
Doktor Nils Jent
Der Schweizer Nils Jent ist Professor für Betriebswirtschaft an der Universität St. Gallen. Er nennt sich selbst den Mann, der zwei Mal geboren wurde. Mit 18 überlebte er einen Motorradunfall nur knapp. Acht Minuten Herzstillstand, Lungenperforation, multiple Brüche, drei Wochen Koma. Als er erwachte, war er blind und vollständig gelähmt. Sprechen konnte er nicht. Hören funktionierte und sein Verstand. Wiederholt versuchte er, durch Blinzeln auf sich aufmerksam zu machen. Das jedoch fiel erst nach Monaten seiner Mutter auf. Zusammen mit ihr entwickelte er ein Blinzel-Alphabet. So konnte er wieder mit der Außenwelt kommunizieren. Als Jent nach der Reha sein Abitur nachholen wollte, hielten die meisten ihn für verrückt. Mit 27 bestand er die Prüfung als Klassenbester. Seine Mutter hatte ihm den gesamten Unterrichtsstoff auf Kassetten gesprochen – insgesamt 2300 Stück. Dann ging es auf die Uni und von dort zum Doktortitel. Der war ihm wichtig. Nicht aus Eitelkeit. Im Rollstuhl sitzend, blind und ohne Sprache habe ihn fast jeder für geistig behindert gehalten, sagt er. Das habe ihn immer geärgert. Das kleine "Dr." vor dem Namen sorgte beim Gegenüber gleich für Klarheit. Heute ist Nils Jent Leiter des Diversity Center des Instituts für Führung und Personalmanagement (IFPM) an der Universität St. Gallen. Sein Leben gibt es als Kinofilm und als Buch.
Der Schweizer Nils Jent ist Professor für Betriebswirtschaft an der Universität St. Gallen. Er nennt sich selbst den Mann, der zwei Mal geboren wurde. Mit 18 überlebte er einen Motorradunfall nur knapp. Acht Minuten Herzstillstand, Lungenperforation, multiple Brüche, drei Wochen Koma. Als er erwachte, war er blind und vollständig gelähmt. Sprechen konnte er nicht. Hören funktionierte und sein Verstand. Wiederholt versuchte er, durch Blinzeln auf sich aufmerksam zu machen. Das jedoch fiel erst nach Monaten seiner Mutter auf. Zusammen mit ihr entwickelte er ein Blinzel-Alphabet. So konnte er wieder mit der Außenwelt kommunizieren. Als Jent nach der Reha sein Abitur nachholen wollte, hielten die meisten ihn für verrückt. Mit 27 bestand er die Prüfung als Klassenbester. Seine Mutter hatte ihm den gesamten Unterrichtsstoff auf Kassetten gesprochen – insgesamt 2300 Stück. Dann ging es auf die Uni und von dort zum Doktortitel. Der war ihm wichtig. Nicht aus Eitelkeit. Im Rollstuhl sitzend, blind und ohne Sprache habe ihn fast jeder für geistig behindert gehalten, sagt er. Das habe ihn immer geärgert. Das kleine "Dr." vor dem Namen sorgte beim Gegenüber gleich für Klarheit. Heute ist Nils Jent Leiter des Diversity Center des Instituts für Führung und Personalmanagement (IFPM) an der Universität St. Gallen. Sein Leben gibt es als Kinofilm und als Buch.
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