
Äthiopien
Das ostafrikanische Land ist gesellschaftlich außerordentlich komplex, unter den 120 ethnischen Gruppen werden rund 80 Sprachen gesprochen, es gibt vier Amtssprachen und mit dem Islam, dem protestantischen und katholischen Christen sowie den Juden vier Religionen. Allen gemeinsam ist jedoch eines: Armut und Hunger. Trotz des Elends steigt die Bevölkerungszahl unaufhörlich. Seit 1960 hat sich die Bevölkerung im Schnitt alle 25 Jahre verdoppelt von 22 Millionen auf mittlerweile über 100 Millionen. Die Armut ist es auch, die vor allem Frauen leiden lässt und sie zur Handelsware macht. Über 40 Prozent der äthiopischen Frauen werden vor ihrem 18. Lebensjahr verheiratet, über ein Drittel sind erst 15. Verbreitet im ländlichen Raum ist der sogenannte Brautraub, bei dem der Mann ein Mädchen abpasst, entführt, vergewaltigt und anschließend bei den Eltern um die Hand anhält, die dann aus sozialem Schamgefühl heraus den Vergewaltiger als Ehemann akzeptieren. Nach Schätzungen von "Terre des Femmes" sollen 69 Prozent aller Ehen in Äthiopien auf Brautraub zurückgehen. Der Grund für diese Praxis liegt in der Armut. Die Ehefrau muss in das Haus des Bräutigams ziehen und dort die Haus- Feldarbeit übernehmen. Die Familie des Mannes bekommt so eine Arbeitskraft umsonst. Bei einer normalen Eheanbahnung hätte der Bräutigam an die Familie der Braut ein Brautgeld zahlen müssen.
Das ostafrikanische Land ist gesellschaftlich außerordentlich komplex, unter den 120 ethnischen Gruppen werden rund 80 Sprachen gesprochen, es gibt vier Amtssprachen und mit dem Islam, dem protestantischen und katholischen Christen sowie den Juden vier Religionen. Allen gemeinsam ist jedoch eines: Armut und Hunger. Trotz des Elends steigt die Bevölkerungszahl unaufhörlich. Seit 1960 hat sich die Bevölkerung im Schnitt alle 25 Jahre verdoppelt von 22 Millionen auf mittlerweile über 100 Millionen. Die Armut ist es auch, die vor allem Frauen leiden lässt und sie zur Handelsware macht. Über 40 Prozent der äthiopischen Frauen werden vor ihrem 18. Lebensjahr verheiratet, über ein Drittel sind erst 15. Verbreitet im ländlichen Raum ist der sogenannte Brautraub, bei dem der Mann ein Mädchen abpasst, entführt, vergewaltigt und anschließend bei den Eltern um die Hand anhält, die dann aus sozialem Schamgefühl heraus den Vergewaltiger als Ehemann akzeptieren. Nach Schätzungen von "Terre des Femmes" sollen 69 Prozent aller Ehen in Äthiopien auf Brautraub zurückgehen. Der Grund für diese Praxis liegt in der Armut. Die Ehefrau muss in das Haus des Bräutigams ziehen und dort die Haus- Feldarbeit übernehmen. Die Familie des Mannes bekommt so eine Arbeitskraft umsonst. Bei einer normalen Eheanbahnung hätte der Bräutigam an die Familie der Braut ein Brautgeld zahlen müssen.
© Thomas Koehler/ / Picture Alliance