
Pakistan
Im "Gender Gap"-Report der Vereinten Nationen belegt die islamische Republik Pakistan von 153 untersuchten Ländern den 150 Platz. Zwar ist seit 1973 in der Verfassung die Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau verbrieft, im Leben der meisten Frauen spiegelt sich das jedoch kaum wider. Pakistan ist ein Land der Extreme: Auf der einen Seite gibt es Unternehmerinnen, Anwältinnen, Ärztinnen und sogar eine Frauenquote von einem Drittel im Parlament. Ein eigenes Ministerium für „die Entwicklung der Frauen“ vertritt ihre Anliegen und hat 2010 ein Gesetz gegen Belästigung am Arbeitsplatz durchgebracht.
Die breite Masse der weiblichen Bevölkerung lebt jedoch unter den Zwängen alter Traditionen, Armut und Religion. Etwa drei Prozent aller Mädchen werden mit 15 verheiratet, 21 Prozent der Mädchen sind bis zu ihrem 18 Lebensjahr verehelicht, so "Terre des Femmes". Viele Ehen sind arrangiert, weil sich die Familie einen wirtschaftlichen Vorteil verspricht oder mit der Ehe die Fehde mi einer anderen Familie beigelegt werden soll. Die Sittenvorstellungen erwarten von der Ehefrau vorrangig die Schwangerschaft, die Arbeit im Haus und auf dem Feld. Viele Eltern nehmen ihr Mädchen daher nach der fünften Klasse von der Schule, 36 Prozent der Frauen in Pakistan sind Analphabeten.
Nach pakistanischen Sittenvorstellung dürfen sich Mann und Frau erst in der Ehe kennenlernen, jede Zweisamkeit davor wird gesellschaftlich geächtet und ist gefährlich – vor allem für die Frau. Ehrenmorde, Vergewaltigungen und Säureanschläge auf Frauen sind weit verbreitet. Offizielle Zahlen gehen von rund 1000 Ehrenmorden pro Jahr aus. Motiv für Säure- und Brandanschläge ist meist die Zurückweisung eines Antrags. Eine Anzeige des Täters kann sich schnell gegen die Frau selbst wenden. Für Frauen gilt stets zumindest eine Mitschuld. Die Dorfgerichte, die Jirgas, sprechen mitunter haarsträubende Urteile, in denen Frauen zu Gruppenvergewaltigung oder zum Tode verurteilt wird, weil sie mit anderen Männern sprachen. Langsam bildet sich jedoch in Pakistan ein organisierter Widerstand der Frauen heraus. Immer mehr Frauen zeigen ihre Peiniger an, organisieren Demonstrationen und aktivieren die internationalen Medien und Sozialen Netzwerke.
Im "Gender Gap"-Report der Vereinten Nationen belegt die islamische Republik Pakistan von 153 untersuchten Ländern den 150 Platz. Zwar ist seit 1973 in der Verfassung die Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau verbrieft, im Leben der meisten Frauen spiegelt sich das jedoch kaum wider. Pakistan ist ein Land der Extreme: Auf der einen Seite gibt es Unternehmerinnen, Anwältinnen, Ärztinnen und sogar eine Frauenquote von einem Drittel im Parlament. Ein eigenes Ministerium für „die Entwicklung der Frauen“ vertritt ihre Anliegen und hat 2010 ein Gesetz gegen Belästigung am Arbeitsplatz durchgebracht.
Die breite Masse der weiblichen Bevölkerung lebt jedoch unter den Zwängen alter Traditionen, Armut und Religion. Etwa drei Prozent aller Mädchen werden mit 15 verheiratet, 21 Prozent der Mädchen sind bis zu ihrem 18 Lebensjahr verehelicht, so "Terre des Femmes". Viele Ehen sind arrangiert, weil sich die Familie einen wirtschaftlichen Vorteil verspricht oder mit der Ehe die Fehde mi einer anderen Familie beigelegt werden soll. Die Sittenvorstellungen erwarten von der Ehefrau vorrangig die Schwangerschaft, die Arbeit im Haus und auf dem Feld. Viele Eltern nehmen ihr Mädchen daher nach der fünften Klasse von der Schule, 36 Prozent der Frauen in Pakistan sind Analphabeten.
Nach pakistanischen Sittenvorstellung dürfen sich Mann und Frau erst in der Ehe kennenlernen, jede Zweisamkeit davor wird gesellschaftlich geächtet und ist gefährlich – vor allem für die Frau. Ehrenmorde, Vergewaltigungen und Säureanschläge auf Frauen sind weit verbreitet. Offizielle Zahlen gehen von rund 1000 Ehrenmorden pro Jahr aus. Motiv für Säure- und Brandanschläge ist meist die Zurückweisung eines Antrags. Eine Anzeige des Täters kann sich schnell gegen die Frau selbst wenden. Für Frauen gilt stets zumindest eine Mitschuld. Die Dorfgerichte, die Jirgas, sprechen mitunter haarsträubende Urteile, in denen Frauen zu Gruppenvergewaltigung oder zum Tode verurteilt wird, weil sie mit anderen Männern sprachen. Langsam bildet sich jedoch in Pakistan ein organisierter Widerstand der Frauen heraus. Immer mehr Frauen zeigen ihre Peiniger an, organisieren Demonstrationen und aktivieren die internationalen Medien und Sozialen Netzwerke.
© bschlotterbeck|File|Filed|12/10/2016 2\43\43 PM, bschlotterbeck|BinaryUpdate|PhotoShopped|12/10/2016 2\41\23 PM, Anjum Naveed/ / Picture Alliance