Gleichberechtigung ist für viele Frauen auf der Welt ein weit entferntes Ziel. Religion, Tradition und Macho-Strukturen grenzen sie oft gesellschaftlich aus, machen sie zu einem Verfügungsobjekt. Doch es regt sich Widerstand. Zwölf Länder im Überblick.
Gleichberechtigung im Ländervergleich Von Indonesien bis Lateinamerika – so kämpfen Frauen rund um die Welt für ihre Rechte

Ägypten
Kairo, die Hauptstadt des bei Deutschen so beliebten Reiseziels Ägypten, ist nach einem Ranking der Thomas Reuters Stiftung die gefährlichste Stadt für Frauen überhaupt. Schwere sexuelle Übergriffe sind laut einer Umfrage "UN Women" an der im öffentlichen Raum an der Tagesordnung. Eine Täterverfolgung gibt es kaum. Unterdrückung und Gewalt finden vor allem in den Familien statt, begründet durch eine Mischung aus dem Islam und alten Traditionen, weitgehend toleriert von der Gesellschaft. Gleichwohl die Genitalverstümmelung in Ägypten seit 2008 verboten ist, waren nach einer Umfrage des Gesundheitsministeriums 2014 rund 92 Prozent aller verheirateten Frauen zwischen 15 und 49 Jahren beschnitten. Das Mindestalter für die Eheschließung liegt zwar gesetzlich bei 18 Jahren, doch umgehen Familien aus dem ländlichen Raum das Gesetz durch die vom Islam gedeckte befristete Ehe. So werden minderjährige Mädchen gegen ein Brautgeld für Wochen, Tage und manchmal nur Stunden an ältere Männer vor allem aus den Golfstaaten "verheiratet". Die frühe Ehe und die Traditionen sind es dann auch, die Mädchen im Vergleich zu Jungen viel früher von der Schule gehen lassen. Rund ein Viertel der Ägypter sind Analphabeten.
Kairo, die Hauptstadt des bei Deutschen so beliebten Reiseziels Ägypten, ist nach einem Ranking der Thomas Reuters Stiftung die gefährlichste Stadt für Frauen überhaupt. Schwere sexuelle Übergriffe sind laut einer Umfrage "UN Women" an der im öffentlichen Raum an der Tagesordnung. Eine Täterverfolgung gibt es kaum. Unterdrückung und Gewalt finden vor allem in den Familien statt, begründet durch eine Mischung aus dem Islam und alten Traditionen, weitgehend toleriert von der Gesellschaft. Gleichwohl die Genitalverstümmelung in Ägypten seit 2008 verboten ist, waren nach einer Umfrage des Gesundheitsministeriums 2014 rund 92 Prozent aller verheirateten Frauen zwischen 15 und 49 Jahren beschnitten. Das Mindestalter für die Eheschließung liegt zwar gesetzlich bei 18 Jahren, doch umgehen Familien aus dem ländlichen Raum das Gesetz durch die vom Islam gedeckte befristete Ehe. So werden minderjährige Mädchen gegen ein Brautgeld für Wochen, Tage und manchmal nur Stunden an ältere Männer vor allem aus den Golfstaaten "verheiratet". Die frühe Ehe und die Traditionen sind es dann auch, die Mädchen im Vergleich zu Jungen viel früher von der Schule gehen lassen. Rund ein Viertel der Ägypter sind Analphabeten.
© Amr Nabil/ / Picture Alliance