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Weihnachten Vier Kerzen im Kreis sind nicht immer ein Kuchen

Advent, Advent, ein Lichtlein brennt. Aber warum eigentlich? Wie erklärt man die Vorweihnachtszeit einem Kleinkind? Der Sohn von Nicole Heißmann hat dafür seine eigene Erklärung gefunden.

Unser Zweijähriger liebt Geburtstage. Es muss nicht sein eigener sein. Auch die Jubeltage sämtlicher Kita-Freunde, Erzieherinnen und Verwandten sind für ihn der Himmel. Wenn wir irgendwo eingeladen sind, trällert er schon auf dem Hinweg "Happy Birthday" und freut sich darauf, dass gleich irgendwer "Kaschenke" auspacken darf. Wobei er selbstverständlich tatkräftig assistiert.

Entsprechend groß war seine Begeisterung am ersten Advent. Wir stellten Kuchen und Tannenkranz auf den Esstisch und entzündeten feierlich das erste Licht. "Anpusten, anpusten!", tönte es aus dem Kinderstuhl, begleitet von leicht spuckehaltigem Gepuste. "Nein, die Kerze wird NICHT ausgepustet. Das ist ein Adventskranz und kein Geburtstagskuchen", versuchten wir Eltern uns in rudimentärer Vorweihnachtsaufklärung.

Happy Birthday, liebe Kerze

"Guck mal, der Adventskranz hat vier Kerzen, aber wir zünden heute nur eine an", sagte ich. "Bald ist Weihnachten, und wir dürfen jetzt jede Woche eine mehr anzünden. Und wenn die vierte Kerze brennt, dann kommt der Weihnachtsmann", sagte mein Freund. "Kaschenk?" Immerhin das hatte unser Kind in der Kita schon mal abgespeichert. Ja, vielleicht würde der Weihnachtsmann auch ein Geschenk bringen, orakelten wir und beließen es dabei. Weitere Details über die nahende Ankunft des Christkindes und das "Licht der Welt", das sich auf dem Adventskranz widerspiegelt, sparten wir uns für spätere Jahre auf.

Unser Sohn war erst einmal zufrieden mit der Erklärung und fing mit glänzenden Augen an zu singen: "Happy Börsdeh tuuuujuuuu, happy Börsdeh, liebe Kerze, happy Börsdeh tuuujuuuu – anpusten!"

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