Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser,
ist Ihnen schon weihnachtlich zumute? Immerhin ist Sonntag schon der 1. Advent! Ich musste tatsächlich gerade meinen Kalender aufschlagen, um ganz sicher zu gehen. Denn obwohl hier in Thailand – von wo ich diesen Newsletter am Ende meines Nachtdienstes schreibe – in Cafés schon geschmückte Plastik-Weihnachtsbäume herumstehen und ich gestern im Supermarkt verdutzt vor einer Schaufenster-Deko "Happy new year 2026" stand: Weihnachten ist für mich noch so weit weg. Die letzten Jahre habe ich mir immer einen Adventskranz auf den Couchtisch gestellt und mir jeden Adventssonntag einen Moment Ruhe gegönnt: eine Kerze mehr anzünden und mir ein paar Gedanken machen über das vergangene und das kommende Jahr.
Ja, ist denn Sonntag schon Advent?
Bevor ich dieses kleine Ritual angefangen habe, ist die Adventszeit so an mir vorbeigerauscht. Ich weiß auch nicht, ob das am zunehmenden Alter liegt, aber die zweite Jahreshälfte nimmt immer so viel Fahrt auf. Früher sagte mein Vater in jedem Sommerurlaub: "In sechs Monaten ist schon wieder Weihnachten!" Als Kind habe ich darüber den Kopf geschüttelt, heute verstehe ich viel besser, was er damals meinte. Insofern möchte ich Ihnen heute zurufen: In sechs Monaten ist schon wieder Sommer! Aber genießen Sie erst einmal die Vorweihnachtszeit. Und falls Sie an einem der Adventswochenenden einen Ausflug oder eine Reise planen, hätte ich da ein paar Tipps für Sie:
Das sind die zwölf schönsten Weihnachtsmärkte außerhalb Deutschlands
Vielen Dank für Ihre Antworten auf meine Frage zum "Black Friday". Die meisten, die mir schrieben, wollten den Tag und die echten oder vermeintlichen Rabatte nicht nutzen. Die anderen Leserinnen und Leser waren wahrscheinlich schon mit Shopping beschäftigt.
Hat die Koalition sich bei den Streitthemen geeinigt?
Ist die Kuh nun vom Eis? Am Morgen werden wir es erfahren. Denn in der Nacht hat der Koalitionsausschuss seine Beratungen beendet. Auf der Tagesordnung stand vor allem das Streitthema Rente, aber auch über Verbrenner-Aus und das Heizungsgesetz wollten Union und SPD endlich Einigkeit schaffen. Zunächst drangen keine Informationen über mögliche Beschlüsse nach außen. Zumindest das läuft besser als bei der Ampel, bei der zumindest ich das Gefühl hatte, dass da irgendwer alles sofort an Journalisten durchgestochen hat.
Und war bis zum Morgen nicht einmal die genaue Uhrzeit für die Pressekonferenz bekannt – in dem Fall hat es die Koalition meiner Meinung nach ein wenig mit der Vertraulichkeit übertrieben. Aber wahrscheinlich wollen die Koalitionsspitzen einfach einigermaßen ausgeschlafen vor Kameras und Mikros treten – falls Spitzenpolitiker überhaupt noch wissen, was dieses Ausschlafen ist. Inzwischen ist die Pressekonferenz für 9.30 Uhr angekündigt. Natürlich erfahren Sie alles Wichtige zu den Ergebnissen des Koalitionsausschusses beim stern.
Wie Jens Spahn um seinen Job kämpft
Bricht der Widerstand gegen das Rentenpaket jetzt zusammen? Die Kritiker zu bearbeiten, das ist die Aufgabe von Jens Spahn, dem Unions-Fraktionsvorsitzenden. Er nimmt sich die Abgeordneten dieser Tage einzeln vor, redet ihnen ins Gewissen, zeigt Karrierechancen bei einem Ja und Karrieresackgassen bei einem Nein. Es sind Psycho-Spielchen nicht nur für die Rettung der Koalition – auch sein eigener Job hängt an der Frage, ob er für den Rentenplan die Mehrheit organisieren kann. Das Problem: Seine Autorität hat zuletzt schwer gelitten – und die meist jungen Abgeordneten lassen sich nicht mehr so einfach kontrollieren wie früher. Eine lebenslange Karriere in der Politik? Ist für sie kein Muss. Wie stehen die Chancen für Spahn? Die stern-Politikchefs Veit Medick und Jan Rosenkranz diskutieren über einen Fraktionschef im Endspiel.
Und sonst? Weitere Schlagzeilen
Das passiert am Freitag, dem 28. November
- Union und SPD präsentieren die Ergebnisse des Koalitionsausschusses
- Der Bundestag stimmt über den Haushalt 2026 ab
- Der von Italien ausgelieferte Nord-Stream-Verdächtige wird Richter vorgeführt
Unsere stern+-Empfehlung des Tages
Als ich mir mal den Luxus eines Fitnesstrainers gegönnt habe, hat der sich auch meine Ernährung angeschaut und vor allem in Hinblick auf meine Muskeln mir zu mehr Eiweiß geraten. Denn schon ab 30 Jahren verliert jeder Mensch pro Jahr bis zu einem Prozent seiner Muskelmasse – ab 50 beschleunigt sich das sogar. Muskeltraining kann dem entgegenwirken, ist also nicht nur etwas für "Pumper". Aber zurück zu Protein: Das ist nämlich nicht nur für Muskelaufbau und -erhalt gut, sondern auch für die Gelenke. Warum das so ist, erklärt Pharmazeut Martin Smollich im Interview.
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Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende!
Passen Sie auf sich auf!
Thomas Krause