Bluthochdruck Die schleichende Gefahr

  • von Angelika Unger
Bluthochdruck ist lebensgefährlich: Rund zwei Drittel der Schlaganfälle und jeder zweite Herzinfarkt gehen auf das Konto der Krankheit. 16 Millionen Deutsche leben mit Bluthochdruck, nur die Hälfte weiß überhaupt davon. Dabei kann man seinen Blutdruck bequem zuhause messen - wenn man's richtig macht.

Was muss ich beim Kauf eines Blutdruckmessers beachten?

Bevor Sie sich ein Messgerät für Zuhause kaufen, sollten Sie Ihren Blutdruck beim Arzt oder in der Apotheke kontrollieren lassen. Klingt paradox? Ist aber sinnvoll, denn so erhalten Sie aussagekräftige Vergleichswerte. Machen Sie unbedingt Probemessungen, bevor Sie sich für ein Gerät entscheiden. Stimmen die Werte mit denen beim Arzt überein? Und bleiben die Werte bei mehreren Messungen auf demselben Niveau? Wenn nicht: Finger weg!

Für besonders schmale und besonders kräftige Oberarme gibt es Blutdruckmesser mit speziellen Manschetten. Lassen Sie sich beraten, ob ein solches Gerät für Sie sinnvoll ist.

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Soll ich ein Gerät fürs Handgelenk kaufen oder eines für den Oberarm?

Blutdruckmesser fürs Handgelenk sind beliebter als solche für den Oberarm - weil sie im Durchschnitt preiswerter sind und zudem leicht zu handhaben. Genauere Ergebnisse liefern jedoch Oberarmgeräte, da hier die Manschette automatisch auf Herzhöhe angelegt wird. Bei der Messung am Handgelenk kann es zu falschen Ergebnissen kommen, wenn sich der Arm nicht in der richtigen Position befindet.

Ältere Menschen mit Gefäßschäden, etwa Arterienverkalkung, sollten sich auf jedem Fall ein Oberarmgerät zulegen - am Handgelenk lassen sich die Werte oft nicht genau bestimmen.

Wie viel sollte ich für einen Blutdruckmesser ausgeben?

Preiswerte Blutdruckmesser sind oft schon ab 20 Euro zu haben, Hightech-Geräte können mit mehreren hundert Euro zu Buche schlagen. Doch rechtfertigt die Qualität einen derart großen Preisunterschied? Die Stiftung Warentest zumindest sagt nein: Als die Prüfer vor einigen Monaten 19 Blutdruckmesser untersuchten, schnitt das teuerste Gerät im Test (SweetHeart vom Marland Versand für 249 Euro) nur mittelmäßig ab. Ein Gerät von Quelle für nur 30 Euro hingegen landete auf dem zweiten Platz. Doch auch im unteren Preissegment gibt es große Qualitätsunterschiede: Die Blutdruckmesser aus den Discountern "Plus" und "Rossmann" erhielten im Test die Note "mangelhaft".

Alle Testergebnisse finden Sie hier. Hier geht es zum Blutdruckmessgerät Test von STERN.de.

Wann soll ich meinen Blutdruck messen?

Ärzte empfehlen, den Blutdruck jeden Tag zur selben Zeit zu messen, damit die Ergebnisse vergleichbar sind. Die besten Messzeiten sind morgens von 6 und 9 Uhr und abends von 18 und 21 Uhr. Messen Sie Ihren Blutdruck immer vor dem Essen und bevor Sie Medikamente nehmen - so erhalten Sie die aussagekräftigsten Werte.

Wie lege ich das Messgerät richtig an?

Zuverlässige Ergebnisse erhalten Sie nur, wenn Sie den Blutdruck auf Höhe des Herzens messen. Wenn Sie ein Oberarmgerät benutzen, legen Sie den Unterarm entspannt auf den Tisch und bringen die Manschette so an, dass zwischen Ellenbeuge und dem unteren Rand der Manschatte zwei Finger breit Platz bleibt.

Bei einem Handgelenkgerät legen Sie die Manschette um das Handgelenk und heben die Hand bis auf Herzhöhe an. Einige Geräte zeigen an, ob sie sich auf Höhe des Herzens befinden, oder beginnen sogar erst dann mit der Messung. Sollte Ihr Blutdruckmesser keine Herzhöhenpositionsanzeige haben, drücken Sie bei der Messung den Daumen auf das gegenüberliegende Schlüsselbein - so ist Ihr Arm in der richtigen Position.

Oft hört man, man solle den Blutdruck immer am linken Arm messen, auf der "Herzseite". Das gilt jedoch nur, wenn Ihr Blutdruck an beiden Armen gleich ist. Unterscheiden sich die Werte links und rechts um mehr als 10 Millimeter Quecksilbersäule, messen Sie immer am Arm mit dem höheren Blutdruck.

Was muss ich beim Messen beachten?

Hektik und Anstrengung treiben den Blutdruck in die Höhe - daher sollte man sich vor dem Messen zwei bis drei Minuten aufrecht hinsetzen und zur Ruhe kommen. Und auch während die Manschette angelegt ist, gilt: möglichst keine Ablenkung. Essen, Reden, Rauchen oder Fernsehen sind nun tabu.

Wie werte ich die Ergebnisse richtig aus?

Sollten die Werte bei einer einzelnen Messung mal ein wenig höher liegen, ist das noch kein Grund zur Panik. Ein aussagekräftiges Ergebnis erhalten Sie nur dann, wenn Sie den Mittelwert aus mehreren Messungen bilden, etwa indem Sie Ihren Blutdruck eine Woche lang morgens zur selben Uhrzeit messen.

Stellen Sie einen zu hohen Blutdruck fest, sollten Sie auf keinen Fall selbst an sich herumdoktern oder gar ihre Medikamente höher dosieren, sondern zum Arzt gehen und sich beraten lassen.

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