Ganze 15.000 Blutspenden werden jeden Tag in Deutschland benötigt – für die Behandlung von Krebspatient:innen, für Bluttransfusionen bei Herz-, Magen- und Darmkrankheiten, Komplikationen während einer Geburt oder um Unfallopfer zu behandeln.
Wenn Krankenhäuser Blutkonserven ordern, dann kämpfen Patient:innen oft mit dem Tod. Doch die Lager der Blutspendedienste waren zuletzt immer wieder mal gefährlich leer. Die Bereitschaft zur Blutspende sinkt seit Jahren – vor allem die junge Generation sei schwer zu erreichen, sagen Fachleute. "Wir steuern da wirklich auf einen kritischen Punkt zu", warnt Patric Nohe vom Deutschen Roten Kreuz (DRK). Denn Blut lässt sich in der Medizin bislang durch nichts ersetzen. Was Sie über eine Blutspende wissen sollten:
Wie groß ist die Bereitschaft zum Spenden in Deutschland?
47 Prozent der Menschen in Deutschland haben laut einer bundesweiten Repräsentativbefragung der BZgA schon mindestens einmal Blut in ihrem Leben Blut gespendet. 52 Prozent der befragten Männer gaben an, schon einmal Blut gespendet zu haben. Bei den Frauen sind es 43 Prozent. Die Umfrageergebnisse stammen aus dem Jahr 2018. Wer nicht spendet, tut dies meist aus gesundheitlichen Gründen (41 Prozent der Befragten).
Jährlich scheiden laut DRK deutschlandweit rund 100.000 aktive Blutspender:innen aus Altersgründen oder wegen einer Krankheit aus. Auf der anderen Seite steigt der Bedarf unter Älteren. Im Sommer kann die Knappheit der Blutkonserven ein kritisches Maß annehmen, informiert die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Warum? Weil viele Menschen im Urlaub sind oder sie Angst haben, bei hohen Temperaturen Blut zu spenden. Werden dann viele Blutkonserven gebraucht, etwa durch ein erhöhtes Unfallaufkommen, wird es kritisch.
Wer kann Blut spenden?
Blut spenden darf grundsätzlich jeder zwischen 18 und 68 Jahren ab einem Gewicht von 50 Kilogramm, informiert die BZgA. Die Höchstgrenze für die erstmalige Spende liegt bei 60 Jahren. Grundsätzlich kommen dafür auch ältere Menschen noch in Frage, wenn das ihr Gesundheitszustand zulässt.
Wie oft darf man Blut spenden?
Frauen dürfen höchstens vier Mal und Männer höchstens sechs Mal innerhalb von zwölf Monaten Blut spenden. Zwischen zwei Vollblutspenden muss ein:e Spender: in mindestens acht Wochen warten.
Wer darf kein Blut spenden?
Wer engen Kontakt zu einer mit Covid-19 infizierten Person hatte, darf erst fünf Tage nach dem Kontakt wieder Blut spenden. Nach einer Corona-Infektion mit Fieber beträgt die Wartezeit nach Symptomfreiheit laut DRK 28 Tage. Während der Schwangerschaft und auch nach der Geburt sollen Frauen vorübergehend nicht Blut spenden. Ein zeitlich begrenzter Ausschluss gilt auch nach vielen Impfungen und Auslandsreisen in Malariagebiete oder Länder mit Hepatitisrisiko. Vorübergehend nicht gespendet werden kann nach größeren Operationen oder bei Einnahme bestimmter Medikamente. Wer einen Eisenmangel hat, darf kein Blut spenden, bis die Eisenreserven wieder aufgefüllt sind.
Online-Check zur Blutspende
Wer unsicher ist, ob er oder sie als Blutspender:in in Frage kommt, kann sich bei dem Spende-Check des DRK online einen ersten Überblick verschaffen. Das DRK bietet auch eine kostenfreie Hotline für weitere Fragen. Diese ist montags bis freitags zwischen 8 und 17 Uhr erreichbar unter 0800/1194911.
Weitere Informationen zur Blutspende beim DRK oder der BZgA.
Nach Akupunkturbehandlungen, sofern diese nicht nachweislich steril durchgeführt wurden, sowie Piercings und Tätowierungen wird mindestens vier Monate bis zur nächsten Spende gewartet, um Infektionen sicher auszuschließen. Karenzzeiten gelten auch für Menschen, deren Sexualverhalten mit einem höheren Risiko für die Übertragung einer Infektionskrankheit wie Hepatitis oder HIV verbunden sein kann.
Gibt es Menschen, die dauerhaft von der Blutspende ausgeschlossen werden?
Dieser gilt beispielsweise bei bestimmten Vorerkrankungen wie insulinpflichtiger Diabetes, Hepatitis oder chronisch-entzündlichen Erkrankungen.
Was erwartet mich bei einer Blutspende?
Wer Blut spendet, muss beim Blutspendedienst zunächst einen Fragebogen ausfüllen und ein Arztgespräch mit Gesundheitscheck durchlaufen. Die Blutspende selbst dauert rund zehn Minuten. Dabei werden rund 500 Milliliter Blut entnommen. Nach der Blutspende müssen sich Spender:innen noch eine halbe Stunde beim Blutspendedienst ausruhen, bevor sie nach Hause gehen. Zur Vorbereitung der Blutspende sollte viel Flüssigkeit zu sich genommen werden – das DRK empfiehlt zwei Liter Wasser. Außerdem sollte eine Blutspende nicht auf nüchternen Magen durchgeführt werden.
Was muss ich nach der Blutspende beachten?
Der Tag nach der Blutspende sollte am besten ruhig angegangen werden. Auf größere körperliche Anstrengungen – wie den Besuch im Fitnessstudio oder der Sauna – sollte einen Tag verzichtet werden.
Hat eine Blutspende einen Vorteil für die Spender:innen?
Wer Blut spendet, durchläuft einen kleinen Gesundheitscheck. Es werden Blutdruck und Temperatur gemessen, der Hämoglobinwert wird bestimmt. Ist der Hämoglobinwert zu niedrig, zeigt dies an, dass ein Mensch zu wenig Eisen im Blut hat. Das Blut wird nach der Spende auf Infektionskrankheiten wie HIV oder Syphilis untersucht und die Blutgruppe bestimmt. "Menschen, die regelmäßig Blut spenden, haben im Vergleich zu Menschen, die kein Blut spenden, ein geringeres Risiko, an einem Herzinfarkt zu erkranken", heißt es bei der BZgA. Studienergebnisse weisen darauf hin, dass eine regelmäßige Blutspende eine blutdruckmindernde Wirkung bei Menschen mit Bluthochdruck hat.
Bekommt man für eine Blutspende Geld?
Wer Blut spendet, kann von den Blutspendediensten eine sogenannte Aufwandsentschädigung bekommen. Das kann neben Geld auch ein Gutschein oder ein kleines Geschenk sein.
Salz sparen - fünf einfache Tipps für den Alltag

Rösten Sie Karotten, Pastinaken, Zwiebeln, Paprika und Zucchini auf einem Backblech. Der Röstvorgang entzieht dem Gemüse Feuchtigkeit und intensiviert die Aromen, sodass Sie im Anschluss weniger Salz zum Würzen brauchen. Genießen Sie das Gemüse im Anschluss pur oder verarbeiten Sie es zu würzigen Suppen oder Soßen.
Wichtig dabei: Garen Sie das Gemüse nicht zu lange und bei zu großer Hitze. Vergolden statt verbrennen lautet die Faustregel.
Wo kann ich in meiner Nähe Blut spenden?
Die BZgA bietet online eine Liste mit Blutspendediensten. Mit der Eingabe der Postleitzahl können Spendewillige Blutspendedienste in ihrer Nähe finden.
Quellen: BZgA 1, BZgA 2, BZgA 3, DRK FAQ, Presseportal, Blutspende Corona, mit Material der AFP und der DPA