
Turkmenistan
Anders als auf den Pitcairninseln, in St. Helena, Tokelau und Tuvalu sieht es in Turkmenistan aus. Das Land liegt in Zentralasien neben Usbekistan, Kasachstan, Afghanistan und dem einstigen Corona-Hotspot Iran und hat rund 5,6 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner. Und dennoch weist die WHO-Statistik keine einzige Infektion mit dem Sars-Cov-2-Erreger aus. Man mag es kaum glauben – und sollte es auch nicht: Der autoritär regierende Staatschef Staatschef Gurbanguli Berdimuchamedow behauptete nach Beginn der Pandemie, durch die Vorsorge der Behörden sei die Bevölkerung verschont geblieben. Er bleibt dieser Linie bis heute treu. Erhebliche Zweifel sind angebracht. Exil-Journalisten trugen Informationen aus Turkmenistan zusammen und beschrieben schon im Sommer 2020, dass die Situation "außer Kontrolle" sei. Auf der Seite "Turkmen.News" wird an Opfer von Covid-19 erinnert. Es gab zudem Berichte über überfüllte Leichenhäuser, immer mehr Gräber auf Friedhöfen sowie vollkommen überlastete Krankenhäuser und Ärzte. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch warf der Führung des Landes vor, Informationen über die Pandemie in dem Land zu verheimlichen. Das Gesundheitspersonal sei zum Schweigen gebracht worden. Nach einigen Monaten wurde die Bevölkerung von Turkmenistan immerhin zum Tragen von Masken angehalten – offiziell wegen hoher Feinstaubbelastung. Das Land ist weiterhin abgeschottet, Einreisen sind kaum möglich und oft auch nicht erlaubt. Im Land selbst soll auf weitergehende Schutzmaßnahmen dagegen verzichtet werden, unabhängig überprüfen lassen sich solche Angaben nicht.
Zuletzt war eine WHO-Delegation in dem Land zu Besuch, um angesichts der Pandemie mit der Regierung über Verbesserungen im öffentlichen Gesundheitssystem zu beraten.
Lesen Sie dazu beim stern: "Wie es ist, an Corona zu erkranken – in einem Land, in dem es Corona offiziell gar nicht gibt"
(Im Bild: Szene aus der Hauptstadt Aşgabat im Februar 2022)
Anders als auf den Pitcairninseln, in St. Helena, Tokelau und Tuvalu sieht es in Turkmenistan aus. Das Land liegt in Zentralasien neben Usbekistan, Kasachstan, Afghanistan und dem einstigen Corona-Hotspot Iran und hat rund 5,6 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner. Und dennoch weist die WHO-Statistik keine einzige Infektion mit dem Sars-Cov-2-Erreger aus. Man mag es kaum glauben – und sollte es auch nicht: Der autoritär regierende Staatschef Staatschef Gurbanguli Berdimuchamedow behauptete nach Beginn der Pandemie, durch die Vorsorge der Behörden sei die Bevölkerung verschont geblieben. Er bleibt dieser Linie bis heute treu. Erhebliche Zweifel sind angebracht. Exil-Journalisten trugen Informationen aus Turkmenistan zusammen und beschrieben schon im Sommer 2020, dass die Situation "außer Kontrolle" sei. Auf der Seite "Turkmen.News" wird an Opfer von Covid-19 erinnert. Es gab zudem Berichte über überfüllte Leichenhäuser, immer mehr Gräber auf Friedhöfen sowie vollkommen überlastete Krankenhäuser und Ärzte. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch warf der Führung des Landes vor, Informationen über die Pandemie in dem Land zu verheimlichen. Das Gesundheitspersonal sei zum Schweigen gebracht worden. Nach einigen Monaten wurde die Bevölkerung von Turkmenistan immerhin zum Tragen von Masken angehalten – offiziell wegen hoher Feinstaubbelastung. Das Land ist weiterhin abgeschottet, Einreisen sind kaum möglich und oft auch nicht erlaubt. Im Land selbst soll auf weitergehende Schutzmaßnahmen dagegen verzichtet werden, unabhängig überprüfen lassen sich solche Angaben nicht.
Zuletzt war eine WHO-Delegation in dem Land zu Besuch, um angesichts der Pandemie mit der Regierung über Verbesserungen im öffentlichen Gesundheitssystem zu beraten.
Lesen Sie dazu beim stern: "Wie es ist, an Corona zu erkranken – in einem Land, in dem es Corona offiziell gar nicht gibt"
(Im Bild: Szene aus der Hauptstadt Aşgabat im Februar 2022)
© Vladimir Smirnov / Picture Alliance