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Wegen Impfkampagne Dänemark hebt alle Corona-Beschränkungen am 10. September auf – Covid-19 nicht mehr "kritisch für Gesellschaft"

Masken und Schilder, die zum Abstandhalten aufrufen
Masken und Schilder, die zum Abstandhalten aufrufen – diese Bilder dürften in Dänemark bald der Vergangenheit angehören. Das Land will ab dem 10. September alle Corona-Schutzmaßnahmen aufheben. 
© Nick Potts/PA Wire / DPA
Dänemark hebt ab dem 10. September alle seine Beschränkungen zum Schutz gegen das Coronavirus auf. Die Krankheit Covid-19 sei nicht mehr kritisch für die Gesellschaft, so das Gesundheitsministerium.

Großbritannien hat seinen "Freedom Day" vom Coronavirus schon gefeiert. Nun folgt Dänemark: Deutschlands Nachbarland will das Virus und die damit verbundene Krankheit Covid-19 nicht mehr als "kritisch für die Gesellschaft" ansehen, wie das Gesundheitsministerium in Kopenhagen am Freitag mitteilte. Damit werden auch viele Corona-Restriktionen abgeschafft.

Die dänische Regierung hat beschlossen, diese Kategorisierung nicht weiter zu führen. Grund für diesen Schritt seien die weit fortgeschrittene Impfkampagne und die starke Epidemiekontrolle, so das Ministerium. Die Entscheidung sei nach Einbeziehung der professionellen Referenzgruppe, der Epidemiekommission des Landes und der Gesundheitsbehörden getroffen worden.

"Epidemie unter Kontrolle" – aber nicht vorbei

"Die Epidemie ist unter Kontrolle, wir haben rekordhohe Impfraten. Daher können wir zum 10. September einige der Sonderregeln, die wir im Kampf gegen Covid-19 einführen mussten, fallen lassen. Die Regierung hat versprochen, nicht länger als nötig an den Maßnahmen festzuhalten, und nun sind wir da. Aber auch wenn wir im Moment in einer guten Position sind, sind wir noch nicht aus der Epidemie heraus. Und die Regierung wird nicht zögern, schnell zu handeln, wenn die Pandemie wieder wichtige Funktionen in unserer Gesellschaft bedroht", sagte Gesundheitsminister Magnus Heunicke.

Eine Krankheit, die "kritisch für die Gesellschaft" ist, muss laut Definition das Potenzial haben, die Gesundheitsversorgung zu gefährden. Mit dieser Kategorisierung konnten Anti-Corona-Maßnahmen wie Maskenpflicht oder Versammlungsverbote eingeführt werden. Mit dem Wegfall der Kategorisierung entfallen daher einige Bestimmungen des dänischen Epidemiegesetzes. Dies bedeute unter anderem, dass die verbleibenden Regeln enden, da es keine Rechtsgrundlage mehr geben werde, diese aufrechtzuerhalten, heißt es vom Ministerium. Dies gilt unter anderem auch für Beschränkungen in Diskotheken.

Dänemark durchlief im Winter eine schwere Corona-Welle, konnte seit einigen Wochen die Infektionszahlen allerdings auf einem relativ stabilen Niveau halten, wie Zahlen und Grafiken des Statens Serum Institut – dem dänischen Pendant zum Robert-Koch-Institut – zeigen. Zwar ist die 7-Tage-Inzidenz mit 124,9 höher als in Deutschland, wo am Freitag der Wert mit 70,3 angegeben wurde. Allerdings ist Dänemark beim Impfen weiter als sein südlicher Nachbar: 74,9 Prozent der dänischen Bevölkerung ist mindestens ein Mal geimpft, 70,2 Prozent sind vollständig geimpft. In Deutschland haben 64,8 Prozent der Bevölkerung mindestens eine Impfdosis erhalten, 59,9 Prozent sind vollständig geimpft.

Weitere Quellen: TV2, Statens Serum Institut, RKI-Impfdashboard

rw

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