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Glukose-Toleranztest bei Diabetes Zehn Schluck Zuckerwasser

Der Glukose-Toleranztest zeigt, wie gut der Körper Zucker verarbeiten kann
Der Glukose-Toleranztest zeigt, wie gut der Körper Zucker verarbeiten kann
© Colourbox
Wenn der Blutzuckertest und der HbA1c-Wert nicht ausreichen, um Diabetes eindeutig festzustellen, können Ärzte einen Glukose-Toleranztest durchführen.

Manchmal genügen der Langzeitzuckerwert HbA1c und der einfache Blutzuckertest nicht, um Diabetes eindeutig diagnostizieren zu können, etwa wenn diese Werte nur leicht erhöht sind oder wenn eine Bluterkrankung oder eine Schwangerschaft vorliegt. Dann wird der Arzt eine weitere Untersuchung anregen: den Glukose-Toleranztest, auch Zuckerbelastungstest genannt. Dieser untersucht, wie gut ein Körper Zucker verarbeiten kann.

Zunächst wird Blut abgenommen, um den Nüchtern-Blutzucker zu bestimmen. Anschließend haben Sie fünf Minuten Zeit, ein Glas Zuckerwasser zu trinken. Die Lösung enthält 75 Gramm Glukose (Traubenzucker), was etwa sieben Esslöffeln Zucker entspricht, aufgelöst in 300 Milliliter Wasser. Kinder bekommen weniger: 1,75 Gramm Traubenzucker pro Kilogramm Körpergewicht.

Klarheit nach zwei Stunden

Nach dem Trinken heißt es abwarten. In der Zwischenzeit dürfen Sie nicht rauchen und sich weder körperlich anstrengen noch im Bett liegen. Nach zwei Stunden wird ihr Blutzuckerspiegel erneut bestimmt. Werte unter 7,8 Millimol pro Liter (140 Milligramm pro Deziliter) gelten noch als normal.

Liegt der Blutzuckerwert etwas höher, kann der Stoffwechsel Zucker nicht gut verarbeiten. Fachleute sprechen in diesem Fall von einer gestörten Glukose-Toleranz. Das bedeutet für Sie: Diabetes haben Sie noch nicht, dafür aber ein hohes Risiko, später daran zu erkranken. Liegt Ihr Wert sehr hoch, bei über 11,1 Millimol pro Liter (200 Milligramm pro Deziliter), ist die Diagnose eindeutig: Sie haben Diabetes.

Regeln für den Test

Um brauchbare Testergebnisse zu erhalten, gelten folgende Regeln: Zwölf Stunden vor dem Test sollten Sie nichts essen und keine zuckerhaltigen Getränke wie Cola oder Apfelsaft zu sich nehmen. Außerdem sollten Sie sich an den Tagen zuvor normal ernähren - nicht zu viel naschen und auch keine Diät oder Fastenkur machen. Das könnte das Ergebnis verfälschen.

Für Menschen, die bereits zuckerkrank sind, ist dieser Test nicht geeignet. Sinnvoll ist er nur bei Verdachtsfällen, etwa wenn der Arzt einen Schwangerschaftsdiabetes vermutet oder glaubt, dass ein Patient ein erhöhtes Risiko hat, Diabetes zu bekommen.

Constanze Böttcher

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