Die ersten Vorboten einer Grippewelle breiten sich in Deutschland immer stärker aus. Besonders im Süden und Westen des Landes wurden örtlich bereits stark erhöhte Erkrankungswerte gemessen, wie Andrea Grüber von der Arbeitsgemeinschaft Influenza (AGI) in Marburg am Freitag erklärte. Im Norden sei hingegen bislang nur eine geringfügig erhöhte Erkrankungszahl zu beobachten. Nach den Worten Grübers sind derzeit vor allem Kinder von der Grippe betroffen. Doch auch auf junge Erwachsene habe die Erkrankung bereits übergegriffen.
Der ideale Zeitpunkt für eine Grippeimpfung ist nach den Worten Grübers allerdings bereits überschritten. Um eine Ansteckung zu vermeiden, sollten sich Impfinteressenten nach den Worten Grübers daher zunächst telefonisch beim Hausarzt erkundigen, ob dort verstärkt Grippeinfektionen aufgetreten sind. Bis der Impfschutz voll aufgebaut ist, dauert es zehn bis 14 Tage. Besonders gefährdet sind in der Regel ältere und chronisch erkrankte Menschen, deren Abwehr ohnehin geschwächt ist.
Strenge Bettruhe ist bei einer Grippe angesagt
Eine Erkältung, die häufig mit der Grippe (Influenza) verwechselt wird, hat sich auch Bundeskanzler Gerhard Schröder eingefangen. Er sagte deswegen am Freitag auch seine Teilnahme an internationalen Veranstaltungen ab. Bei den Symptomen wie Husten, Fieber und Gliederschmerzen ähneln sich Erkältung und Grippe sehr. Während die Erkältung meist rasch wieder abklingt, kann die Grippe hingegen schwere Gesundheitsschädigungen bis hin zum Tod zur Folge haben.
Die klassische Grippe macht sich mit schwerem Krankheitsgefühl bemerkbar. Trockener Husten, Fieber, Muskelschmerzen, Erbrechen und Durchfall zählen zu den Symptomen. Experten empfehlen strenge Bettruhe. Das Virus kann sich im Herzmuskel vermehren, Tod oder schwere Herzschädigungen können die Folge sein.
An den Folgen einer Grippe sterben Schätzungen zufolge jeden Winter bis zu 10.000 Menschen, vor allem alte und chronisch kranke Menschen. Im Winter 2002/2003 waren den Angaben zufolge zirka 16.000 Menschen an der Grippe gestorben. Influenza tritt in der Regel als Epidemie auf. Bei einer weltweiten Massenerkrankung, die alle paar Jahrzehnte zu erwarten ist, spricht man von einer Pandemie.
AP