Epidemie Grippeviren bleiben Bedrohung

Die Welt ist nach Ansicht von US-Forschern nicht ausreichend gegen eine mögliche schwere weltweite Grippe-Epidemie gewappnet.

Die Welt ist nach Ansicht von US-Forschern nicht ausreichend gegen eine mögliche schwere weltweite Grippe- Epidemie gewappnet. Eine solche Grippe-Pandemie könnte die internationale Gemeinschaft unvorbereitet treffen, warnen Richard Webby und Robert Webster vom St. Jude Kinderkrankenhaus in Memphis (US-Staat Tennessee) im Fachjournal "Science" (Bd. 302, S. 1519). Weder für Impfstoffe noch für antivirale Medikamente gegen einen schweren weltweiten Grippeausbruch sei angemessen gesorgt, kritisieren die Mediziner, die sich dabei jedoch nicht gezielt auf die derzeit grassierenden Grippeviren beziehen.

Zwei neue Grippeviren unterwegs

"Im Falle einer Epidemie wären die Vorräte an Medikamenten gegen die Viren innerhalb von Tage aufgezehrt", kommentiert Webster. "Den benötigten Nachschub zu produzieren, könnte bis zu 18 Monate dauern."

Die Forscher verweisen auf zwei neue Grippeviren, die von Vögeln auf Menschen übertragen wurden. So seien in diesem Jahr Ausbrüche der Vogelgrippe mit den als H5N1 und H7N7 bekannten Erregern in Hongkong und den Niederlanden registriert worden. Das Virus H5N1 habe einen Mann in Asien getötet, H7N7 habe 80 Menschen auf einer Hühnerfarm infiziert und einen Tiermediziner getötet. Zum Glück hätten weder das H5N1- noch das H7N7-Virus die Fähigkeit erworben, von Mensch zu Mensch zu springen, schreiben die Autoren. Dennoch sollten Mediziner weltweit die Warnung ernst nehmen und an beschleunigten Methoden zur Impfstoffherstellung arbeiten.

Auch die in diesem Jahr beim Menschen grassierenden Grippeviren halten Experten für relativ gefährlich. Nach Angaben des Tropeninstituts München sind bereits acht Kinder in Großbritannien und ein 18 Monate alter Junge in Irland an der Grippe gestorben. Im US-Staat Colorado starben nach Behördenauskunft vier Kinder an den Folgen einer Grippeinfektion.

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