Der Geist ist willig, aber der Penis ist schlapp. Das kommt vor und zwar gar nicht mal selten – auch wenn die wenigsten Männer damit hausieren gehen. Bei den 40 bis 49-Jährigen leidet mindestens jeder Zehnte an Erektionsstörungen, bei den über 60-Jährigen etwa ein Drittel. Und das sind nur die offiziellen Zahlen. Experten schätzen, dass die Dunkelziffer weit höher liegt. Potenzmittel können gegen Erektionsstörungen helfen. Warentest hat geprüft ob und wie 100 Präparate wirken.
Woran liegt es, dass ein Penis plötzlich nicht mehr richtig "hart" wird? Eine Erektion ist nur möglich, wenn Blutgefäße, Hormone und Nerven zusammenarbeiten. Sie entsteht, indem unter hohem Druck Blut in den Schwellkörper gepumpt wird. Durch die gesteigerte Blutzufuhr wächst der Druck im Schwellkörper und der Penis versteift sich. Von einer erektilen Dysfunktion spricht man, wenn der Penis nicht steif genug oder nicht lange genug steif ist, um einen partnerschaftlichen Sexualverkehr möglich zu machen und dieser Zustand über einen längeren Zeitraum anhält.
Erektionsstörungen verschlimmern sich ohne Behandlung
Ursachen für Potenzstörungen gibt es viele: Depression, Lebensstil, Übergewicht und hohes Alter sind nur einige. Halten die Erektionsstörungen über Monate an, sollte ein Arzt konsultiert werden. Denn die Symptome einer erektilen Dysfunktion verschlimmern sich, wenn sie nicht behandelt werden. Die Behandlung der Symptome wird dann an das individuelle Untersuchungsergebnis angepasst, dazu gehören neben mechanischen Hilfen und Psychotherapie auch Medikamente. Die Stiftung Warentest hat solche rezeptpflichtigen Mittel, die Verbraucher selbst bezahlen müssen, geprüft.
Teil des Tests waren klassische Potenzmittel wie Viagra sowie Nachahmerprodukte. Die Präparate kosten zwischen 3,50 und 20 Euro pro Einzeldosis und unterscheiden sich sowohl hinsichtlich der Wirkstoffe als auch der Anwendung. Viagra und Co gehören zu den PDA-Hemmern. Diese Wirkstoffgruppe werde am häufigsten verschrieben. Bewertet wurden aber auch Medikamente mit den Wirkstoffen Asprostadil, Avanafil, Vardenafil und Yohimbin.
Viele Potenzmittel nur "mit Einschränkung geeignet"
Laut Test sind die meisten Potenzmittel "mit Einschränkung geeignet". Beurteilt wurde auf Basis aktueller Forschungsgrundlage. Entscheidend waren unter anderem mögliche Risiken der Mittel, Langzeitdaten zu Wirksamkeit und Verträglichkeit, Wechselwirkungen bei gleichzeitiger Einnahme anderer Medikamente und der Nutzen. "Mit Einschränkung geeignet" sind auch die Klassiker "Viagra" von Viatris Healthcare (Sildenafil) und "Cialis" von Lilly Deutschland (Tadalfil). Eingesetzt werden sollten die Potenzpillen aber nur nach ärztlicher Absprache bei organisch bedingten Erektionsstörungen. Wie viele der Medikamente kann auch "Viagra" schwerwiegende Nebenwirkungen verursachen. Bei anderen Medikamenten gehören unter anderem gefährliche Dauererektionen zu den möglichen Nebenwirkungen, wie beispielsweise die schnell wirkende Injektionslösung "Viridal" von Amdipharm. Auch dieses Präparat ist laut Warentest "mit Einschränkung geeignet".
Yohimbin ist das einzige pflanzliche Mittel, das eine Arzneimittelzulassung hat. Und Geldverschwendung. Die Potenzpillen "Yocon Glenwood" von Cheplapharm mit Yohibim-Wirkstoff ist den Testern zufolge "wenig geeignet". Die therapeutische Wirkung sei nicht ausreichend nachgewiesen und daher "wenig geeignet zur unterstützenden Behandlung leichter bis mittelschwerer Erektionsstörungen".
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