Still, medium oder sprudelnd - der Pro-Kopf-Verbrauch an Mineralwasser steigt seit Jahren. 2014 trank jeder Deutsche im Schnitt 143,5 Liter. Doch wie ist es um die Qualität des Sprudels bestellt? Stiftung Warentest hat 20 Mineralwässer der Sorten Medium und Classic von Traditionsbrunnen aus dem ganzen Bundesgebiet untersucht. Geprüft wurde auf 71 Stoffe, darunter Arzneimittelrückstände, Pestizide und Süßstoffe.
Das Ergebnis: Nicht alle Produkte sind einwandfrei. In drei Wässern - Harzer Grauhof Medium, Original Selters Classic und Glashäger Classic - seien oberirdische Verunreinigungen nachgewiesen worden, berichtet Warentest im Magazin "Test". Dazu zählen etwa Süßstoffe sowie Abbauprodukte von Pestiziden und einem Korrosionsschutzmittel. Dies sei zwar nicht gefährlich für die Gesundheit, aber ein Hinweis auf nicht ausreichend geschützte Quellen, erklärte die Stiftung Warentest. Verunreinigungen können über die Landwirtschaft oder über Abwasser aus Haushalten, Industrie und Krankenhäusern ins Grundwasser gelangen. Keines der getesteten Wasser enthielt Reste von Arzneimitteln.
Sechs Wässer sind empfehlenswert
In allen Prüfpunkten einwandfrei waren demnach sechs Wässer - jeweils drei mit mittlerem und hohem Kohlensäuregehalt. Zu den Testsiegern zählen etwa das Medium-Wasser von Rosbacher (58 Cent) sowie das an Kohlensäure reiche Wasser Römerwall Classic (41 Cent).
Die mikrobiologischen Vorgaben der Mineral- und Tafelwasser-Verordnung würden zwar von allen getesteten Produkten erfüllt und seien für Gesunde kein Problem, erklärten die Tester. Doch zwei Medium-Wässer - Christinen Medium und Harzer Grauhof Medium - könnten wegen der Keimbefunde für Menschen mit einem schwachen Immunsystem kritisch sein und sollten deshalb besser abgekocht werden.
Natürliche Mineralwässer dürfen im Gegensatz zu Leitungswasser nicht aufbereitet werden, wie die Tester betonten. Nur wenige Behandlungsverfahren wie etwa das Entfernen von Eisen seien für Mineralwasser erlaubt.
Die detaillierte Beurteilung für alle 20 getesteten Mineralwasser ist unter www.test.de gegen eine Gebühr abrufbar.