Die Haut ist das größte Organ des Menschen - und das sensibelste dazu. Besonders zart ist die Haut von Babys und Kindern. Angriffen von außen hat sie noch nicht besonders viel entgegenzusetzen. Schauen Sie sich die Haut Ihres Kindes daher regelmäßig und sorgfältig an. Und gehen Sie zum Arzt, falls Sie etwas entdecken, das Sie merkwürdig finden. Denn nur gesunde Haut schützt uns vor schädlichen Umwelteinflüssen und vor Krankheitserregern.
Jeder Quadratzentimeter unseres Körpers ist mit Haut bedeckt. Würde man sie ausbreiten, käme bei Erwachsenen eine Fläche von etwa zwei Quadratmetern heraus. Das ist ganz schön viel: Das Paket würde rund zehn Kilo wiegen. In der Haut stecken unzählige Tastkörperchen: Sie registrieren Wärme und Kälte, Schmerz und Druck sowie leichteste Berührungen. Unsere Haut ist sogar am Stoffwechsel des Körpers beteiligt.
Die Oberhaut macht unsere Hülle Wasser abweisend
Was die Haut zu all dem befähigt, ist ihr zwiebelähnlicher Aufbau: Sie besteht aus unterschiedlichen Schichten. Die Ober- und die Lederhaut machen unsere Schutzhülle Wasser abweisend, fest und elastisch. Darunter liegt das lockere Bindegewebe. Seine eingelagerten Fettpolster bewahren unseren Körper vor Kälte und dienen ihm als Energiespeicher sowie als Puffer gegen Stöße.
Die Haut von Kindern gerät leichter aus dem Gleichgewicht als die von Erwachsenen. Manche Hautkrankheiten treten in einem bestimmten Alter besonders häufig auf: bei Neugeborenen und Säuglingen sind es zum Beispiel Blutschwämme, Neurodermitis und Pigmentmale. Kinder leiden oft an Infektionen der Haut, die durch Viren oder Bakterien hervorgerufen werden. Denn ihr Immunsystem ist noch nicht ausgereift. Kaum ist diese Hürde genommen, steht der Haut die nächste Prüfung bevor: Jugendliche bekommen oft Akne.
Wolfgang Schillings
Die Haut schuppt
Meist können Sie es mit bloßem Auge erkennen: Was sich da auf der Haut Ihres Kindes gebildet hat, sieht aus wie kleine Schuppen. Vielleicht muss das Kind ständig daran kratzen.
Hautkrankheiten mit Schuppen sind oft recht langwierig. Gegen einige gibt es bis heute keine Medikamente. Mit Cremes, Salben und Lotionen können Sie die Beschwerden aber lindern.
Eine Haut wie ein Reptil
Bei der Fischschuppen-Krankheit - fachsprachlich Ichthyose genannt - bildet sich eine trockene verdickte Hornschicht mit festhaftenden Hornplatten, die aussehen wie Fischschuppen. Es gibt etwa 15 verschiedene Varianten dieser Krankheit. Eine sehr häufige Form ist die Ichthyosis vulgaris. Dabei ist die Haut an den Streckseiten von Armen und Beinen sowie am Rumpf manchmal nur leicht rau. Oder sie sieht aus wie schmutzig-braune Fisch- oder Reptilienhaut.
Bei der Fischschuppen-Kankheit ist der Rhythmus gestört, in dem Hautzellen von den tiefen Hautschichten nach oben wandern, absterben und verhornen. Baden Sie Ihr Kind in Wasser mit Kochsalz- oder Ölzusatz. Tragen Sie Salben auf die Haut auf, die Milchsäure oder Harnstoff enthalten. Sie weichen die Hornschicht auf. Ist die Haut Ihres Kindes zudem entzündet, kann Salbe mit Kortison helfen. Sprechen Sie in diesem Fall aber zunächst mit Ihrer Hautärztin.
Schwierig zu behandeln: Neurodermitis
Hat Ihr Kind Neurodermitis, nässt und juckt die Haut an den Gelenkbeugen, im Gesicht, am Hals und am Rumpf. Ein erster Hinweis auf die Kranheit kann Milchschorf beim Säugling sein. Die Haut am Kopf und im Gesicht sieht dann aus wie angebrannte, verkrustete Milch. Bei größeren Kindern mit Neurodermitis wirkt die Haut dicker und grober, sie kann auch aussehen wie extrem trocken, aufgerauht oder ganz leicht geschuppt.
Diese Krankheit ist schwierig zu behandeln. Feuchte Umschläge, Lotionen oder Cremes können die Beschwerden lindern, ebenso Pasten oder Salben mit Ichthyol- oder Teerzusätzen. Notfalls helfen auch Salben mit Kortison. Bevor Sie solche Pasten verwenden, sollten Sie mit Ihrem Arzt darüber sprechen.
Heilt von selbst: das Talgdrüsen-Ekzem
Manche Kinder haben in den ersten sechs Monaten ihres Lebens ein Talgdrüsen-Ekzem. Sie erkennen das an roten Hautstellen, die scharf begrenzt sind und eine unregelmäßige Form besitzen, ähnlich wie eine Landkarte. Die Stellen finden sich vor allem am Kopf und in der Windelregion. Über den geröteten Regionen bilden sich gelblich-fettige Schuppen. Warum das Ekzem entsteht, ist nicht bekannt.
Innerhalb weniger Wochen heilt es von selbst wieder ab. Baden Sie Ihr Kind in Wasser mit Ölzusätzen und cremen Sie für kurze Zeit ein- bis zweiprozentige Salicyl-Vaseline oder andere weiche Pasten auf die Hautstellen. Fragen Sie Ihren Arzt, ob er zusätzlich eine Salbe mit Kortison empfiehlt.
Sieht silbrig aus: die Schuppenflechte
Sieht die Haut aus wie verhornt und von silbrigen Schuppen bedeckt, kann es eine Schuppenflechte sein. Die Stellen grenzen sich scharf von der gesunden Haut ab und bilden große, aber unterbrochene Flächen, die einer Landkarte ähneln. Die Herde selbst sind allerdings nur so groß wie ein Stecknadelkopf.
Haben Sie oder jemand anderes aus der Familie Schuppenflechte, besteht für Ihr Kind ein erhöhtes Risiko, ebenfalls krank zu werden. Schuppenflechte, medizinsprachlich Psoriasis vulgaris genannt, kann plötzlich auftreten und auch schnell wieder verschwinden. Sie kann sich aber auch sehr lange halten.
Es gibt bis heute keine Medikamente, die Psoriasis heilen können. Aber es gibt Mittel gegen die Symptome. Dazu gehören Salben mit Harnstoff, Salicylsäure oder Kortison sowie Cignolin- und Teerpräparate. Auch Bestrahlungen mit ultraviolettem Licht können helfen.
Kommen oft nach einer Infektion: kleie-förmige Schuppungen
Leidet Ihr Kind an kleie-förmigen Schuppungen, zeigen sich entweder am ganzen Körper Knötchen mit einer Blutung in der Mitte, die schubweise kommen und gehen. Oder die Haut verändert sich über einen längeren Zeitraum hinweg: Manche Stellen röten sich leicht und bilden Schuppen. Diese Flecken sind etwa so groß wie eine Münze.
Kleie-förmige Schuppungen treten oft nach einer Infektion auf. Meistens heilt die Haut von selbst, allerdings dauert das einige Wochen. Die Ärztin kann Ihrem Kind Medikamente verschreiben, die Bakterien töten können, so genannte Antibiotika. Eventuell empfiehlt sie auch eine Behandlung mit UV-Licht oder eine Salbe mit Kortison.
Lassen sich leicht behandeln: Hautpilze
Pilze können die Haut des gesamten Körpers befallen, sogar die Kopfhaut oder die Fuß- und Fingernägel. Die Pilze können durch Tiere übertragen werden oder durch direkten Hautkontakt. Dafür muss Ihr Kind nur barfuß in verpilzte Schuhe schlüpfen, auf infizierte Badematten treten oder im Schwimmbad herumlaufen.
Hat der Pilz die Haut durchdrungen, entzündet sich die befallene Stelle: Sie wird rötlich. Meist sind die kranken Hautregionen rund, die Rötungen können sich aber auch ausdehnen und an eine Landkarte erinnern. Dort, wo gesunde und kranke Haut aneinanderstoßen, bilden sich Schuppen und möglicherweise auch Bläschen, die mit Eiter gefüllt sind.
Hat Ihr Kind auf dem Kopf solche runden Stellen, die mit einem feinen Staub aus Schuppen bedeckt sind, kann es sich um die so genannte Mikrosporie handeln. Dabei brechen meist auch die Haare ab. Mikrosporie kann von Mensch zu Mensch übertragen werden.
Gegen Hautpilze helfen Salben mit Antipilz-Substanzen. Wenn es ganz schlimm wird, wird der Arzt vielleicht auch Tabletten oder Saft mit den Wirkstoffen Griseofulvin oder Fluconazol empfehlen.
Wächst gerne unter der feuchten Windel: Soor
Pilze lieben feuchte Gebiete. Dann können sie sich gut vermehren und ausbreiten. Babys sind besonders beliebte Opfer von Pilzen. Denn ihr Immunsystem ist noch nicht stark genug, um sich gegen die Eindringlinge zu wehren. Windelsoor wird durch den Hefepilz Candida albicans verursacht. Die Haut ist entzündet, sie nässt und sieht leicht schuppig aus. Zudem können Sie dort Bläschen erkennen, die mit Eiter gefüllt sind.
Um sicher zu gehen, dass es sich um Soor handelt, nimmt die Ärztin eine Probe und schickt sie ins Labor. Gegen den Hefepilz Candida albicans verschreibt sie Substanzen, die Pilze töten, wie etwa Nystatin oder Amphotericin B. Eventuell empfiehlt sie zusätzlich ein Breitband-Antimyotikum: ein Mix verschiedener Wirkstoffe gegen Pilze. Um weitere Pilzinfektionen zu verhindern, sollten Sie die betroffenen Stellen trocken halten.
Wolfgang Schillings
Blasen auf der Haut
Haut kann auf Reizungen oder Krankheiten ganz unterschiedlich reagieren: Sie kann rot werden, anschwellen, schuppen - oder sie kann Blasen bilden. Manche sind winzig, andere groß, einige luftleer, andere sind mit Eiter gefüllt. Wirft die Haut Blasen, weil Bakterien sie angreifen, können Antibiotika helfen. Das sind Substanzen, die Bazillen töten. Auch Pilze können Sie mit Medikamenten bekämpfen. Bei anderen Krankheiten lassen sich jedoch nur die Beschwerden lindern.
Vererbt: blasige Haut
Bei manchen Kindern entwickelt die Haut Blasen, sobald sie leicht gereizt ist. Fachleute sprechen dann von einer Blasen bildenden Hautkrankheit. Davon gibt es 20 verschiedene Formen. Bei einer milden Variante dieser Krankheit bekommen Kinder zum Beispiel Blasen an den Füßen, wenn sie bei Hitze viel laufen. Schwere Formen von Blasen bildenden Hautkrankheiten können lebensgefährlich sein. Vor allem wenn die Blasen an der Schleimhaut im Mund oder in der Speiseröhre entstehen. Ursache all dieser Blasen bildenden Hautkrankheiten sind veränderte Gene.
Können die Haut abschälen: Bakteriengifte
Hat Ihr Säugling eine Mittelohr-Entzündung oder einen entzündeten Rachen gehabt, können sich danach große Blasen auf seiner Haut bilden. Ursache dafür sind bestimmte Bakterien, genauer: Staphylokokken. Diese Bazillen setzen Giftstoffe frei.
Wegen der Gifte kann sich die Haut des Säuglings abschälen. Das sieht aus, als ob sich das Kind verbrüht hätte. Gehen Sie sofort mit Ihrem Kind zum Arzt. Er gibt dem Säugling Antibiotika, die die Bazillen töten. Zudem wird er die Haut Ihres Babys fachgerecht versorgen.
Gürtelrose: Blasen, Borken, Narben
Eine Gürtelrose erkennen Sie an dicht stehenden Bläschen, meistens auf der Brust, an der Schulter oder an den Armen. Normalerweise trocknen die Bläschen nach ein bis zwei Wochen. Nach weiteren zwei bis drei Wochen haben sich gelb-braune Borken gebildet, die abgestoßen werden. Dabei bleiben kleine Narben zurück.
Eine Gürtelrose, fachsprachlich Herpes zoster genannt, wird von einem Virus namens Varicella Zoster ausgelöst. Steckt sich das Kind zum ersten Mal mit diesem Virus an, bekommt es Windpocken. Bleiben die Keime im Körper oder steckt das Kind nochmal damit an, verursachen die Erreger eine Gürtelrose. Das passiert meist erst nach dem zehnten Lebensjahr.
Die Hautärztin kann Medikamente verschreiben: Sie stillen den Juckreiz, trocknen die Bläschen aus und desinfizieren sie. Ist Ihr Kind sehr krank oder ist sein Immunsystem schwach, empfiehlt die Ärztin möglicherweise noch das Anti-Viren-Mittel Aciclovir. Am besten lassen Sie Ihr Kind gegen Windpocken impfen. Das beste Alter dafür: zwischen dem 11ten und 14ten Lebensmonat.
Bricht bei Stress aus: Herpes
Etwa 60 Prozent aller Erwachsenen tragen den Herpes-Virus im Körper. Allerdings zeigen sich nicht bei allen Infizierten Symptome - die typischen Bläschen. Denn die meiste Zeit schlummert der Erreger in Nervenknäueln unter der Haut. Dennoch können Mütter Ihre Kinder leicht mit dem Virus anstecken - schon Küsse oder abgeleckte Löffel reichen aus. Hat sich Ihr Kind mit einem Herpes-Virus angesteckt, muss der Keim nicht sofort sichtbar die Haut verstören. Das Virus zeigt sich erst, wenn es aktiviert wird, zum Beispiel durch Stress, Fieber, zuviel Sonne oder verschiedene Krankheiten.
Zeigt sich Herpes am Mund, sprechen Fachleute von Herpes simplex labialis. Dann juckt und rötet sich die Haut um den Mund herum, schnell bilden sich dicht zusammenliegende, kleine Bläschen mit klarem Inhalt. Nach zwei bis drei Tagen trocknen sie, verschorfen und heilen ohne Narben ab. Sie können aber zu jeder Zeit wieder kommen. Gegen Mundherpes helfen Lotionen, die die Bläschen austrocknen und desinfizieren. Ist es ganz schlimm, kann Ihre Kinderärztin das Anti-Viren-Mittel Aciclovir verschreiben.
Sehr unangenehm kann Herpes im Mundraum und am Zahnfleisch sein. Dann sammeln sich die Bläschen auf der Schleimhaut im Mund und im Rachen. Hinzu kommen hohes Fieber und geschwollene Lymphknoten am Hals. Da die Bläschen im Mund sehr weh tun, wird Ihr Kind kaum etwas essen wollen. Aber die Bläschen und das Fieber werden nach etwa einer Woche von allein wieder zurückgehen. Es reicht also, wenn Sie Ihrem Kind während der schlimmen Zeit Mundspülungen geben, die die Entzündung mildern und die Schleimhaut betäuben können.
Haben Sie selbst Herpes im Genitalbereich - den so genannten Herpes simplex genitalis - können Sie während der Geburt den Erreger auf Ihr Kind übertragen haben. In diesem Fall sollte der Arzt Ihr Kind mit dem Anti-Viren-Wirkstoff Aciclovir behandeln.
Lassen sich leicht behandeln: Hautpilze
Pilze können die Haut des gesamten Körpers befallen, sogar die Kopfhaut oder die Fuß- und Fingernägel. Die Pilze können durch Tiere übertragen werden oder durch direkten Hautkontakt. Dafür muss Ihr Kind nur barfuß in verpilzte Schuhe schlüpfen, auf infizierte Badematten treten oder im Schwimmbad herumlaufen.
Hat der Pilz die Haut durchdrungen, entzündet sich die befallene Stelle: Sie wird rötlich. Meist sind die kranken Hautregionen rund, die Rötungen können sich aber auch ausdehnen und an eine Landkarte erinnern. Dort, wo gesunde und kranke Haut aneinanderstoßen, bilden sich Schuppen und möglicherweise auch Bläschen, die mit Eiter gefüllt sind.
Gegen Hautpilze helfen Salben mit Antipilz-Substanzen. Wenn es ganz schlimm wird, wird der Arzt vielleicht auch Tabletten oder Saft mit den Wirkstoffen Griseofulvin oder Fluconazol empfehlen.
Wächst gerne unter der feuchten Windel: Soor
Pilze lieben feuchte Gebiete. Dann können sie sich gut vermehren und ausbreiten. Babys sind besonders beliebte Opfer von Pilzen. Denn ihr Immunsystem ist noch nicht stark genug, um sich gegen die Eindringlinge zu wehren. Windelsoor wird durch den Hefepilz Candida albicans verursacht. Die Haut ist entzündet, sie nässt und sieht leicht schuppig aus. Zudem können Sie dort Bläschen erkennen, die mit Eiter gefüllt sind.
Um sicher zu gehen, dass es sich um Soor handelt, nimmt die Ärztin eine Probe und schickt sie ins Labor. Gegen den Hefepilz Candida albicans verschreibt sie Substanzen, die Pilze töten, wie etwa Nystatin oder Amphotericin B. Eventuell empfiehlt sie zusätzlich ein Breitband-Antimyotikum: ein Mix verschiedener Wirkstoffe gegen Pilze. Um weitere Pilzinfektionen zu verhindern, sollten Sie die betroffenen Stellen trocken halten.
Blasen und Quaddeln haufenweise: die Juckpöckchen
Hat Ihr Kind am Rücken oder am Bauch, an Armen oder Beinen ganze Felder von Quaddeln und Bläschen, könnte es sich um die Juckpöckchen handeln, fachsprachlich auch Lichen oder Strophulus genannt.
Kratzt Ihr Kind an den Pöckchen herum, kann sich die Haut abschürfen, Bakterien können tief in die Haut gelangen. Das kann alles nur noch schlimmer machen. Fragen Sie Ihre Hautärztin um Rat. Sie wird Ihnen folgende Medikamente empfehlen: entweder eine Lotion mit dem Wirkstoff Polidocanol, eine Salbe mit Kortision oder Tabletten mit Antihistaminika - das sind Substanzen, die den Juckreiz unterdrücken können.
Kreise und Scheiben auf der Haut: Erythema multiforme
Manche Kinder bekommen an den Streckseiten von Armen und Beinen merkwürdige rote Muster auf der Haut: Sie sehen aus wie angedeutete Kreise oder Scheiben und sind meist symetrisch angeordnet. Sie bilden sich, nach dem das Kind eine Infektion überstanden oder Medikamente eingenommen hat. Der medizinische Ausdruck dafür ist Erythema multiforme.
Bekommt das Kind zusätzlich auch noch Fieber und blutige Blasen an der Mundschleimhaut, an den Lippen sowie am After und Geschlechtsteil, handelt es sich um das Stevens-Johnson-Syndrom. Gegen diese Krankheit sowie gegen das Erythema multiforme helfen Cremes mit Kortison und mit Anti-Bakterien-Wirkstoffen sowie Mundspülungen, die die Entzündung lindern und die Schleimhaut betäuben.
Wolfgang Schillings
Hautmale und Flecken
Kinder können viele Flecken auf der Haut haben: blaue, rote, braune, weiße und fast schwarze. Die meisten sind harmlos. Dazu zählen die auf jeden Fall blauen, die weißen und die roten. Die anderen Flecken - fachsprachlich Naevi genannt - sollten Sie beobachten. Wenn sich die Stellen verändern, größer werden, nässen oder bluten, sollten Sie zum Arzt gehen. Manche Hautmale wird Ihr Kind sein Leben lang behalten; bei anderen raten Mediziner, sie entfernen zu lassen.
Weiße Flecken: Pigmentmangel
Entdecken Sie auf der Haut Ihres Kindes weiße Flecken, hat es womöglich die so genannte Weißfleckenkrankheit. Dabei laufen die hellen Stellen großflächig zusammen und bilden ein unregelmäßiges Muster, das an Landkarten erinnert. Die Hautflecken sind weiß, weil sie keinen Hautfarbstoff, kein Pigment, enthalten. Warum das Pigment manchmal fehlt, ist noch ungeklärt.
Reiben Sie Ihr Kind an den weißen Stellen besonders gut mit Sonnencreme ein. Denn wegen des Pigmentmangels können Sonnenstrahlen ungehindert in die Haut eindringen. Wenn Ihr Kind die Flecken sehr schlimm findet und darunter leidet, kann die Hautärztin sie eventuell mit ultraviolettem Licht und Kortison behandeln. Sie kann auch medizinisches Make-up zum Abdecken empfehlen.
Hat nichts mit der Geburt zu tun: der Storchenbiss
Einen flammend roten Fleck mit scharfen Grenzen nennt der Volksmund Storchenbiss. Angeblich zeigt er, an welcher Stelle die Hebamme die Zange angesetzt hat. Das ist Unsinn. Ein solches Feuermal - in der Medizin Naevus flammeus genannt - entsteht, weil sich zu viele Adern unter der Haut gebildet haben.
Feuermale an der Stirn gehen meistens noch im Säuglingsalter zurück. Im Nacken, an den Wangen, an Armen und Beinen halten sich die Male dagegen oft ein Leben lang. Ein Feuermal im Gesicht lässt sich mit spezieller medizinischer Schminke abdecken. Der Arzt kann aber auch versuchen, das Feuermal mit einem Laser wegzubrennen oder mit Kälte zu vereisen.
Eine Sonderform des Mals: der sattrote Blutschwamm
Eine andere Form eines Mals ist das so genannte Hämangiom. Das ist ein Blutschwamm: Er sitzt sattrot auf der Haut oder schimmert bläulich durch. Manche sind klein wie Linsen, andere groß wie eine Handfläche.
Kinder haben solche Blutschwämme oft schon bei der Geburt. Das Mal kann aber auch in den ersten Lebenswochen entstehen. Obwohl die meisten Blutschwämme im Laufe der Jahre von selbst wieder verschwinden, raten manche Ärzte, sie möglichst schnell zu entfernen. Das geht mit flüssigem Stickstoff oder mit einem Laser.
Schokobraun bis mokkabraun: der Leberfleck
Dunklere Hautmale in Braunschattierungen können Kinder von Geburt an haben oder auch später erst bekommen. Solche Leberflecke bleiben meist ein Leben lang unverändert. Die braunen Flecken entstehen, weil sich bestimmte Hautzellen - die so genannten Melanozyten - an dieser Stelle häufen oder weil die Zellen an diesem Ort besonders eifrig Hautpigmente produzieren.
Solche Hautmale können ganz unterschiedlich aussehen:
- klein wie eine Linse (Lentigo),
- hellbraun mit dunklen Sprenkeln (Naevus spilus),
- bläulich mit einem knötchenartigen Fleck (Naevus coeruleus),
- flächig und hellbraun (Mongolenfleck oder Café-au-lait-Fleck).
Bestehen die Male aus braunen Hautpigmentzellen, den Melanozyten, sind sie meistens harmlos. Ihr Kind findet sie womöglich nur hässlich.
Allerdings können sich die Hautmale verändern: Sie sollten mit Ihrem Kind zur Hautärztin gehen, wenn die Flecken schnell wachsen oder ihre Farbe verändern, wenn sie jucken, nässen oder bluten. Dann hat sich das Mal möglicherweise in etwas Bösartiges verwandelt. Hautkrebs kommt vor der Pubertät allerdings selten vor.
Eine Ausnahme sind angeborene Riesenpigment-Male: Sie sind groß und behaart und sitzen bei Kleinkindern meist im Badehosenbereich. Die Ärztin kann das Mal entfernen und im Labor untersuchen lassen. Grundsätzlich können Ärzte solche Stellen mit einem Skalpell herausschneiden, mit einem Laser wegbrennen oder mit Strom verschmurgeln.
Gelb oder rötlich: Talgdrüsen-Male
Es gibt Male, die gelblich oder rötlich aussehen und vor allem am Kopf zwischen den Haaren zu finden sind. Dies sind so genannte Talgdrüsen-Male. Sie entstehen, weil sich bestimmte Hautzellen an dieser Stelle häufen.
Unter dem Mikroskop erkennt der Arzt eine dichte Ansammlung von Talgdrüsen. Beobachten Sie, ob das Mal sich verändert: Daraus kann ein Tumor entstehen. Einfacher ist, den Arzt zu bitten, den Fleck gleich ganz zu entfernen.
Gehen von allein weg: braune Sprenkel am Leib
Bei Babys können braune Flecken am ganzen Körper sitzen. Sie sind meist groß wie eine Linse und sind über den gesamten Leib verstreut. Nach dem Baden jucken die Stellen, dann können sich dort auch Quaddeln bilden. Dasselbe kann passieren, wenn das Jäckchen oder ein Handtuch an den Stellen scheuert. Diese so genannte Urticaria pigmentosa ist harmlos, die Flecken verschwinden von allein, ebenso die juckenden Quaddeln.
Harmlos: Streifen und Linien im Fleisch
Blaurote Streifen an den Hüften, Oberschenkeln oder an der Brust: Das kennen Frauen als Schwangerschaftsstreifen. Doch auch Jugendliche, die sich gerade entwickeln, können solche Linien im Fleisch bekommen - mehr als die Hälfte der Pubertierenden ist betroffen.
Die Riffeln entstehen, weil das Kind schnell zunimmt und der Körper dann mehr Kortison produziert. Die Streifen verschwinden aber mit der Zeit: Sie gleichen sich allmählich wieder der normalen Hautfarbe an.
Wolfgang Schillings
Warzen
Die kleinen Buckel auf der Haut sind harmlos, aber lästig: Manche Warzen bluten, wenn sie gequetscht werden, andere stechen dann. Viele der Gewächse verschwinden von selbst. Ungeduldigen Kindern kann der Arzt helfen: Er kann das Gebilde herausschneiden oder mit einem Laser wegbrennen.
Klassisch: die vulgäre Warze
Hat Ihr Kind eine Warze, wird es sich meist um die klassische Warze - auch vulgäre Warze genannt - handeln. Sie sehen aus wie ein ganz kleiner Blumenkohl, ihre Größe schwankt zwischen der eines Stecknadelkopfes und einer Linse. Sie sitzen vor allem an den Fingern und der Hand.
Wenn Ihr Kind nicht an der Warze herumquetscht oder beißt, verschwindet sie von selbst wieder, ohne Narben zu hinterlassen. Das kann allerdings Monate dauern. Diese Warzen enstehen, weil Viren, so genannte Papillomviren, in die Haut gelangen.
Stecken tief im Fleisch: Dornwarzen
Dornwarzen sitzen meist unter dem Fuß, in der Sohle. Sie dringen tief in das Gewebe ein und tun bei jedem Schritt weh.
Sie können die Warze mit einem Salicylpflaster aus der Apotheke aufweichen. Entfernen Sie anschließend die aufgeweichte Haut vorsichtig. Tragen Sie dann eine Warzentinktur auf. Kommt die Warze wieder - was relativ oft passiert - kann der Arzt die Dornwarze auch herausschneiden oder mit einem Laser entfernen.
Hartnäckig und sehr ansteckend: Dellwarzen
Dellwarzen können sich an jeder Hautstelle breit machen. Sie sehen weißlich bis blassrosa aus, ihre Größe liegt zwischen Stecknadelkopf und Linse. Ihre Oberfläche ist glatt, aber in der Mitte sind sie eingedellt, daher der Name.
Sie heilen meist von selbst wieder ab, das kann jedoch einige Monate dauern. Dennoch sollten Sie damit zur Hautärztin gehen. Denn Ihr Kind kann sich ständig selbst neu mit den Warzenviren anstecken. Die Ärztin ritzt die Dellwarzen an, drückt sie aus und desinfiziert die Haut anschließend.
Wolfgang Schillings
Eitriges auf der Haut
Schön sehen sie nicht aus, die Bläschen mit dem gelben Eiter. Die eklige Flüssigkeit bildet sich immer dann, wenn die Haut entzündet ist. Meist juckt und nässt die eitrige Stelle auch. Als Übeltäter kommen Bakterien, Pilze oder Parasiten in Betracht.
Gelb wie Honig: die Eiterflechte
Honiggelbe, eitrige Krusten, die groß sind wie eine Münze und nässen: Das könnte eine Eiterflechte sein. Bei Kindern bildet sie sich vor allem an den Händen und im Gesicht. Eine Eiterflechte entsteht, weil die Haut mit Bakterien wie Streptokokken oder Staphylokokken kämpft. Kinder mit einer Eiterflechte können leicht ihre Spielkameraden anstecken. Die Bazillen bleiben an vielem kleben: an Spielzeug, an Geschirr, an Wäsche, an den Händen.
Der Hautarzt wird Ihrem Kind einen speziellen Verband anlegen: Er ist fett und feucht, um die Krusten zu lösen. Zudem wird er Ihnen eine Salbe mitgeben, die die Bakterien abtötet und die Entzündung lindert. Ist Ihr Kind sehr krank, wird er wahrscheinlich auch Tabletten gegen die Mikroben verschreiben, so genannte Antibiotika. Um die Bazillen aus dem Haushalt zu vertreiben, sollten Sie die Kleidung Ihres Kindes regelmäßig wechseln und bei mindestens 60 Grad Celsius waschen.
Wächst gerne unter der feuchten Windel: Soor
Pilze lieben feuchte Gebiete. Dann können sie sich gut vermehren und ausbreiten. Babys sind besonders beliebte Opfer von Pilzen. Denn ihr Immunsystem ist noch nicht stark genug, um sich gegen die Eindringlinge zu wehren. Windelsoor wird durch den Hefepilz Candida albicans verursacht. Die Haut ist entzündet, sie nässt und sieht leicht schuppig aus. Zudem können Sie dort Bläschen erkennen, die mit Eiter gefüllt sind.
Um sicher zu gehen, dass es sich um Soor handelt, nimmt die Ärztin eine Probe und schickt sie ins Labor. Gegen den Hefepilz Candida albicans verschreibt sie Substanzen, die Pilze töten, wie etwa Nystatin oder Amphotericin B. Eventuell empfiehlt sie zusätzlich ein Breitband-Antimyotikum: ein Mix verschiedener Wirkstoffe gegen Pilze. Um weitere Pilzinfektionen zu verhindern, sollten Sie die betroffenen Stellen trocken halten.
Groß und schmerzhaft: der Furunkel
Furunkel sind große Eiterbeulen. Sie entstehen, wenn Bakterien in die Drüsen der Haut gelangen. Das Gewebe der Drüse entzündet sich anschließend und eitert. Im Prinzip kann das überall am Körper passieren: an Schweißdrüsen, Talgdrüsen und Haarwurzeln. Übeltäter sind meist Staphylokokkus-Bazillen.
Bildet sich bei Ihrem Kind ein Furunkel mit viel Eiter, gehen Sie besser zum Arzt. Er sticht den Abszess auf und desinfiziert ihn. Möglicherweise verschreibt er Ihrem Kind noch ein Antibiotikum, ein Mittel, das den Staphylokokken den Garaus macht.
Die Katastrophe der Pubertät: Pickel
Gerade wenn Ihre Tochter oder Ihr Sohn besonders eitel wird, naht die Katastrophe der Pubertät: die Akne. Pickel sind in diesem Alter normal, weil manche Hormone die Talgdüsen stärker arbeiten lassen. Je mehr Talg, desto eher verstopfen die Haarfollikel - die Schächte, in denen jedes einzelne Haar wächst. Sind die Follikel blockiert, können sie sich entzünden und eitern. Manche Akne ist so schlimm, dass sie Narben und Krater hinterlässt.
Behandeln können Sie Akne mit Schälmitteln, anti-bakteriellen Salben und Lotionen, die die Haut austrocknen. Bei älteren Jugendlichen und bei sehr heftigen Pickeln rät die Hautärztin möglicherweise zu Tabletten mit anti-bakteriellen Wirkstoffen, so genannten Antibiotika.
Macht es sich in der Haut gemütlich: die Krätzemilbe
Zunächst werden Sie nur bemerken, dass Ihr Kind sich dauernd kratzt. Irgendwann entzündet sich die Haut dort, anschließend beginnt sie zu eitern. Ihr Kind wird weiter kratzen. Möglicherweise hat Ihr Sprößling die Krätze. Das muss Ihnen nicht peinlich sein, die Krankheit kommt auch in den besten Familien vor.
Verantwortlich ist eine Milbe mit dem Namen Sarcoptes scabiei. Das Spinnentier gräbt sich durch die Hornschicht der Haut und legt darunter Gänge an, in denen sie lebt. Sie ernährt sich von Hautstückchen und scheidet das Unverdaubare aus. Dieser Kot verursacht den starken Juckreiz.
Beliebte Stellen für Krätze sind die Finger und Fußkanten, der Bereich um den Nabel und die Brustwarzen sowie der Penis und die Achselfalten. Bei Säuglingen befällt die Krätzemilbe auch gerne den Kopf.
Haben Sie den Verdacht, dass Ihr Kind die Krätze hat, sollten Sie zum Arzt gehen. Und lassen Sie sich selbst gleich mit behandeln: Die Milbe wechselt leicht ihre Opfer. Der Arzt wird die Tiere mit einer feinen Nadel entfernen. Und er wird Ihnen Tinkturen mit den Wirkstoffen Benzylbenzoat, Permethrin oder Hexachlorcyclohexan verschreiben.
Wolfgang Schillings
Die Haut juckt
Weil es juckt, kratzt sich Ihr Kind. Doch dadurch wird nichts besser - stattdessen juckt es noch mehr. Bevor die Qual zu groß wird, sollten Sie mit Ihrem Kind zum Hautarzt gehen. Erst wenn Sie den Grund für das andauernde Kratzen kennen, lässt sich der Juckreiz lindern.
Saugende Lästlinge: Läuse
Kratzt sich Ihr Kind immer wieder am Kopf, vor allem im Nacken und hinter den Ohren, könnten es Läuse sein, die Ihr Kind plagen. Die Kopflaus, Pediculus capitis, ist etwa drei Millimeter lang und saugt alle paar Stunden ein wenig Blut. Sie vermehrt sich sehr schnell: Die Eier klebt sie an die Haare.
Läuse können flink ihren Wirt verlassen und ein neues Opfer finden. Deshalb sollten Sie Ihr Kind schnell behandeln: Es gibt Anti-Läuse-Sprays, -Gele und -Shampoos. Wirksam sind die Substanzen Hexachlorcyclohexan, Pyrethrum oder Allethrin mit Piperonylbutoxid. Behandeln Sie sich und Ihre Familie nur dann mit, falls Sie auch Läuse haben. Denn die Mittel haben Nebenwirkungen.
Macht es sich in der Haut gemütlich: die Krätzemilbe
Zunächst werden Sie nur bemerken, dass Ihr Kind sich dauernd kratzt. Irgendwann entzündet sich die Haut dort, anschließend beginnt sie zu eitern. Ihr Kind wird weiter kratzen. Möglicherweise hat Ihr Sprößling die Krätze. Das muss Ihnen nicht peinlich sein, die Krankheit kommt auch in den besten Familien vor.
Verantwortlich ist eine Milbe mit dem Namen Sarcoptes scabiei. Das Spinnentier gräbt sich durch die Hornschicht der Haut und legt darunter Gänge an, in denen sie lebt. Sie ernährt sich von Hautstückchen und scheidet das Unverdaubare aus. Dieser Kot verursacht den starken Juckreiz.
Beliebte Stellen für Krätze sind die Finger und Fußkanten, der Bereich um den Nabel und die Brustwarzen sowie der Penis und die Achselfalten. Bei Säuglingen befällt die Krätzemilbe auch gerne den Kopf.
Haben Sie den Verdacht, dass Ihr Kind die Krätze hat, sollten Sie zum Arzt gehen. Und lassen Sie sich selbst gleich mit behandeln: Die Milbe wechselt leicht ihre Opfer. Der Arzt wird die Tiere mit einer feinen Nadel entfernen. Und er wird Ihnen Tinkturen mit den Wirkstoffen Benzylbenzoat, Permethrin oder Hexachlorcyclohexan verschreiben.
Wie mit Brennnesseln geschlagen: die Nesselsucht
Kratzt sich Ihr Kind heftig und hat es Quaddeln auf der Haut, könnte es sich um eine Nesselsucht handeln. Die Quaddeln sind flach, rötlich und können verschieden groß sein, sie ähneln den Hauterhebungen, die nach dem Kontakt mit Brennnesseln entstehen. Quaddeln können sich bilden, weil Ihr Kind auf etwas allergisch reagiert. Sie entstehen aber auch durch Wärme, Kälte, Druck, Licht oder körperliche Anstrengung.
Ihre Hautärztin kann mit verschiedenen Untersuchungen herausfinden, warum Ihr Kind Quaddeln bekommt: Sie wird Allergietests machen und prüfen, ob die juckenden Stellen durch physikalische Reize wie Wärme oder Kälte verursacht werden. Um der Ärztin bei der Diagnose zu helfen, sollten Sie Ihr Kind genau beobachten. Wenn Sie eine Idee für mögliche Auslöser haben, kann die Ärztin exakt diese testen.
Lässt sich die Nesselsucht auf eine Allergie zurückführen, wird der Arzt Medikamente mit Antihistamin oder Kortison verschreiben. Werden die Quaddeln nicht durch eine allergische Reaktion ausgelöst, bleiben sämtliche Heilmittel nutzlos.
Blasen und Quaddeln haufenweise: die Juckpöckchen
Hat Ihr Kind am Rücken oder am Bauch, an Armen oder Beinen ganze Felder von Quaddeln und Bläschen, könnte es sich um die Juckpöckchen handeln, fachsprachlich auch Lichen oder Strophulus genannt.
Kratzt Ihr Kind an den Pöckchen herum, kann sich die Haut abschürfen, Bakterien können tief in die Haut gelangen. Das kann alles nur noch schlimmer machen. Fragen Sie Ihre Hautärztin um Rat. Sie wird Ihnen folgende Medikamente empfehlen: entweder eine Lotion mit dem Wirkstoff Polidocanol, eine Salbe mit Kortision oder Tabletten mit Antihistaminika - das sind Substanzen, die den Juckreiz unterdrücken können.
Schwierig zu behandeln: Neurodermitis
Hat Ihr Kind Neurodermitis, nässt und juckt die Haut an den Gelenkbeugen, im Gesicht, am Hals und am Rumpf. Ein erster Hinweis auf die Kranheit kann Milchschorf beim Säugling sein. Die Haut am Kopf und im Gesicht sieht dann aus wie angebrannte, verkrustete Milch. Bei größeren Kindern mit Neurodermitis wirkt die Haut dicker und grober, sie kann auch aussehen wie extrem trocken, aufgerauht oder ganz leicht geschuppt.
Diese Krankheit ist schwierig zu behandeln. Feuchte Umschläge, Lotionen oder Cremes können die Beschwerden lindern, ebenso Pasten oder Salben mit Ichthyol- oder Teerzusätzen. Notfalls helfen auch Salben mit Kortison. Bevor Sie solche Pasten verwenden, sollten Sie mit Ihrem Arzt darüber sprechen.
Gehen von allein weg: juckende Sprenkel am Leib
Bei Babys können braune Flecken am ganzen Körper sitzen. Sie sind meist groß wie eine Linse und sind über den gesamten Leib verstreut. Nach dem Baden jucken die Stellen, dann können sich dort auch Quaddeln bilden. Dasselbe kann passieren, wenn das Jäckchen oder ein Handtuch an den Stellen scheuert. Diese so genannte Urticaria pigmentosa ist harmlos, die Flecken verschwinden von allein, ebenso die juckenden Quaddeln.
Braun-rot und knotig: die Wulstnarbe
Frische Narben sind rot und geschwollen. Mit der Zeit werden sie normalerweise flacher und blasser. Es gibt aber Menschen, bei denen fügt sich das Narbengewebe nicht mehr harmonisch in die Umgebung ein, sondern bleibt wulstig oder wächst sogar über die normale Haut hinweg. Ärzte sprechen in einem solchen Fall von überschießender Narbenbildung.
Meist sind solche Narben braun-rot und knotig. Die Wulstnarbe kann jucken und sogar wehtun. Liegt sie quer über Gelenken, kann sie sogar Bewegungen verhindern. Es gibt mehrere Möglichkeiten, Ihr Kind zu behandeln: mit Kortisonsalben oder Kortisonspritzen, mit einer Eistherapie oder durch eine Operation.
Wolfgang Schillings
Rote Stellen
Ist die Haut an manchen Stellen rot, ist sie dort entzündet. Diese Immunprozesse können überall im Körper ablaufen. Daher kann sich die Haut auch an jeder x-beliebigen Stelle entzünden. Als Ursache kommt alles mögliche in Betracht: ein Zeckenstich, eine Seife, die Ihr Kind nicht verträgt, Bakterien, die in eine Wunde hineingerutscht sind. Weil manche Keime feuchte Gebiete bevorzugen, können Sie einige Entzündungen einfach vermeiden: Sorgen Sie dafür, dass Ihr Baby im Windelbereich möglichst trocken bleibt.
Nasser Po: Windelausschlag
Bei fast jedem Baby ist irgendwann die Haut im Bereich der Windeln gerötet: Der Säugling hat einen so genannten Windelausschlag. Die Haut ist entzündet, weil die Mischung aus feuchter Wärme, Stuhl und Urin die zarte Säuglingshaut zu arg strapaziert hat. Die Haut weicht dadurch auf, möglicherweise nässt sie auch. Das passiert vor allem dann, wenn Sie die Windeln nicht häufig genug wechseln.
Sie sollten daher darauf achten, dass Ihr Kind möglichst trocken liegt und dass immer wieder Luft an die betroffenen Hautstellen kommt. Baden Sie den Säugling immer mal wieder in Wasser mit Zusätzen, die einen pH-Wert von 5,5 bis 7 haben und mit Substanzen versetzt sind, die eine Entzündung lindern können. Tragen Sie anschließend eine Lotion auf, die die Haut trocken hält und schützt, zum Beispiel Zinköl. Damit können Sie Ihr Kind vor weiteren Windelausschlägen schützen.
Wenn Mikroben wüten: die Wundrose
Hat Ihr Kind eine klitzekleine Abschürfung oder auch eine große Wunde in der Haut, können Bakterien in die offene Hautstelle hineinrutschen. Dort können die Bazillen - meist sind es Streptokokken - ihr Unwesen treiben. Eine solche Wundrose erkennen Sie daran, dass die Haut um die Wunde immer roter wird, geschwollen ist und sich heiß anfühlt. Möglicherweise bekommt Ihr Kind auch Fieber und Schüttelfrost, wahrscheinlich fühlt es sich sehr krank.
Damit die Mikroben nicht noch weiter wüten und deswegen womöglich die Haut abstirbt, sollten Sie sofort zum Arzt gehen. Er gibt Ihrem Kind Medikamente, die die Bakterien töten können, so genannte Antibiotika. Zudem verbindet er die Wunde mit kühlenden, desinfizierenden Umschlägen.
Roter Ring nach einem Zeckenbiss: die Wanderröte
Hat sich Ihr Kind eine Zecke eingefangen, sollten Sie den Blutsauger entfernen und die Einstichstelle in den nächsten Wochen genau beobachten. Denn möglicherweise hat der Parasit nicht nur seine Spucke in die Blutbahn Ihres Kindes gepresst, sondern mit dem Speichel auch gefährliche Bakterien übertragen. Diese Bakterien namens Borrelia burgdorferi können Unheil im menschlichen Körper anrichten: Auf ihr Konto gehen Gelenkschmerzen, Herzprobleme und schmerzende Nervenstörungen.
Ob die Zecke mit diesen Bazillen verseucht war, können Sie schon an der Einstichstelle erkennen: Um sie herum bildet sich ein rötlicher Ring, der nicht weh tut. War der Zeckenbiss ungefährlich, bleibt die Haut um die Stelle blass.
Wenn Sie sich nicht sicher sind oder wenn die Bissstelle rot ist, sollten Sie zur Hautärztin gehen. Sie wird Ihrem Kind Blut abnehmen und prüfen, ob die gefährlichen Mikroben ihre Spuren hinterlassen haben. Sollte Ihre Tochter oder Ihr Sohn bereits krank sein - also eine Borreliose haben - wird die Ärztin Antibiotika verschreiben: Diese Mittel töten die Übeltäter ab.
Hat die Form einer Landkarte: das Talgdrüsen-Ekzem
Manche Kinder haben in den ersten sechs Monaten ihres Lebens ein Talgdrüsen-Ekzem. Sie erkennen das an roten Hautstellen, die scharf begrenzt sind und eine unregelmäßige Form besitzen, ähnlich wie eine Landkarte. Die Stellen finden sich vor allem am Kopf und in der Windelregion. Über den geröteten Regionen bilden sich gelblich-fettige Schuppen. Warum das Ekzem entsteht, ist nicht bekannt.
Innerhalb weniger Wochen heilt es von selbst wieder ab. Baden Sie Ihr Kind in Wasser mit Ölzusätzen und cremen Sie für kurze Zeit ein- bis zweiprozentige Salicyl-Vaseline oder andere weiche Pasten auf die Hautstellen. Fragen Sie Ihren Arzt, ob er zusätzlich eine Salbe mit Kortison empfiehlt.
Sieht aus wie verbrühte Haut: das Irritations-Ekzem
Seifen, Waschmittel, Shampoos oder Badreiniger vertragen nicht alle Menschen. Möglicherweise gehört auch Ihr Kind zu denjenigen, deren Haut sich von Haushaltschemikalien oder Kosmetika irritieren lässt.
Das erkennen Sie daran, dass sich die Haut entzündet, sie wird rot. Es sieht so aus, als ob sich Ihr Kind verbrüht, verätzt oder durch Sonnenstrahlen verbrannt hätte. Legen Sie kühlende Umschläge auf die Hautstellen und fragen Sie Ihre Ärztin nach Lotionen und Cremes.
Rebellion gegen Harmloses: das allergische Kontakt-Ekzem
Möglicherweise ist Ihr Kind gegen irgendeine, normalerweise harmlose Substanz allergisch - und dies zeigt sich auf der Haut als rote Flecken. Die Stelle ist dann entzündet und leicht geschwollen. Manchmal ist die Haut nicht nur an der Kontaktstelle rot, sondern auch darüber hinaus.
Ein solches Kontakt-Ekzem kann durch viele Stoffe ausgelöst werden: zum Beispiel durch das Nickel im Jeansknopf, durch bestimmte Substanzen in Lotionen, durch Latexhandschuhe oder durch Inhaltsstoffe von Haushaltsreinigern. Wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihr Kind eine Allergie hat, lassen Sie beim Allergologen am besten einen Hauttest machen. Und achten Sie darauf, dass Ihr Kind in Zukunft nicht mehr mit der Substanz in Berührung kommt.
Kreise und Scheiben auf der Haut: Erythema multiforme
Manche Kinder bekommen an den Streckseiten von Armen und Beinen merkwürdige rote Muster auf der Haut: Sie sehen aus wie angedeutete Kreise oder Scheiben und sind meist symetrisch angeordnet. Sie bilden sich, nach dem das Kind eine Infektion überstanden oder Medikamente eingenommen hat. Der medizinische Ausdruck dafür ist Erythema multiforme.
Bekommt das Kind zusätzlich auch noch Fieber und blutige Blasen an der Mundschleimhaut, an den Lippen sowie am After und Geschlechtsteil, handelt es sich um das Stevens-Johnson-Syndrom. Gegen diese Krankheit sowie gegen das Erythema multiforme helfen Cremes mit Kortison und mit Anti-Bakterien-Wirkstoffen sowie Mundspülungen, die die Entzündung lindern und die Schleimhaut betäuben.
Grünliches auf dem Schienbein: Erythema nodosum
Sie sehen aus wie Prellungen: grünliche oder rot-braune Knoten an der Vorderseite der Unterschenkel. Wenn Sie draufdrücken, tut es Ihrem Kind weh. Das ist aber vielleicht keine Prellung, sondern ein so genanntes Erythema nodosum, eine knotig-rötliche Hautentzündung.
Sie kann entstehen, nachdem Ihr Kind eine Infektion hinter sich gebracht hat oder nachdem es Arzneiwirkstoffe geschluckt hat. Meist kommen die Knoten auf dem Schienbein schubweise - das kann sich über Wochen oder Monate hinziehen. Möglicherweise hat Ihre Tochter oder Ihr Sohn auch Probleme an den Gelenken.
Meist heilt die Sache von selbst. Sie sollten aber dafür sorgen, dass Ihr Kind zunächst im Bett bleibt. Legen Sie ihm feuchte Umschläge auf das Schienbein und tragen Sie Salben auf, die entzündungshemmend wirken. Eventuell empfiehlt Ihre Hautärztin zusätzlich Tabletten mit Kortison oder Bakterien tötende Medikamente - so genannte Antibiotika.
Jucken und schuppen: Hautpilze
Pilze können die Haut des gesamten Körpers befallen, sogar die Kopfhaut oder die Fuß- und Fingernägel. Die Pilze können durch Tiere übertragen werden oder durch direkten Hautkontakt. Dafür muss Ihr Kind nur barfuß in verpilzte Schuhe schlüpfen, auf infizierte Badematten treten oder im Schwimmbad herumlaufen.
Hat der Pilz die Haut durchdrungen, entzündet sich die befallene Stelle: Sie wird rötlich. Meist sind die kranken Hautregionen rund, die Rötungen können sich aber auch ausdehnen und an eine Landkarte erinnern. Dort, wo gesunde und kranke Haut aneinanderstoßen, bilden sich Schuppen und möglicherweise auch Bläschen, die mit Eiter gefüllt sind.
Hat Ihr Kind auf dem Kopf solche runden Stellen, die mit einem feinen Staub aus Schuppen bedeckt sind, kann es sich um die so genannte Mikrosporie handeln. Dabei brechen meist auch die Haare ab. Mikrosporie kann von Mensch zu Mensch übertragen werden.
Gegen Hautpilze helfen Salben mit Antipilz-Substanzen. Wenn es ganz schlimm wird, wird der Arzt vielleicht auch Tabletten oder Saft mit den Wirkstoffen Griseofulvin oder Fluconazol empfehlen.
Kommen oft nach einer Infektion: kleie-förmige Schuppungen
Leidet Ihr Kind an kleie-förmigen Schuppungen, zeigen sich entweder am ganzen Körper Knötchen mit einer Blutung in der Mitte, die schubweise kommen und gehen. Oder die Haut verändert sich über einen längeren Zeitraum hinweg: Manche Stellen röten sich leicht und bilden Schuppen. Diese Flecken sind etwa so groß wie eine Münze.
Kleie-förmige Schuppungen treten oft nach einer Infektion auf. Meistens heilt die Haut von selbst, allerdings dauert das einige Wochen. Die Ärztin kann Ihrem Kind Medikamente verschreiben, die Bakterien töten können, so genannte Antibiotika. Eventuell empfiehlt sie auch eine Behandlung mit UV-Licht oder eine Salbe mit Kortison.
Wolfgang Schillings
Die Haut blutet
Hat sich Ihr Kind das Knie aufgeschlagen, macht das nichts: Die blutende Haut heilt sich selbst. Es gibt aber Fälle, in denen Sie besser zum Arzt gehen sollten: zum Beispiel, wenn die Haut blutet, nachdem Ihr Kind Medikamente genommen hat oder wenn Sie sich nicht erklären können, warum Blut aus der Haut austritt.
Adern können löchrig werden
Medikamente oder Lebensmittel können eine Allergie auslösen: Ihr Kind bekommt vielleicht rote Flecken auf der Haut. Es kann aber auch sein, dass sich seine Blutbahnen entzünden. Dann werden die Wände der Adern löchrig, das Blut läuft aus und fließt ins Gewebe. Sind alle kleinen und mittelgroßen Adern betroffen, heißt die Diagnose: Purpura rheumatica Schoenlein-Henoch.
Sie merken das daran, dass die Haut an den Vorderseiten der Beine blutet. Wahrscheinlich tun Ihrem Kind auch die Gelenke weh. Möglicherweise sind auch innere Organe betroffen und verursachen weitere Probleme. Diese Krankheit verläuft in Schüben und trifft vor allem Schulkinder. Leider kann der Arzt diese allergische Reaktion nicht behandeln, vielleicht empfiehlt er ein Kortison-Präparat, um die Symptome zu lindern.
Kommen oft nach einer Infektion: kleie-förmige Schuppungen
Leidet Ihr Kind an kleie-förmigen Schuppungen, zeigen sich entweder am ganzen Körper Knötchen mit einer Blutung in der Mitte, die schubweise kommen und gehen. Oder die Haut verändert sich über einen längeren Zeitraum hinweg: Manche Stellen röten sich leicht und bilden Schuppen. Diese Flecken sind etwa so groß wie eine Münze.
Kleie-förmige Schuppungen treten oft nach einer Infektion auf. Meistens heilt die Haut von selbst, allerdings dauert das einige Wochen. Die Ärztin kann Ihrem Kind Medikamente verschreiben, die Bakterien töten können, so genannte Antibiotika. Eventuell empfiehlt sie auch eine Behandlung mit UV-Licht oder eine Salbe mit Kortison.
Kreise und Scheiben auf der Haut: Erythema multiforme
Manche Kinder bekommen an den Streckseiten von Armen und Beinen merkwürdige rote Muster auf der Haut: Sie sehen aus wie angedeutete Kreise oder Scheiben und sind meist symetrisch angeordnet. Sie bilden sich, nach dem das Kind eine Infektion überstanden oder Medikamente eingenommen hat. Der medizinische Ausdruck dafür ist Erythema multiforme.
Bekommt das Kind zusätzlich auch noch Fieber und blutige Blasen an der Mundschleimhaut, an den Lippen sowie am After und Geschlechtsteil, handelt es sich um das Stevens-Johnson-Syndrom. Gegen diese Krankheit sowie gegen das Erythema multiforme helfen Cremes mit Kortison und mit Anti-Bakterien-Wirkstoffen sowie Mundspülungen, die die Entzündung lindern und die Schleimhaut betäuben.
Gefährlich: der blutende Leberfleck
Dunklere Hautmale in Braunschattierungen können Kinder von Geburt an haben oder auch später erst bekommen. Solche Leberflecke bleiben meist ein Leben lang unverändert. Die braunen Flecken entstehen, weil sich bestimmte Hautzellen - die so genannten Melanozyten - an dieser Stelle häufen oder weil die Zellen an diesem Ort besonders eifrig Hautpigmente produzieren.
Bestehen die Male aus braunen Hautpigmentzellen, den Melanozyten, sind sie meistens harmlos. Ihr Kind findet sie womöglich nur hässlich. Allerdings können sich die Hautmale verändern: Sie sollten mit Ihrem Kind zur Hautärztin gehen, wenn die Flecken schnell wachsen oder ihre Farbe verändern, wenn sie jucken, nässen oder bluten. Dann hat sich das Mal möglicherweise in etwas Bösartiges verwandelt. Hautkrebs kommt vor der Pubertät allerdings selten vor.
Wolfgang Schillings
Geschwollene Stellen
Geschwollene Haut heißt: Sie ist entzündet. Meist ist die Stelle auch rot. Viele Schwellungen sind harmlos, zum Beispiel die Quaddel, die nach einem Mückenstich entsteht. Ungefährlich sind auch Aknepickel - sie verschwinden meist von allein. Sieht Ihr Kind aber aus, als ob es in Brennnesseln gefallen wäre oder hat es einen Furunkel, sollten Sie zum Arzt gehen.
Tut weh: der Furunkel
Furunkel sind große Eiterbeulen. Sie entstehen, wenn Bakterien in die Drüsen der Haut gelangen. Das Gewebe der Drüse entzündet sich anschließend und eitert. Im Prinzip kann das überall am Körper passieren: an Schweißdrüsen, Talgdrüsen und Haarwurzeln. Übeltäter sind meist Staphylokokkus-Bazillen.
Bildet sich bei Ihrem Kind ein Furunkel mit viel Eiter, gehen Sie besser zum Arzt. Er sticht den Abszess auf und desinfiziert ihn. Möglicherweise verschreibt er Ihrem Kind noch ein Antibiotikum, ein Mittel, das den Staphylokokken den Garaus macht.
Die Katastrophe der Pubertät: der Pickel
Gerade wenn Ihre Tochter oder Ihr Sohn besonders eitel wird, naht die Katastrophe der Pubertät: die Akne. Pickel sind in diesem Alter normal, weil manche Hormone die Talgdüsen stärker arbeiten lassen. Je mehr Talg, desto eher verstopfen die Haarfollikel - die Schächte, in denen jedes einzelne Haar wächst. Sind die Follikel blockiert, können sie sich entzünden und eitern. Manche Akne ist so schlimm, dass sie Narben und Krater hinterlässt.
Behandeln können Sie Akne mit Schälmitteln, anti-bakteriellen Salben und Lotionen, die die Haut austrocknen. Bei älteren Jugendlichen und bei sehr heftigen Pickeln rät die Hautärztin möglicherweise zu Tabletten mit antibakteriellen Wirkstoffen, so genannten Antibiotika.
Wie mit Brennnesseln geschlagen: die Nesselsucht
Kratzt sich Ihr Kind heftig und hat es viele Quaddeln auf der Haut, könnte es sich um eine Nesselsucht handeln. Die Quaddeln sind flach, rötlich und können verschieden groß sein, sie ähneln den Hauterhebungen, die nach dem Kontakt mit Brennnesseln entstehen. Quaddeln können sich bilden, weil Ihr Kind auf etwas allergisch reagiert. Sie entstehen aber auch durch Wärme, Kälte, Druck, Licht oder körperliche Anstrengung.
Ihre Hautärztin kann mit verschiedenen Untersuchungen herausfinden, warum Ihr Kind Quaddeln bekommt: Sie wird Allergietests machen und prüfen, ob die juckenden Stellen durch physikalische Reize wie Wärme oder Kälte verursacht werden. Um der Ärztin bei der Diagnose zu helfen, sollten Sie Ihr Kind genau beobachten. Wenn Sie eine Idee für mögliche Auslöser haben, kann die Ärztin exakt diese testen.
Lässt sich die Nesselsucht auf eine Allergie zurückführen, wird der Arzt Medikamente mit Antihistamin oder Kortison verschreiben. Werden die Quaddeln nicht durch eine allergische Reaktion ausgelöst, bleiben sämtliche Heilmittel nutzlos.
Blasen und Quaddeln haufenweise: die Juckpöckchen
Hat Ihr Kind am Rücken oder am Bauch, an Armen oder Beinen ganze Felder von Quaddeln und Bläschen, könnte es sich um die Juckpöckchen handeln, fachsprachlich auch Lichen oder Strophulus genannt.
Kratzt Ihr Kind an den Pöckchen herum, kann sich die Haut abschürfen, Bakterien können tief in die Haut gelangen. Das kann alles nur noch schlimmer machen. Fragen Sie Ihre Hautärztin um Rat. Sie wird Ihnen folgende Medikamente empfehlen: entweder eine Lotion mit dem Wirkstoff Polidocanol, eine Salbe mit Kortision oder Tabletten mit Antihistaminika - das sind Substanzen, die den Juckreiz unterdrücken können.
Wenn Mikroben wüten: die Wundrose
Hat Ihr Kind eine klitzekleine Abschürfung oder auch eine große Wunde in der Haut, können Bakterien in die offene Hautstelle hineinrutschen. Dort können die Bazillen - meist sind es Streptokokken - ihr Unwesen treiben. Eine solche Wundrose erkennen Sie daran, dass die Haut um die Wunde immer roter wird, geschwollen ist und sich heiß anfühlt. Möglicherweise bekommt Ihr Kind auch Fieber und Schüttelfrost, wahrscheinlich fühlt es sich sehr krank.
Damit die Mikroben nicht noch weiter wüten und deswegen womöglich die Haut abstirbt, sollten Sie sofort zum Arzt gehen. Er gibt Ihrem Kind Medikamente, die die Bakterien töten können, so genannte Antibiotika. Zudem verbindet er die Wunde mit kühlenden, desinfizierenden Umschlägen.
Rebellion gegen Harmloses: das allergische Kontakt-Ekzem
Möglicherweise ist Ihr Kind gegen irgendeine, normalerweise harmlose Substanz allergisch - und dies zeigt sich auf der Haut als rote Flecken. Die Stelle ist dann entzündet und leicht geschwollen. Manchmal ist die Haut nicht nur an der Kontaktstelle rot, sondern auch darüber hinaus.
Ein solches Kontakt-Ekzem kann durch viele Stoffe ausgelöst werden: zum Beispiel durch das Nickel im Jeansknopf, durch bestimmte Substanzen in Lotionen, durch Latexhandschuhe oder durch Inhaltsstoffe von Haushaltsreinigern. Wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihr Kind eine Allergie hat, lassen Sie beim Allergologen am besten einen Hauttest machen. Und achten Sie darauf, dass Ihr Kind in Zukunft nicht mehr mit der Substanz in Berührung kommt.
Erstickungsgefahr: das Quincke-Ödem
Bei dieser Krankheit schwillt die Haut an den Augenlidern, den Lippen und an der Zunge. Das ist nicht angenehm, aber noch ungefährlich. Schwillt aber auch die Schleimhaut des Rachens, kann Ihr Kind ersticken.
Deshalb sollten Sie schnell zum Arzt laufen oder in eine Notfall-Aufnahme fahren, damit Ihr Kind einen speziellen Inaktivator bekommt. Diese Substanz lässt die Schwellung abklingen. Ein Quincke-Ödem kann aufgrund einer Lebensmittel-Allergie entstehen oder wegen einer vererbbaren Stoffwechsel-Störung.
Braun-rot und knotig: die Wulstnarbe
Frische Narben sind rot und geschwollen. Mit der Zeit werden sie normalerweise flacher und blasser. Es gibt aber Menschen, bei denen fügt sich das Narbengewebe nicht mehr harmonisch in die Umgebung ein, sondern bleibt wulstig oder wächst sogar über die normale Haut hinweg. Ärzte sprechen in einem solchen Fall von überschießender Narbenbildung.
Meist sind solche Narben braun-rot und knotig. Die Wulstnarbe kann jucken und sogar wehtun. Liegt sie quer über Gelenken, kann sie sogar Bewegungen verhindern. Es gibt mehrere Möglichkeiten, Ihr Kind zu behandeln: mit Kortisonsalben oder Kortisonspritzen, mit einer Eistherapie oder durch eine Operation.
Wolfgang Schillings