Gesundheit Brustimplantat-OPs verursachen immer wieder mysteriöse Krankheiten – eine neue Studie soll aufklären

Eine Frau mit einem Brustimplantat. Krankheiten nach der OP sollen nun besser erforscht werden.
Eine Frau mit einem Brustimplantat. Krankheiten nach der OP sollen nun besser erforscht werden.
© Getty Images
Brustimplantate gehören zu den beliebtesten – und scheinbar sicheren – Schönheits-OPs überhaupt. Doch immer wieder stellen sich im weiteren Verlauf schwere Probleme bei den Patientinnen ein. Eine neue Studie soll Aufschluss über die Ursachen geben.

Manche Frauen träumen von einer größeren Oberweite, andere wollen ihre Brüste nach einer Erkrankung rekonstruieren lassen. Eine Schönheits-OP mit Implantaten bietet sich in beiden Fällen an und wird inzwischen sehr häufig durchgeführt – aber immer wieder klagen Patientinnen im Nachhinein über gesundheitliche Probleme.

So fasst die Cleveland Clinic als Symptome nach einer Brust-OP beispielsweise Gelenkschmerzen, Muskelschmerzen oder Muskelschwäche, aber auch Depressionen, chronische Schmerzen, Autoimmunkrankheiten und Haarverlust auf. Zusammengefasst werden die Symptome nach einer OP als "Breast Implant Illness" (BII) oder ASIA (Autoimmune Syndrome Induced by Adjuvants) bezeichnet.

So breit die Symptome gefächert sind, so wenig sind die Ursachen bislang erforscht. Die Deutsche Gesellschaft für Plastische Chirurgie etwa schreibt, dass die Symptome Ähnlichkeit mit Reaktionen auf Impfungen haben. Genauere Ursachen müssten aber im Einzelfall abgeklärt werden.

Nun soll in der Schweiz eine Studie des Aarauer Kantonspitals mehr Klarheit in die Krankheit bringen. Dort hat man bereits Erfahrung mit Fällen wie von Melanie: Die berichtete auf Instagram davon, dass sie vor gut einem Jahr Brustimplantate habe machen lassen und "dadurch sehr krank geworden" sei. Unter anderem habe sie keinen Sport mehr machen können, habe bei Anstrengung direkt Herzrasen bekommen.

Der Aarauer Chefarzt für plastische Chirurgie, Jan Plock, berichtet im "Blick" über dutzende ähnliche Fälle: "In den letzten zwei Jahren haben wir etwa 30 bis 40 solcher Patientinnen behandelt. Vielen konnten wir helfen, indem wir die Implantate entfernt haben." Auch bei Melanie half eine solche OP, die Symptome verschwanden so schnell, wie sie angefangen hatten.

Nun möchte er mit seiner Studie betroffenen Frauen helfen und die Krankheit genauer ergründen: "Wir machen Blutentnahmen vor und nach der Entfernung der Implantate. Und schauen, ob Veränderungen nachweisbar sind, mit denen man die Krankheit genauer erklären kann."

PRODUKTE & TIPPS