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Nikotinersatzpräparate im Check Als Nichtraucher ins neue Jahr: "Ökotest" sagt, welche Helfer sinnvoll sind

Rauchstopp: Ökotest prüft Nikotinersatzpräparate
Nikotinersatzpräparate sollen Entzugserscheinungen lindern
© zoranm / Getty Images
Endlich mit dem Rauchen aufhören - diesen Neujahrsvorsatz haben viele Raucher. Nikotinersatzpräparate wie Pflaster und Sprays sollen beim Verzicht helfen. "Ökotest" hat die Mittel unter die Lupe genommen und erklärt, welche wirklich sinnvoll sind - und was von E-Zigaretten zu halten ist.

Mediziner sind sich einig: Ein Rauchstopp lohnt sich immer - selbst nach jahrzehntelanger Qualmerei. Schon wenige Minuten nach der letzten Zigarette sinkt der kurzfristig in die Höhe getriebene Blutdruck. Mit der Zeit verbessert sich der Geruchs- und Geschmackssinn. Nach etwa einem Jahrzehnt sinkt auch das Risiko für Krebserkrankungen, wie Mund-, Luft- und Speiseröhrenkrebs. Das Lungenkrebsrisiko des Ex-Rauchers hat sich zu diesem Zeitpunkt in etwa halbiert. 

Gründe, die Qualmerei sein zu lassen, gibt es also viele. Doch die Umsetzung fällt vielen Rauchern schwer. Schuld daran ist das im Tabak enthaltene Nikotin, das stark abhängig macht. Bekommt ein Raucher nicht seine übliche Dosis des Nervengifts, hat das Folgen: Der Süchtige wird unruhig, ist gereizt, müde und hat Probleme, sich zu konzentrieren. Was ihn wiederum dazu verleitet, zur nächsten Zigarette zu greifen.

Abhilfe schaffen Nikotinersatzpräparate. Sie sollen die Entzugserscheinungen lindern. Doch wie sinnvoll sind die Produkte wirklich? Ist die Wirksamkeit bewiesen? Und enthalten die Mittel Schadstoffe? "Ökotest" hat in seiner aktuellen Ausgabe zehn Helfer unter die Lupe genommen, darunter Pflaster, Kaugummis, Lutschtabletten und sogenannte Inhaler beziehungsweise Sprays. Alle Produkte sind als Arzneimittel zur Rauchentwöhnung zugelassen, apothekenpflichtig und ohne Rezept zu bekommen. 

Die gute Nachricht: Die Helfer schneiden durch die Bank "sehr gut" ab. "Die Produkte wirken", schreibt "Ökotest". Die Mittel verhelfen zusätzlich etwa sechs von 100 Rauchern zum Rauchstopp. Studien legen nahe, dass die Wahrscheinlichkeit für einen erfolgreichen Rauchstopp vor allem dann steigt, wenn verschiedene Mittel miteinander kombiniert werden - also etwa Nikotinpflaster mit Kaugummis oder Lutschtabletten. Die jeweiligen Präparate haben jedoch Vor- wie auch Nachteile.

Eine Frau hält eine Zigarette in der Hand

Nikotinersatzpräparate - die Stärken und Schwächen

Nikotinkaugummis seien vor allem einfach in der Handhabung, schreibt "Ökotest". Innerhalb von 15 bis 30 Minuten baut sich ein wirksamer Nikotinspiegel auf. Einige Raucher schätzen das Gefühl, dass der Mund etwas "zu tun hat". "Das ist gleichzeitig aber ein Nachteil, denn Nikotinkaugummis einzuschmeißen, kann das Suchtverhalten fördern", warnt "Ökotest". Gleiches gelte für Lutschtabletten mit Nikotin und sogenannte Inhaler, an denen Nutzer wie an einer Zigarette saugen müssen. 

Der Vorteil von Nikotinpflastern sei, dass sie die Suchtattacke von der Nikotinzufuhr abkoppeln, schreibt "Ökotest". Die Pflaster werden morgens auf die Haut geklebt und geben bis zu 24 Stunden lang Nikotin ab. Die Produkte können aber die Haut reizen. Es ist daher ratsam, sie jeden Tag an eine andere Stelle zu kleben.

Sind E-Zigaretten sinnvoll?

E-Zigaretten werden oft als Mittel zur Rauchentwöhnung beworben. Eine Studie zeigte jüngst, dass die Verdampfer tatsächlich einen Beitrag zum Rauchstopp leisten können. Doch die Studienlage ist hierzu noch nicht eindeutig. Professor Thomas Münzel von der Universitätsklinik Mainz warnt gegenüber "Ökotest" davor, dass lediglich eine Sucht durch eine andere ersetzt werde: "Untersuchungen zeigen, dass nach sechs bis zwölf Monaten Entwöhnungsphase noch 80 Prozent E-Zigarette rauchen. Das heißt: Die wenigsten schaffen es, komplett auszusteigen." Seiner Meinung nach seien andere Methoden zur Rauchentwöhnung den E-Zigaretten derzeit vorzuziehen.

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