SARS Pekings Krankenhäuser an den Grenzen ihrer Kapazität

Pekings Krankenhäuser stoßen angesichts der unverminderten Ausbreitung der Lungenkrankheit SARS an ihre Grenzen. Die Behörden bemühen sich, die Bevölkerung zu beruhigen, nachdem es bereits zu Unruhen gekommen war.

Angesichts der weiteren Ausbreitung der lebensgefährlichen Lungenkrankheit SARS in China stoßen die Krankenhäuser in Peking nach offiziellen Angaben an ihre Kapazitätsgrenzen. Die Behörden bemühten sich am Mittwoch, die Bevölkerung zu beruhigen, nachdem es bereits zu Unruhen gekommen war. Am Mittwoch wurden in China weitere elf SARS-Todesfälle gemeldet, in Hongkong waren es sieben.

Fast 10.000 Menschen in Peking unter Quarantäne

"Wegen der Bettenknappheit in den vorgesehenen Krankenhäusern können nicht alle vermuteten SARS-Patienten in angemessener Zeit ins Krankenhaus eingewiesen werden", sagte Pekings Bürgermeister Wang Qishan. Die Regierung werde die Behandlung von SARS-Opfern jedoch auf mehr als zwölf Kliniken ausweiten. Da die Panik in der Bevölkerung nicht nachgelassen habe, sei noch viel Arbeit nötig, um die "soziale Stabilität" sicherzustellen, fügte Wang hinzu. Er berichtete von Hamsterkäufen von Medikamenten und Nahrungsmitteln..

SARS-Tagebuch

stern-Reporter Matthias Schepp berichtet in seinem Online-Tagebuch über die Lage in Peking

In Peking stehen nach Berichten staatlicher Medien mittlerweile fast 10.000 Menschen unter Quarantäne, nachdem die Behörden die Einwohner eines Gebäudes im Zentrum der Hauptstadt und eines weiteren in einem nördlichen Stadtteil isolierten. In Peking wurden am Mittwoch 1440 SARS-Fälle und 75 SARS-Tote gezählt. China ist weltweit das am schwersten von der Seuche betroffene Land. Allein Mittwoch wurden elf weitere Todesfälle und 166 Neu-Infektionen gemeldet. Wang sagte, die kommende Woche gelte als entscheidend für die Beurteilung, ob die Ausweitung der Krankheit in China eingedämmt werden könne.

In Hongkong wurde von 17 neuen SARS-Fällen berichtet. Damit stieg die Zahl der SARS-Fälle in der Metropole auf 1589.

Weltweit bislang 350 SARS-Tote

Erleichterung herrschte dagegen in Toronto, nachdem die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ihre Reisewarnung in die kanadische Wirtschaftsmetropole aufhob. Kanada ist das einzige Land außerhalb Asiens, in dem Menschen an SARS gestorben sind. "Wir sind erfreut über die jüngste Entscheidung der WHO", sagte der Gesundheitsminister der kanadischen Provinz Ontario, Tony Clement.

Weltweit sind nach Zahlen der WHO und nationaler Behörden fast 5800 Menschen in 29 Ländern mit SARS infiziert und über 350 Menschen der Krankheit erlegen

PRODUKTE & TIPPS