Schwangerschaft Herzen von Mutter und Säugling schlagen im Takt

Einen auffälligen Gleichklang beim Herzschlag von Schwangeren und ihren Kindern haben Wissenschaftler des Grönemeyer-Instituts für Mikrotherapie in Bochum festgestellt.

Einen auffälligen Gleichklang beim Herzschlag von Schwangeren und ihren Kindern haben Wissenschaftler des Grönemeyer- Instituts für Mikrotherapie in Bochum festgestellt. Auf einen Herzschlag der Schwangeren folgten häufig zwei Herzschläge des Kindes, berichtete der Wissenschaftler Peter van Leeuwen am Donnerstag in Bochum. Bei den von den Forschern durchgeführten 170 Messungen an rund 60 Schwangeren seien aber auch andere Kombinationen wie etwa fünf Herzschläge des Kindes auf drei Herzschläge der Mutter festgestellt worden.

"Wir können nur vermuten, wie es kommt, dass die Herzen von Mutter und Kind gleich schlagen, aber einiges deutet darauf hin, dass die Interaktion nicht nur ausschließlich zufällig vorkommt", sagte van Leeuwen. Obwohl viele Schwangere immer wieder von Reaktionen des Kindes auf den Zustand der Mutter berichteten, sei dieses Phänomen zumindest in Bezug auf den Herzschlag nun erstmals in einer größer angelegten Studie untersucht worden.

Unklar sei derzeit noch, unter welchen Bedingungen sich der Herzschlag von Mutter und Kind aneinander koppele, sagte van Leeuwen. Denkbar sei etwa, dass der Fötus damit auf mögliche Gefahrensituationen reagiere oder ganz einfach die Synchronisation von Körperfunktionen bereits im Mutterleib übe. In der Praxis seien die Forschungsergebnisse künftig möglicherweise bei der frühzeitigen Diagnose von Entwicklungsverzögerungen des Fötus nutzbar.

Das Institut für Mikrotherapie ist eine Einrichtung der Universität Witten/Herdecke.

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