Gesundheitsminister auf Twitter Karl Lauterbach über israelische Studie: "Diese Daten sprechen eher gegen eine vierte Impfung für alle"

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach
© Wolfgang Kumm / DPA
Mehr als 46 Millionen Deutsche haben mittlerweile eine dritte Corona-Impfung zur Auffrischung erhalten. Doch die nächste Dosis steht bereits zur Debatte. Ob die tatsächlich sinnvoll für alle ist, daran zweifelt offenbar auch Gesundheitsminister Karl Lauterbach.

Laut aktuellen Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) haben fast 56 Prozent der Deutschen eine dritte Corona-Impfung erhalten. Ob es damit allerdings getan ist, bleibt abzuwarten. Anfang des Monats hat die Ständige Impfkommission (Stiko) für besonders gefährdete Menschen bereits eine vierte Dosis empfohlen (der stern berichtete). 

Wie sinnvoll das doppelte Boostern tatsächlich ist, darüber streiten die Experten. Auch Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) steht der vierten Impfung offenbar skeptisch gegenüber. Am Mittwoch teilte Lauterbach einen Tweet des Wissenschaftlichen Direktors des Leipniz-Instituts der TU Dortmund, Carsten Watzl. Der Leiter des Fachbereichs Immunologie hatte Daten einer israelischen Studie geteilt, wonach eine vierte Impfdosis "wenig Nutzen zur aktuellen Zeit mit aktuellem Impfstoff" habe. "Diese Daten aus Israel sprechen eher gegen 4. Impfung für alle", twitterte Lauterbach dazu.

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Laut vorläufigen Studienergebnissen: Vierte Impfung ist nur in geringem Maß wirksam

Dem Preprint der Studie zufolge haben die Forscher die Auswirkungen einer vierten Dosis im Hinblick auf die Omikron-Variante untersucht. In erster Linie hätten sich die Wissenschaftler mit der Sicherheit und der Immunogenität (Fähigkeit eines Antigens, eine Immunantwort auszulösen) befasst. Aber auch die Wirksamkeit der vierten Impfung sei Teil der Studie gewesen. Diese Faktoren seien an 55- bis 60-jährigen Mitarbeitern aus dem Gesundheitssektor getestet worden. 

Das Ergebnis: Die vierte Impfung stelle gerade einmal das Antikörper-Niveau her, dass bereits kurz nach Verabreichen der dritten Dosis erreicht ist. Der Schutz vor symptomatischen Infektionen liege lediglich bei 30 bis 40 Prozent. "Die geringe Wirksamkeit bei der Vorbeugung leichter oder asymptomatischer Omikron-Infektionen und das infektiöse Potenzial von Durchbruchsfällen machen die Entwicklung eines Impfstoffs der nächsten Generation dringend erforderlich", schreiben die Studienautoren weiter. 

yks

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