Nach einem Jahr Corona Vor einem Jahr wurden Deutschlands Pflegekräfte beklatscht. Heute sind sie vergessen. Ein großer Fehler

Bea­trice Freisinger (Mitte)
Nach einem Jahr Pandemie ist Bea­trice Freisinger (Mitte) ernüchtert: "Es haben alle fleißig für uns geklatscht. Ich dachte, vielleicht ist das die Chance für Veränderung"
© Patrick Junker
Sie wurden in den Anfangsmonaten der Pandemie beklatscht, bejubelt, die Pfleger und Pflegerinnen unseres Landes. Doch ihre Lage besserte sich kaum. Dabei zeigt sich in der Corona-Krise deutlicher denn je: Die Pflege braucht echte Reformen. Eine Reportage aus dem Stuttgarter Marienhospital.

Es gibt sie, die guten Tage, sogar auf einer Co­rona-Station. Jubel aus Zimmer 220: "Schwester, ich könnte die ganze Welt umarmen!" Isolde G. sitzt aufrecht in ihrem Bett im Stuttgarter Marienhospital, noch etwas blass. Schwester Branka Petkovic (oben) prüft ihre Vitalzeichen: Temperatur, Puls, Blutdruck, Sauerstoffsättigung, alles prima. In der Nacht erhielt sie ihr Testergebnis: negativ.

Erschienen in Gesund Leben 2/2021

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