Auf den ersten Blick wirken Weichspüler, als wären sie recht nützlich: Das Waschhilfsmittel sorgt dafür, dass die trockene Wäsche nicht hart wird. Meist werden der Wäsche Duftstoffe und optische Aufheller zugefügt. Ein Nebeneffekt: Synthetikfasern sind weniger elektrostatisch aufgeladen, und das in dem Produkt enthaltene Cyclodextrin bindet unerwünschte Gerüche.
Klingt eigentlich ganz gut. Aber was machen die Weichspüler eigentlich in der Wäsche? Dieser Frage ging der SWR in der Verbrauchersendung "Marktcheck" auf den Grund. Die Anbieter von Weichspülern werben mit Luxus und der Frische aus der Natur, und die Verbraucher nutzen sie gern. Drin stecken kationische Tenside, die zum Teil aus tierischen Fetten, genauer gesagt aus Schlachtabfällen produziert werden. Wer vegetarisch oder vegan lebt, sollte daher gut aufhorchen, Weichspüler sind nicht frei von tierischen Produkten.
Schlachtabfälle sind Hauptbestandteil
Wie der "SWR" aufdeckt, sind Schlachtabfälle tatsächlich Hauptbestandteil der Produkte. Der Talg legt sich um die Wäschefasern und sorgt so dafür, dass die Kleidung weich und geschmeidig wird. Ein weiterer Nachteil des Weichspülers: Durch ihre chemische Struktur haben sie eine wasserabweisende Wirkung. Weichgespülte Handtücher, Wollpulover, Unterwäsche und auch Bettwäsche können so langsamer oder weniger Feuchtigkeit aufnehmen. Zudem können die Inhaltsstoffe wie Duftstoffe und Lösemittel allergische Reaktionen auslösen. Deshalb wird vom Einsatz von Weichspülern vor allem bei der Wäsche für Babys, Kleinkindern und Kindern abgeraten.
Die tierischen Fette hinterlassen nicht nur unerwünschte Nebenwirkungen auf der Wäsche, sondern auch in der Waschmaschine. Ein weicher schmieriger Film bleibt in der Waschtrommel und an den Wänden der Waschmaschine haften. Der ist ein besonders beliebter Boden für Bakterien und Pilzen. Hält man dann die Waschtrommel noch feucht, in dem man regelmäßig wäscht, kann das zu unerwünschten Gerüchen führen.
Weichspüler: Nutzen fragwürdig
Die Produkte sind zudem häufig mit Warnhinweisen versehen: Man solle den Weichspüler nicht verschlucken, nicht in die Augen bekommen und von Kindern fernhalten. Im Kleingedruckten findet man dann jede Menge Chemie. Der "SWR" lässt die Inhaltsstoffe vom Umweltbundesamt genauer betrachten. Die zuständige Toxikologin Marike Kolossa sieht die Produkte kritisch. Die enthaltenen Duft- und Konservierungsstoffe können Allergien auslösen. In einem Produkt mit dem Namen "Kuschelweich" ist sogar ein Stoff enthalten, der einen Einfluss auf die Fruchtbarkeit haben könnte. Hinter dem Begriff Butylphenyl Methylpropional steckt der Duftstoff Lilial, der sich in Tierversuchen als Fortpflanzungsgefährdend erwiesen hat. Auf Nachfrage des "SWR" äußert sich der Anbieter einsichtig. Die Produkte werden überarbeitet.
Experten sind sich darüber hinaus einig: Weichspüler sind Produkte, deren Nutzen fragwürdig sind. Sie belasten die Umwelt und könnten sich negativ auf die Gesundheit auswirken. Deshalb der Rat: Lassen Sie Weichspüler lieber weg.
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Flüssigwaschmittel Test: Hier geht es zum Flüssigwaschmittel Vergleich.
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