Mehrere Auftritte hatten die Seniorinnen des AWO Balletts auf der Bundesgartenschau in Mannheim geplant. Aber sechs der 14 Kostüme sind von den Veranstaltern beanstandet worden: Es gab Bedenken hinsichtlich der "interkulturellen Sensibilität", auch der Vorwurf der kulturellen Aneignung stand im Raum. Die Show stand auf der Kippe. Die Seniorinnen wollten entweder mit ihren Kostümen auftreten – oder gar nicht. Jetzt ist es doch noch zu einer Einigung gekommen.
Bedingung der Bundesgartenschau: Kostüme müssen angepasst werden
Wie die Veranstalter der Bundesgartenschau mitteilen, darf das AWO Ballett auf der Buga wie geplant tanzen, allerdings müssen sie drei der Kostüme anpassen, "um dem kulturellen Anspruch des jeweils betroffenen Landes zu entsprechen", wie es in der Mitteilung heißt. Man wolle die notwendige Sensibilität erhalten und kulturelle Merkmale zeigen ohne Stereotype zu bedienen. Das Bühnenprogramm soll weitgehend erhalten bleiben, damit man auch dem ehrenamtlichen Einsatz der AWO-Seniorinnen gerecht werde. Außerdem sollen die Auftritte auf die Hauptbühne verlegt und im Nachgang durch Diskussionen begleitet werden. Zu diesem Kompromiss kam es nach intensiven Gesprächen zwischen den Beteiligten am Montagabend.
Die Kostüme, die in der Kritik standen, hätten eine "Weltreise mit dem Traumschiff" symbolisieren sollen. Darunter waren zum Beispiel der japanische Kimono, der indische Sari, Sombreros und Ponchos für Mexiko – und eine Verkleidung als Pharaonen, um Ägypten sinnbildlich darzustellen. "Uns war wichtig, etwas Konstruktives mitzunehmen", sagt Fabian Burstein, Leiter der Kulturveranstaltungen der Buga. Und so werden aus den Pharaonen nun ägyptische Arbeiter, den Mexikanern reicht der Poncho und die Asiatinnen werden moderner.