
"Wegwerfmädchen", "Tatort"-Folge: 853, Jahr: 2012 Schon der Titel: provokant. Etwas, woran sich der Zuschauer stoßen sollte. Dazu eine Einführungsszene, die wohl zu den unerträglichsten ersten "Tatort"-Minuten in der Geschichte der Reihe gehört: Zwei junge Mädchen tanzen auf einem Kostümball. Bildhübsch zurechtgemacht. In Feierlaune. Plötzlich werden die Mädchen in einen Nebenraum gezerrt. Eine Spritze blitzt auf. Cut. Zwei Müllsäcke werden zugebunden. Am nächsten Morgen schält sich eins der Mädchen völlig verdreckt, der Körper voll von Misshandlungsspuren, aus einem Müllberg, ruft verzweifelt nach ihrer Freundin. Nein, es war keine leichte Kost, die diese "Tatort"-Doppelfolge aus Hannover den Zuschauern präsentierte. Und dann buchtete die Kommissarin am Ende des ersten Teils auch noch einen Unschuldigen ein. Das NDR-Team erhielt Hunderte Beschwerdebriefe und Anrufe von erbosten Zuschauern, die nicht mitbekommen hatten, dass es sich um einen Zweiteiler handelte.
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