Dieser Neustart war nicht nach jedermanns Geschmack: Acht Jahre nachdem Detlev Buck den ersten Teil der "Bibi & Tina"-Reihe in die Kinos gebracht hat und damit den Startschuss gab zu einer der erfolgreichsten Hörspiel-Verfilmungen der vergangenen 20 Jahre, hat der Regisseur die Abenteuer der Hexe Bibi Blocksberg und ihrer Freundin Tina Martin neu inszeniert. Mit anderen Schauspielerinnen: Anstelle von Lina Larissa Strahl und Lisa-Marie Koroll spielten nun Katharina Hirschberg und Harriet Herbig-Matten die beiden Freundinnen.
Doch das war nicht die einzige Änderung gegenüber den ersten vier Filmen. Diesmal bekommen es die Pferdenärrinnen unter anderem mit einem Außerirdischen zu tun, zudem wird der Martinshof von einem Meteoritenhagel bedroht. Das war für die Nerven so mancher junger Zuschauer offenbar zu viel: Mehrere Kinder verließen einem Bericht von RTL News zufolge verstört den Kinosaal.
"Bibi & Tina": Jetzt äußert sich Regisseur Detlev Buck
War der Film zu hart? "Die schwungvoll und mit viel Humor sowie phantastischen Elementen erzählte Geschichte ist jederzeit kindgerecht erzählt" begründet die Prüfstelle FSK ihre Entscheidung, den Film für alle Altersklassen freizugeben.
Nun hat sich auch Detlev Buck zu Wort gemeldet: Nicht jedes Unglück sei eine Katastrophe, sagte der Regisseur, und erklärte Anhand einer persönlichen Anekdote, warum man auch jungen Menschen etwas zumuten könne: "Die Knopfaugen von meinem Teddy waren abgefallen und wurden von meiner Mutter auch wieder angenäht, das werde ich nie vergessen. Die Erfahrung, dass, wenn etwas kaputtgeht, es auch wieder heilgemacht werden kann, wollte ich weitergeben." Das Weinen sei ein Teil von Erfahrung, am Ende gehe in dem Film alles gut aus, "und das ist die schönste Erfahrung, die man machen kann. Aber vorher muss es Höhen und Tiefen geben, das nennt man Dramaturgie, sonst ist alles gleich!“
Von "Brautalarm" bis "Parasite": Die wichtigsten Filme der 2010er Jahre
In Hollywood regierte lange das Vorurteil, mit witzigen Frauen lasse sich kein Geld verdienen. Die Komödie "Brautalarm" demonstrierte 2011 das Gegenteil und spielte weltweit rund 288 Millionen Dollar ein – fast das Zehnfache des Produktionsbudgets. "'Brautalarm' bewies, dass weibliche Hauptdarstellerinnen genauso witzig und dreckig agieren können wie Männer", schreibt Autor Philipp Bühler im Bildband "100 Filme der 2010er", der im Taschen Verlag erschienen ist. Neben dem kommerziellen Erfolg wurde "Brautalarm" auch von den Kritikern gefeiert: Schauspielerin Melissa McCarthy bekam eine Oscar-Nominierung als beste Nebendarstellerin, Kristen Wiig (auch Hauptdarstellerin) und Annie Mumolo erhielten eine Nominierung für das beste Originaldrehbuch.
In seinem Statement ging Buck auch auf den Umgang der Medien mit etwaigen Skandalen oder Gefahren ein: "Ein großer, mir wichtiger Punkt des Films ist, dass die Medien Hysterie verbreiten können. Und das passiert anscheinend hier auch wieder."
Verwendete Quellen: RTL News, Stellungnahme Detlev Buck