"Wetten, dass...?" Superquote mit Superstars

"Wetten, dass..?" hat die beste Einschaltquote seit Jahren erreicht. Das Star-Aufgebot mit Spielberg, Hanks und DiCaprio erwies sich als äußerst zugkräftig: In jedem zweiten eingeschalteten Fernseher lief die ZDF-Show mit Thomas Gottschalk.

Superstars bei «Wetten, dass...?»: Hollywoods bekannteste Leinwandgrößen und Deutschlands derzeit bekannteste Talente gaben sich am Samstagabend ein Stelldichein in der jüngsten Auflage des TV-Lieblings. Auf dem Gästesofa von Moderator Thomas Gottschalk in der Böblinger Sporthalle amüsierten sich Leonardo DiCaprio, Tom Hanks und Steven Spielberg ebenso wie Hugh Grant und die Moderatorin Barbara Schöneberger. Weiterer Höhepunkt neben dem Gipfeltreffen der Filmbranche: Die «Superstars» der gleichnamigen RTL-Castingshow sangen a capella Beethovens «Freude, schöner Götterfunken», dirigiert von Gottschalk.

Neue Wahrheiten aus der Glitzerwelt des Kinos erfuhr das Publikum von dem populären Hollywood-Trio jedoch kaum. Aber mit ihrem Kurz- Auftritt von nur 20 Minuten konnten die Drei vor Millionenpublikum erfolgreich die Werbetrommel für den neuen Spielberg-Film «Catch Me If You Can» werben, der am 30. Januar in den deutschen Kinos startet. Vor allem Erika Stein aus Stuttgart wird den Abend so schnell nicht vergessen: Für eine verlorene Wette zeigte sich das US-Trio zum Foto- Shooting mit der 82-Jährigen bereit und führte diese danach mit vollendetem Charme zurück an ihren Platz im Publikum.

Weniger Spaß hatte offensichtlich Leinwand-Charmeur Hugh Grant, der gestresst Platz nahm zwischen der neuen TV-Kommissarin Senta Berger und der amüsanten Newcomer-Moderatorin Barbara Schöneberger: Für eine verlorene Wette musste er mit den beiden Damen am Holztisch Arme drücken. Auch Grant («Vier Hochzeiten und ein Todesfall») erlebte Böblingen nur auf der Durchreise - noch vor Ende der Sendung zog es ihn zurück in die britische Heimat. Seinen Platz nahm - professionell plappernd - Fernsehikone Dieter Thomas Heck ein.

Pastoral gekleidet und glänzend aufgelegt

Gottschalk, nach dem jüngsten Skandal um seinen Bordellbesuch als Nikolaus geradezu pastoral mit Stehkragen gekleidet, zeigte sich wie üblich glänzend aufgelegt. Der 52-Jährige rettete die Show mit keckem Witz auch durch das eher lang gezogene letzte Drittel der Sendung. Neben Faith Hill, Tom Jones und Christina Aguilera begrüßte er Weltstar Meat Loaf als «musikalische Dauerwurst» und nahm auch dessen verschwitzten Kuss zum Dank gelassen hin.

Rund 16,25 Millionen Zuschauer saßen am Abend nach ZDF-Angaben vor dem Bildschirm, das entspricht einem Marktanteil von 50,7 Prozent. Auf den Thron des Wettkönigs nuckelten sich zwei Mädchen aus Würzburg: Veronika Aut und und ihre Cousine Martina Fröhlich konnten von 100 Schnullern aus aller Welt den jeweils richtigen herausschmecken. Einschlafsauger aus Latex? Japanische Beruhigungssauer aus Silikon oder vielleicht doch das Modell «Donald Duck»? Kein Problem für die beiden 16-Jährigen.

Rainer Bühler (60) aus Wuppertal präparierte in drei Minuten sein Auto so, dass er damit auf der Geige «Are You Lonesome Tonight» spielen konnte. Marco Schmidt (24), Stefan Hümpfner (35) und Konrad Sterzinger (41) erkannten beim Bowling im fränkischen Hassfurt nur am Geräusch die Anzahl der gefallenen Kegel. Der 26-jährige Wahl-Zürcher Karsten Feist zimmerte sich mit verbundenen Augen innerhalb von fünf Minuten aus einer Küchenarbeitsplatte und einem Besenstiel ein Einrad und Markus Länge (25) aus Esslingen kannte das gesamte ZDF- Fernsehprogramm eines Jahres auswendig.

Love-Parade nach Berliner Vorbild

Seine Böblinger Gastgeber forderte Gottschalk wieder einmal erfolglos heraus: «Wir wollen beweisen, das die Schwaben nicht nur dann tanzen und hüpfen, wenn der Bausparvertrag fällig ist», scherzte er - und war erstaunt, wie die Gastgeber-Stadt bei Stuttgart es schaffte, innerhalb von nur zwei Stunden eine Love-Parade nach Berliner Vorbild auf die Beine zu stellen. Gottschalk wird nun der Lufthansa unter die Arme greifen müssen: Nach seiner verlorenen Stadtwette muss er den Steward auf einem Inlandsflug spielen.

DPA
Martin Oversohl

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