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"Warcraft"-Regisseur im Interview "Ich war ein Ork"

Der erste Trailer zur "World of Warcraft"-Verfilmung ist da: "Warcraft: The Beginning" ist das Werk von Duncan Jones. Ein Gespräch mit dem Sohn von David Bowie über Kindheit und große, falsche Zähne.
Von Sophie "Yrel" Albers Ben Chamo

Ja, Duncan Jones ist der Sohn von David Bowie. Vor allem aber ist der 44-jährige Brite ein großartiger Filmregisseur, der mit seinem Debüt "Moon" vor sechs Jahren mal eben den Science-Fiction-Film neu erfunden hat. Und das nur um uns zwei Jahre später mit "Source Code" vollends den Kopf zu verdrehen. Nach zwei "kleinen" Filmen kommt jetzt die Monsterproduktion mit einem Budget von mehr als 100 Millionen Dollar: "Warcraft: The Beginning".

Seit drei Jahren arbeitet Jones an der Verfilmung von "World of Warcraft", eines der erfolgreichsten Online-Computerspiele aller Zeiten. Nun gibt es den ersten Trailer zu sehen. Grund genug, um Jones zu fragen, wie man denn bitte einen vernünftigen Film aus einem Online-Rollenspiel zaubert.

Mister Jones, wie schreibt man ein Drehbuch über ein Computerspiel?

Hey, der großartige Aaron Sorkin hat eins über Facebook geschrieben. Er ist ein Genie. Wissen Sie, es geht nicht darum, was die anfängliche Inspiration ist, es geht um die Charaktere. Mit denen baut man die Geschichte. Und "World of Warcraft" ist so vielseitig, dass man einfach alles daraus bauen kann.

Und was haben Sie gebaut?

Ich wusste von Anfang an, dass ich einen Kriegsfilm machen will mit Helden auf beiden Seiten. Die Herausforderung für die Zuschauer ist es, mit wem sie sympathisieren sollen. Natürlich sind es am Anfang die Menschen, aber dann fühlt man sich auch den Orks nahe.

Sie waren ein Ork, als Sie "World of Warcraft" gespielt haben, oder?

Ja, ich war ein Ork. (lacht)

Warum "Warcraft"? Wie kamen Sie zu dem Film?

Ich habe die Produzenten gestalkt! Ich wollte das machen! Glücklicherweise ließen sie mich, nachdem Sam Raimi ausgestiegen ist. Ich bin ein WoW-Spieler der ersten Stunde, davor habe ich Rollenspiele gespielt, "Dungeons and Dragons". Ich bin als Kind viel gereist, die Spiele und Bücher waren mein Zuhause.

In der Wow-Community wird bereits spekuliert, dass Ihr Film Peter Jacksons "Der Herr der Ringe"-Trilogie Konkurrenz machen werde.

Was Peter Jackson gemacht hat, war grandios. Er hat die Latte sehr hoch gelegt. Wir machen mit "Warcraft" etwas sehr eigenes, aber wir hoffen natürlich, dass der Film genauso spektakulär wird.

Sie haben mit der Motion-Capture-Technik gearbeitet. Das sieht am Set ja weniger spektakulär aus.

Ja, da war kein Platz für Eitelkeiten. Die wirklich großartigen Orks-Darsteller trugen silberne Pyjamas und große falsche Zähne, damit sie ihre Gesichter beim Sprechen richtig bewegen. Sie haben also Recht: Großartige Sets und darin Menschen in Silberpyjamas mit riesigen falschen Zähnen. Aber das vergisst man, sobald sie spielen. Ehrlich.

"Warcraft: The Beginning" kommt am 26. Mai 2016 in die Kinos.

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