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Emmys 2019 Michelle Williams' Dankesrede über gleiche Gehälter bringt ihr eine Standing Ovation

Michelle Williams hält ihren Emmy und spricht ins Mikrofon
Michelle Williams hält eine bemerkenswerte Dankesrede für den Emmy, den sie für ihre Rolle in "Fosse/Verdon" am 22. September im Microsoft Theatre in Los Angeles bekam
© Frederic J. Brown / AFP
Es war mit "Fosse/Verdon" das erste Mal, dass Michelle Williams das gleiche Gehalt für eine Hauptrolle bekommen hat wie ihr männliches Gegenüber. Mit einer emotionalen Rede bedankt sie sich bei dem Sender FX limited dafür und inspiriert Arbeitgeber, sich daran ein Vorbild zu nehmen.

Das Thema gerechte Gehälter bewegt Michelle Williams schon lange. Erst im April dieses Jahres ist sie dem Gremium #EqualPayDay demokratischer Frauen beigetreten und hat dort über ihre Erfahrungen mit ungleicher Bezahlung von Männern und Frauen in ihrer Branche berichtet. "Stellen Sie sich einen Arbeitsplatz vor, an dem Frauen ihre Kraft nicht für den Kampf um ein faires Gehalt oder das Verteidigen ihrer Rechte verschwenden müssen, sondern stattdessen ihre Energie dafür einsetzen können, die ihnen gestellte Aufgabe bestmöglich zu erledigen", hatte sie damals gesagt. Genau das ist der Hollywood-Schauspielerin nun zum ersten Mal passiert, als sie für die achtteilige Miniserie "Fosse/Verdon" von FX limited die Hauptrolle der Gwen Verdon übernommen hat – und keinen Cent weniger verdiente als Sam Rockwell, der die männliche Hauptrolle des Bob Fosse spielt.

Dass Williams die volle Unterstützung des Senders bekam, habe dazu geführt, dass sie ihre Rolle so gut spielen konnte, dass sie nun einen Emmy dafür bekam, erklärt sie. Auch als sie nach mehr Tanzstunden, mehr Gesangssstunden und "echten falschen" Zähnen statt eines Gummigebisses fragte, habe der Sender das alles bewilligt. Dieser Support zahlt sich aus, so Williams.

"Schwarze Frauen verdienen halb so viel wie weiße Männer"

Mit etwas zittriger Stimme mahnt Williams andere Arbeitgeber, sich bewusst zu machen, welchen Unterschied es ausmacht, sich ebenso gewertschätzt zu fühlen wie die männlichen Kollegen. "Insbesondere, wenn Sie eine schwarze Frau engagieren", sagt sie, sollten sie sich im Klaren darüber sein, dass diese normalerweise 52 Cent statt eines Dollars verdient, für ihre Arbeit also nur die Hälfte des Lohns bekommt.

"Fosse/Verdon" erzählt die Geschichte der romantischen und kreativen Partnerschaft von Bob Fosse und Gwen Verdon. Der aufsteigende Broadway-Star Verdon trifft den ambitionierten Choreographen Fosse, was beider Leben für immer verändert. Die brillanten und komplizierten Charaktere schaffen gemeinsam Kunst, aber zahlen auch einen hohen Preis dafür. Der Trailer ist hier in der International Movie Database zu sehen. Bislang liegen die Ausstrahlungstermine für Deutschland noch nicht vor.

bal

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