Golden Globes So liest Meryl Streep Donald Trump die Leviten

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Die US-Schauspielerin Meryl Streep hat bei den Golden Globes mit politischen Bemerkungen für Aufsehen gesorgt. Sie wurde bei der Verleihung der Filmpreise am Sonntag (Ortszeit) in Los Angeles für ihr Lebenswerk ausgezeichnet und nutzte ihren Auftritt auf der Bühne für klare Worte über den künftigen US-Präsidenten Donald Trump. Streeps Rede in Auszügen:
"Wir alle in diesem Raum gehören den Segmenten der amerikanischen Gesellschaft an, die derzeit am meisten zum Feindbild gemacht werden.
Denkt mal drüber nach: Hollywood, Ausländer und die Presse.
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In Hollywood wimmelt es also von Außenseitern und Ausländern. Und wenn wir sie alle rauswerfen, wird es nichts mehr für euch zu schauen geben außer Football und Mixed Martial Arts. Und das sind keine Künste im eigentlichen Sinne.
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Es gab aber eine Darbietung in diesem Jahr, die mich sprachlos gemacht hat. Sie versenkte ihre Klauen in meinem Herzen. Nicht, weil sie gut gewesen wäre; nichts daran war gut, sie war aber wirkungsvoll und hat ihren Zweck erfüllt. Sie brachte ihr Zielpublikum zum Lachen und dazu, die Zähne zu blecken. Es war der Moment, als die Person, die darum bat, auf dem meistrespektierten Platz unseres Landes zu sitzen, einen behinderten Reporter nachahmte - jemanden, dem er in Sachen Privilegien, Macht und Fähigkeit, sich zu wehren, überlegen war.
Es hat mir irgendwie das Herz gebrochen als ich es sah, und ich kriege es immer noch nicht aus dem Kopf, denn es war nicht in einem Film. Es war das wirkliche Leben. Und dieser Instinkt, zu demütigen - wenn er von jemandem im öffentlichen Leben, jemandem Mächtigen, vorgelebt wird - sickert in das Leben aller ein. Denn es gibt gewissermaßen anderen Menschen die Erlaubnis, dasselbe zu machen.
Respektlosigkeit lädt zu Respektlosigkeit ein, Gewalt animiert zu Gewalt. Und wenn die Mächtigen ihre Position benutzen, um andere zu tyrannisieren, dann verlieren wir alle."
Meryl Streep hat bei den Golden Globes einen Preis für ihr Lebenswerk bekommen. In ihrer Rede hat sie deutlich Stellung bezogen gegen Donald Trump und die gesellschaftliche Stimmung, die sein Wahlkampf den USA gebracht hat. 

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