Die "Dark Knight"-Trilogie, die Churchill-Biografie "Die dunkelste Stunde" oder zuletzt "Oppenheimer" – die Liste der Filme mit Oscar-Gewinner Gary Oldman, 65, ist lang. Harry-Potter-Filmfans kennen ihn als Sirius Black. Der Schauspieler ist bekannt für Selbstkritik, und auch an seiner Rolle als Zauberer lässt er mehr als zehn Jahre später kein gutes Haar mehr. "Mittelmäßig" sei seine Arbeit gewesen, urteilt er im Podcast "Happy Sad Confused" von Josh Horowitz.
Sirius Black taucht in der Filmserie zuerst im dritten Teil "Harry Potter und der Gefangene von Askaban" auf. Auch im vierten, fünften und achten Film spielt Gary Oldman den Patenonkel von Harry Potter. Sirius Black ist alles andere als ein Nebendarsteller im Harry-Potter-Universum. Zunächst sind Leser und Zuschauer noch im Glauben, er sei einer von den Bösen. Es heißt Sirius Black hat seine engsten Freunde, Lily und James Potter, an den dunklen Magier Lord Voldemort verraten, der die Eltern des kleinen Harry Potter tötete. Bald kommt allerdings heraus: Das Gegenteil ist der Fall. Sirius Black ist in ein Täuschungsmanöver geraten, saß jahrelang unschuldig im Zauberergefängnis Askaban – bis er ausbricht. Er beweist Harry seine Unschuld, wird zur wichtigen Vater-Figur für den Jungen – und muss schließlich am Ende des fünften Films sterben.

Ein schlimmer Verlust für die Fans der Buchserie von J.K. Rowling. Gary Oldmans Performance wird von vielen gefeiert. Nun gestand der Schauspieler allerdings, dass er alles andere als zufrieden mit seiner eigenen Darstellung von Black ist.
Gary Oldman über seine Rolle als Siris Black: "Meine Arbeit ist sehr mittelmäßig"
Im "Happy Sad Confused"-Podcast sagt er: "Ich denke, meine Arbeit darin ist sehr mittelmäßig. Das tue ich wirklich." Im Nachhinein, glaubt der Schauspieler, hätte er die Rolle ganz anders gespielt: "Wenn ich wie Alan (Alan Rickman als Professor Severus Snape) die Bücher gelesen hätte und gewusst hätte, was kommt, wäre ich vielleicht einen Schritt voraus gewesen."
Ein großer Beinbruch ist das in seinen Augen allerdings nicht. Gary Oldman sagt selbst von sich, dass er sich häufig im Nachhinein kritisiert. Und er ist der Meinung, man solle als Schauspieler grundsätzlich wachsen. "Würde ich mich hinsetzen und selbst ansehen und dann sagen 'Mein Gott, bin ich großartig', wäre das ein sehr trauriger Tag. Weil ich jedes nächste Projekt noch besser machen will als das vorige."
Gary Oldman: "Harry Potter und Batman haben mich gerettet"
Und auch grundsätzlich betrachtet der Schauspieler seine Rolle als Sirus Black nicht als etwas Negatives – im Gegenteil: In der "Drew Barrymore Show" sagte er kürzlich, seine Rollen in "Batman" und "Harry Potter" hätten ihn gerettet. Er habe in seiner Heimat drehen können – ein Riesenvorteil als geschiedener Vater Anfang 40 mit dem Sorgenrecht für seine Kinder. Denn Oldman habe einige Rollen abgelehnt, um Zeit mit seinen Kindern verbringen zu können.
"Harry Potter" als Serie: Ein neuer Sirius Black
Dass Gary Oldman Sirius Black spielte, liegt nun mehr als eine Dekade zurück. Und worüber lange spekuliert wurde, ist nun bestätigt: Aus dem Harry-Potter-Stoff soll eine Serie werden. Das bedeutet, wenn es einmal soweit ist, wird es einen neuen Sirius Black geben. Die Harry-Potter-Filme sind gerade für Amazon Prime Nutzer verfügbar. Und Gary Oldmans ist aktuell in der hochgelobten "Apple-TV"-Krimi-Serie Slow Horses – En Fall für Jackson Lamb zu sehen.