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Kino-Kurzkritik "Shame" Michael Fassbender in der Sexfalle

So viel Sex war selten auf der großen Leinwand zu sehen. Und noch seltener war die filmische Darstellung von Nacktheit so eng mit der Story verbunden. In seinem neuesten Film "Shame" zeigt Regisseur Steve McQueen, was Sexsucht mit einem Menschen anrichtet. Dabei glänzt vor allem Hauptdarsteller Michael Fassbender.
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Dass Michael Fassbenders Auftritt in Steve McQueens "Shame" nicht für den Oscar nominiert wurde, liegt allein daran, dass der Deutsch-Ire immer wieder in nackter Pracht durchs Bild rennt und auch noch ausgiebig beim Sex zu sehen ist. Das ist zu viel für Amerika. Aber notwendig für diesen beachtlichen Film. "Shame" erzählt von Sucht und Scham in unserer Gesellschaft, die Sex soweit abstrahiert hat, dass er zu einer reinen Werbebotschaft wird. Aber wofür eigentlich?

Fassbender spielt Brandon, einen beruflich erfolgreichen Mittdreißiger mit oberflächlich guter Existenz, dessen Privatleben jedoch einzig aus Prostituierten, Pornos und Sex mit zufälligen Bekanntschaften besteht. Bis seine Schwester (großartig: Carey Mulligan) auftaucht, deren offen nach außen getragene Schwächen Brandon die eigene Unfähigkeit des Fühlens erkennen lässt. Das macht ihn zuerst wütend, dann verzweifelt. "Shame" ist der Film zur hilflosen Diskussion über die Pornografisierung der Gesellschaft - und ein tragisch-reales Abbild tiefster Menschlichkeit. Und ein weiterer Beweis für das große Talent von Michael Fassbender.

Regie

: Steve McQueen

Darsteller

: Michael Fassbender, Carey Mulligan, James Badge Dale

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