"Ghost Rider 2 - Spirit of Vengeance"

Regie: Mark Neveldine, Brian Taylor
Darsteller: Nicolas Cage, Ciarán Hinds, Idris Elba
Nicolas Cage ist zurück als brennender Motorraddämon. Und er hat die Macher von "Crank" mitgebracht. Nach einem wenig erbaulichen ersten Teil der Comicverfilmung von "Ghost Rider" wurde für Teil zwei so richtig aufgedreht. Blaze bekommt das Angebot, den Fluch zu brechen, der ihn immer wieder in ein brennendes Skelett im Zerstörungsmodus verwandelt. Dazu muss er sich mit niemand Geringerem als dem Teufel selbst anlegen. Aberwitzige Flammenwerfer-Szenen werden durch wunderbaren Bruce-Willis-Humor abgerundet. Man muss Nicolas Cage nicht mögen, aber zugeben, dass er wirklich alles gibt, um diesen Johnny Blaze kinotauglich zu machen. Freunde des wilden Fantasy-Trash kommen voll auf ihre Kosten!
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"Glück"

Regie: Doris Dörrie
Darsteller: Alba Rohrwacher, Andrea Sawatzki, Vinzenz Kiefer
Doris Dörrie überrascht ihr Publikum mit einem Film, der nach reinem Glück aussieht, doch in Wahrheit vom Preis dafür erzählt. Eine junge Frau flüchtet vor Krieg und Vergewaltigung nach Berlin, verliebt sich dort in einen Obdachlosen, und nach kurzer Zeit gemeinsamen Glücks wird die Beziehung auf eine gewaltige Probe gestellt. Sie wolle mit den harten Bildern niemanden vor den Kopf stoßen, sagt Dörrie im Interview mit stern.de. "Aber man muss am Anfang begreifen, woher diese Irina kommt und wie hart ihr Schicksal ist. Welches Paket sie trägt." Erst dann könne man die Frage nach dem Glück stellen.
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"In the Land of Blood and Honey"

Regie: Angelina Jolie
Darsteller: Zana Marjanovic, Goran Kostic, Rade Serbedzija
Seien wir ehrlich: Kaum jemand würde diesen Film sehen wollen, stünde nicht der Name Angelina Jolie darüber: ein in Serbokroatisch gedrehtes Drama über die systematischen Massenvergewaltigungen im Bosnienkrieg. "In the Land of Blood and Honey" ist nicht nur Jolies Regiedebüt, es ist ein wichtiger Film, und die Hoffnung ist, dass der Name des Hollywoodstars tatsächlich dafür sorgen wird, dass das in eine fiktionale Liebesgeschichte verpackte Thema diskutiert wird. Auf der Berlinale hat es immerhin schon geklappt.
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"Safe House"

Regie: Daniel Espinosa
Darsteller: Denzel Washington, Ryan Reynolds, Robert Patrick
Dreckig und verschwitzt wie ein 70er-Jahre-Thriller kommt "Safe House" daher. Denzel Washington spielt einen Superschurken mit gutem Herzen, der sich den Behörden stellt, um anderen Häschern zu entkommen. Ryan Reynolds spielt seinen Bewacher, einen braven, durchtrainierten Agenten, der sich beweisen will, dann aber anfängt, zu viele Fragen zu stellen. Die Geschichte ist nicht neu, aber das Zusammenspiel von Washington und Reynolds eine Freude. Zudem ist Regisseur Daniel Espinosa ein 34-jähriger chilenisch-schwedischer Hitzkopf, der die Welt erobern will und für viele Actionfilm-Standards seine eigenen Bilder gefunden hat.
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"Young Adult"

Regie: Jason Reitman
Darsteller: Charlize Theron, Patrick Wilson and Patton Oswalt
Er wisse auch nicht, was so schräg daran sei, wenn man die Wahrheit sagt. Regisseur Jason Reitman - der die Kinowelt schon mit der wunderbaren Teenagersatire "Juno" und dem Meisterwerk über Beziehungen in Zeiten der Finanzkrise "Up in the Air" beschenkt hat - gibt nun mit "Young Adult" seinen Beitrag zum Thema Verherrlichung der Schulzeit. In einer Art Anti-"Feuerzangenbowle" erzählt der Film von Mavis (brillant: Charlize Theron), einer 37-jährigen geschiedenen Buchautorin, die in ihre Heimatstadt zurückkehrt, um sich ihren Highschool-Freund zu holen. Dass der mittlerweile glücklich verheiratet und frischgebackener Vater ist, interessiert Mavis nicht die Bohne. Ihre monumentale Ignoranz findet Spiegelung in Matt (ebenfalls grandios: Patton Oswalt), der der Verlierer der Highschoolzeit war, doch einen klaren, warmen Blick aufs Leben behalten hat. Dieser Film ist so wahr und verletzlich wie Menschen es eben sind. Wer hätte gedacht, dass die Realität so unterhaltsam sein kann.
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