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Action! - Neu im Kino Die Sternenkrieger sind zurück

"Krieg der Sterne" in 3D? Martin Scorsese im Bahnhof? Oder doch lieber Antonio Banderas in der Wüste? stern.de präsentiert die wichtigsten Filmstarts der Woche.
Von Sophie Albers

"Star Wars: Episode 1 - Die dunkle Bedrohung"

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Regie: George Lucas
Darsteller: Liam Neeson, Ewan McGregor, Natalie Portman

Jemand hat einmal gesagt, "Krieg der Sterne" gucke man mit dem Herzen, deshalb sei George Lucas' ultimative Science-Fiction-Saga aller Kritik enthoben. Die, die mit dem Herzen sehen, werden sich die 3D-Version des ersten Teils der 1999 gestarteten Prequel-Reihe zu den Originalfilmen von 1977 bis 1983 sowieso anschauen. Hier ein paar Worte für den Rest: "Star Wars: Episode 1 - Dunkle Bedrohung" wird auch in drei Dimensionen kein besserer Film. Die Neuaufnahme und -erfindung der Skywalker-Saga mit Natalie Portman und Ewan McGregor fühlte sich damals schon für viele an wie das verzweifelte Ausquetschen einer Legende. An die alten Filme, die man als Teenager immer und immer wieder gesehen hat, bis man sie auswendig konnte, kamen sie einfach nicht heran. Denn - und das ist in Zeiten des Technikwahns um so erstaunlicher - die Magie liegt immer noch in der Geschichte, nicht in den Effekten. Und ob Jabba the Hutt nun etwas realistischer schwabbelt als früher, ist dem schlichten Filmfan ziemlich egal. Die Chemie zwischen Harrison Fords Han Solo, Carrie Fishers Leia und Mark Hamills Luke kriegt kein Computer hin!

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"Black Gold"

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Regie: Jean-Jacques Annaud
Darsteller: Tahar Rahim, Antonio Banderas, Mark Strong

Ein bedeutsamer Film, schon in seiner Entstehungsgeschichte: Das Historiendrama "Black Gold" - mit Antonio Banderas, Mark Strong und Freida Pinto - ist der erste Big-Budget-Blockbuster, für den Hollywood (Warner und Universal) mit dem arabischen Kino (der tunesische Produzent Tarak Ben Ammar und Katars Doha Film Institute) zusammengearbeitet haben. Die Geschichte der arabischen Helden wurde ausschließlich in Tunesien und Katar gedreht. Und natürlich sucht und findet man in diesem opulenten historischen Drama von Regie-Altmeister Jean-Jacques Annaud Verweise auf den Arabischen Frühling, der in Tunesien seinen Anfang nahm, als der Film gerade entstand. Die Geschichte zweier Emire spielt in den 30ern des vergangenen Jahrhunderts. Es geht um Heimat, Vertrauen und Respekt, bedroht durch die Gier nach Öl und Macht. Während Nesib (Banderas) nach Reichtum für sein Volk strebt, verweigert sich Amar (Strong) dem Materialismus. Um des Friedens Willen haben sie einst ein Stück Land zwischen ihren Völkern zum Niemandsland erklärt und den Nichtangriffspakt damit besiegelt, dass Nesib Amars zwei Söhne adoptiert hat. Doch dann wird in eben diesem Niemandsland Öl gefunden. Und schließlich kommt natürlich auch noch die Liebe ins Spiel. Wer an "Lawrence von Arabien" denkt, liegt so falsch nicht. Auch wenn die Zeichen diesmal ganz anders stehen.

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"Hugo Cabret"

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Regie: Martin Scorsese
Darsteller: Sir Ben Kingsley, Sacha Baron Cohen, Asa Butterfield

Martin Scorsese, bisher eher bekannt als Kultregisseur für hartes Kino wie "Taxi Driver", "Casino" oder "Departed", dreht einen Kinderfilm? In 3D? "Hugo Cabret" ist eine ziemliche Überraschung. Seine Tochter habe ihm das Buch empfohlen, hat Scorsese die ungewöhnliche Materialwahl erklärt. So ist ein opulenter, effektüberbordender Märchenfilm entstanden über einen Waisenjungen, der hinter der großen Uhr in einem Pariser Bahnhof lebt, und der das Geheimnis eines Automaten in Menschengestalt lösen will. Diese metallene Puppe ist das einzige, was ihm von seinem geliebten Vater geblieben ist. Das ist allerdings nur eine Seite der Geschichte, die Scorsese so klischée- wie liebevoll umgesetzt hat. Denn auf dem Weg zur Wahrheit begegnet der verlassene Hugo einem Spielzeugladenbesitzer namens Papa Georges. Den spielt Ben Kingsley so bravourös, dass man den kitschigen Anfang sofort vergisst und einfach nur dankbar ist, dass Scorsese seine Leidenschaft für Filmgeschichte zu großem Kino gemacht hat. Papa Georges ist niemand anderes als Georges Méliès, Vater des fantastischen Kinos, dessen farbenfroh-emotional sprudelndes Werk einst vergessen wurde. Der nun aber wieder zu angemessenen Ehren kommt.

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"In Darkness"

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Regie: Agnieszka Holland
Darsteller: Robert Wieckiewicz, Benno Fürmann, Agnieszka Grochowska

Erinnert sich noch jemand an die unfassbare Szene in "Schindlers Liste", als Kinder der Deportation ins Gas entgehen, indem sie sich in der Kloake verstecken? Auch in einer polnischen Kleinstadt namens Lvov haben Menschen den Massenmord der Nazis in der Kanalisation überlebt. Und wie "Schindlers Liste" ist auch "In Darkness" eine "andere" Heldengeschichte. Regisseurin Agnieszka Holland erzählt vom wahren Schicksal des Kanalarbeiters und Tagediebes Leopold Socha. Der hat unter deutscher Besatzung Geld damit gemacht, Juden im unterirdischen Labyrinth der Kanalisation zu verstecken. Was als zynisches Geschäft mit Leben und Tod beginnt, wird jedoch bald zu viel mehr, als Socha klar wird, was er da eigentlich tut. "In Darkness" ist packend und unsentimental und so ganz anders und doch mit einem ähnlichen Grundton wie Hollands Meisterwerk "Hitlerjunge Salomon" von 1990.

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"Der Junge mit dem Fahrrad"

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Regie: Jean-Pierre Dardenne, Luc Dardenne
Darsteller: Thomas Doret, Cécile de France, Jérémie Renier

Die Sozialdramen der Brüder Dardenne sind immer wieder harter Tobak, doch "Der Junge mit dem Fahrrad" entwickelt eine sehr eigene, am Ende sogar positive Energie, die auch im Mainstreamkino einen Platz verdient. Erzählt wird die Geschichte des elfjährigen Cyril (unglaublich intensiv: Thomas Doret), der von Mutter und Vater im Stich gelassen und in ein Heim abgeschoben wird. Das bis ins Mark vom Leben enttäuschte Kind kämpft verbissen wie vergeblich um Liebe und Anerkennung seines Vaters, seinem letzten Anknüpfungspunkt an ein heiles Leben. Dass der ihn nicht haben will, kann das Kind genauso wenig begreifen wie die Friseurin Samantha (Cécile de France, braungebrannt und ein Herz so groß wie Paris), bei der Cyril Zuflucht, Vertrauen und Wärme findet. Wie eine gute Fee gibt sie dem wilden Jungen immer neue Chancen, und so wird das Sozialdrama auch zu einem Märchen. Einem Märchen, das der Realität erstaunlich viel Platz lässt.

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