"Kill Your Darlings - Junge Wilde"

Wen Sie kennen könnten: die Darsteller Daniel Radcliffe ("Harry Potter"), Ben Foster ("Todeszug nach Yuma"), Kyra Sedgwick ("The Closer") und Michael C. Hall ("Dexter")
Die Geschichte in einem Satz:
Als der junge Allen Ginsberg fürs Studium aus der familiären Enge nach New York kommt, eröffnen sich ihm persönlich wie künstlerisch ganz neue Welten, doch seine Freundschaft und Liebe zu dem unberechenbaren Lucien führen ihn nicht nur in eine Welt voll Drogen, Jazz und Kunst, sondern verwickeln ihn letztlich auch in eine tödliche Eifersuchtsgeschichte.
Geschwister im Kinoversum:
Warum Sie den Film sehen sollten:
Natürlich macht es neugierig, Daniel Radcliffe beim berauschten Masturbieren und nackt im Bett mit einem Mann zu sehen. Doch letztlich besticht der Debütfilm von John Krokidas, trotz kleinerer Schwächen, vor allem durch kluge Einblicke in den Reifeprozess eines revolutionären Künstlers, ein stimmiges New-York-Bild der 1940er Jahre und eine ebenso spannende wie kaum bekannte wahre Geschichte. Radcliffe schlägt sich mehr als wacker und beweist nachdrücklich, dass mehr in ihm steckt als ein Teenie-Star. Doch Michael C. Hall und vor allem Dane DeHaan, dessen Name man sich 2014 dringend merken sollte, stehlen ihm fast die Show.
.
"47 Ronin"

Wen Sie kennen könnten: die Darsteller Keanu Reeves ("Matrix") und Rinko Kikuchi ("Pacific Rim")
Die Geschichte in einem Satz:
Eher widerwillig schließen sich 47 entehrte und verbanne Samurai-Krieger dem Halbblut Kai an, um Rache für die Ermordung ihres Fürsten zu nehmen, was allerdings nicht nur zum Sturm der feindlichen Festung, sondern auch Auseinandersetzungen mit diversen Hexen und Fabelwesen führt.
Geschwister im Kinoversum:
Warum Sie den Film nicht sehen sollten:
Weil trotz beträchtlichem technischen Aufwand und 3D-Zaubereien dieser Film wohl weder die Fans großer Fantasy-Epen noch raffinierter Martial-Arts-Filme begeistern dürfte. Von Japanern, die die Legende der 47 Ronin verehren, wie keine zweite, ganz zu schweigen. Dazu ist er - genau wie Hauptdarsteller Reeves zwischen lauter japanischen Stars - leider viel zu eindimensional und fad. In den USA gilt das vermeintliche Spektakel bereits als Flop des Jahrzehnts, was angesichts der jahrelangen (und teuren!) Produktionsgeschichte doppelt bitter ist.
.
"Anchorman - Die Legende kehrt zurück"

Wen Sie kennen könnten: die Darsteller Will Ferrell ("Stiefbrüder"), Steve Carrell ("Crazy, Stupid, Love"), Paul Rudd ("Vorbilder?!"), Greg Kinnear ("Little Miss Sunshine"), Christina Applegate ("Eine schrecklich nette Familie") und Harrison Ford ("Indiana Jones")
Die Geschichte in einem Satz:
Nachrichten-Chauvi Ron Burgundy ist mit Beginn der Achtziger Jahre in San Diego am Karrieretiefpunkt angekommen, doch als in New York ein reiner Nachrichtensender die Pforten öffnet, wittert der TV-Veteran seine letzte Chance und trommelt sein altes Team zusammen.
Geschwister im Kinoversum:
"Ricky Bobby - König der Rennfahrer"
Warum Sie den Film sehen sollten:
Wer je den ersten Teil dieser Komödie gesehen und sich vermutlich köstlich amüsiert hat, wird sich die immer noch größtenteils amüsante Fortsetzung und vor allem die Herren Ferrell, Carrell und Rudd in ihren herrlich peinlichen Old-School-Outfits nicht entgehen lassen wollen. Genau darin liegt aber auch die Krux. Denn der Film von 2004 kam in Deutschland nie ins Kino, weswegen man gespannt sein darf, ob eine üppige Marketing-Kampagne nun ausreicht, um das Publikum vom Kultpotenzial dieser Albernheit zu überzeugen.
.
"Mandela - Der lange Weg zur Freiheit"

Wen Sie kennen könnten: die Darsteller Idris Elba ("Pacific Rim") und Naomie Harris ("James Bond 007: Skyfall")
Die Geschichte in einem Satz:
27 Jahre sitzt Nelson Mandela, in der südafrikanischen Savanne aufgewachsener Vater mehrerer Kinder von verschiedenen Frauen, nach seinem zunächst bewaffneten, später friedlichen Freiheitskampf im Untergrund im Gefängnis, bevor mit seiner Entlassung 1990 das Ende der Apartheid eingeläutet wird und er zum ersten schwarzen Präsidenten seines Landes und zum Friedensnobelpreisträger aufsteigt.
Geschwister im Kinoversum:
Warum Sie den Film nicht unbedingt sehen müssen:
Wenn Sie über Nelson Mandelas Leben kaum etwas wissen, erfahren Sie hier alles Relevante relativ historisch korrekt und in chronologischer Reihenfolge erzählt. Genau das macht dieses Biopic allerdings leider auch überlang und ziemlich eintönig. Dass man Ende dennoch emotional überwältig ist, liegt jedenfalls nicht am Film, sondern an der Lebensleistung des echten Mandelas, dessen würdevolle Menschlichkeit (auch dank des unvergleichlichen Idris Elba) bis auf die Leinwand überträgt.
.
"Le Passé - Das Vergangene"

Wen Sie kennen könnten: die Darstellerin Bérénice Bejo ("The Artist")
Die Geschichte in einem Satz:
Jahre nach ihrer Trennung kehrt Ahmad aus dem Iran nach Frankreich zurück, um sich endgültig von Marie scheiden zu lassen, doch dann wird er dort in hochemotionale Konflikte und Streits verwickelt, in denen er selbst eigentlich weit weniger eine Rolle spielt als Maries Töchter und vor allem ihr neuer Lebensgefährte Samir.
Geschwister im Kinoversum:
"Nader und Simin - Eine Trennung"
Warum Sie den Film sehen sollten:
Mit Asghar Farhadis Oscar-prämiertem Meisterwerk "Nader und Simin - Eine Trennung" kann sein erster außerhalb des Irans (und auf Französisch) gedrehter Film zwar nicht mithalten. Aber auch eine überfrachtete und manchmal schwer nachvollziehbare Geschichte halten ihn nicht davon ab, sich als subtiler Experte für zwischenmenschliche Konflikte und Abgründe zu beweisen. Und Bérénice Bejo zu einer Karrierebestleistung zu führen.
.
"Disconnect"

Wen Sie kennen könnten: die Darsteller Jason Bateman ("Juno"), Paula Patton ("2 Guns"), Andrea Riseborough ("Oblivion") und Alexander Skarsgard ("True Blood")
Die Geschichte in einem Satz:
Ein jugendliches Opfer von Facebook-Mobbing, ein vom Schicksal gebeuteltes Paar in ernsten finanziellen Schwierigkeiten und eine Journalistin, die zum Thema Cybersex recherchiert, sind nur einige Figuren in einem Geflecht von Geschichten, die sich zu großen Teilen in der digitalen Welt abspielen.
Geschwister im Kinoversum:
Warum Sie den Film sehen sollten:
Ein bisschen zu viel hat sich Dokumentarfilmer Henry Alex Rubin bei seinem Spielfilmdebüt vielleicht bei den episodisch verschachtelten Filmen von Alejandro González Inárritu ("Babel") abgeguckt. Außerdem setzt er mit Internet-Skepsis oder Kindesmissbrauch vielleicht etwas zu sehr auf Themen, bei denen reflexartig die Angst-Antennen hochgehen. Doch seine im Kontrast dazu vergleichsweise nüchterne Erzählweise überzeugt ebenso wie das prominente Ensemble, zu dem auch Star-Designer Marc Jacobs in seinem ersten Kino-Auftritt gehört.
.
Das Neueste zum Thema Kino und Film finden Sie auf unserem Twitter-Kanal @stern_kino.