Philip Seymour Hoffman 50 Päckchen Heroin und ein Alkoholrausch im Flieger

  • von Frank Siering
Die Nachrichten sind schockierend, die Fotos einfach nur traurig. Einen Tag nach dem Tod von Philip Seymour Hoffman kommen neue Details aus den letzten Tagen des Oscar-Gewinners ans Licht.

Im Zeitalter von Instagram, Twitter und anhaltender Handy-Fotoattacken haben bekannte Hollywood-Stars heute kaum noch eine Chance, ihren Peinigern zu entkommen. Auch Philip Seymour Hoffman wurde in den letzten Tagen seines viel zu kurzen Lebens noch einmal Opfer der Privat-Paparazzi.

Am Montag tauchten in den USA plötzlich Fotos von Hoffman auf, wie er kurz vor Neujahr in einer Bar in Atlanta am Tresen saß, einen Drink nahm und eine Zigarette nach der anderen rauchte. Hier drehte er bis zu seinem Tod den dritten Teil der "Tribute von Panem: Mockingjay".

Das Klatschportal "TMZ.com" veröffentlichte diese Fotos und berichtete, dass Hoffman an diesem Abend mehrmals auf der Toilette verschwunden sei. Laut einem Augenzeugen soll das Verschwinden im WC sehr "seltsam gewirkt haben".

Später wurden einige "Fans" dann sogar noch dreister. Im Flieger auf dem Weg von Atlanta nach New York schoss ein Sitznachbar Hoffmans ein Foto, wie Hoffman, offensichtlich stark angetrunken, in seinem Sitz schlafend zusammengesackt war.

50 Heroin-Tütchen in der Wohnung

Wie schlecht es Hoffman tatsächlich ging, scheint ein weiterer Polizeibericht zu bestätigen, aus dem verschiedene US-Medien zitieren. Demnach fand die Polizei angeblich nicht nur zwei, sondern ganze 50 Heroin-Tütchen in der Wohnung des Schauspielers. Laut "New York Post" sollen es sogar 70 solcher Heroinbomben gewesen sein. "CNN" will wissen, dass in Hoffmans Apartment im New Yorker Stadtteil Greenwich Village 20 benutzte Spritzen konfisziert wurden.

Zudem begannen die Ermittler mit der Suche nach den Drogendealern. Sie interessierten sich vor allem für die Bilder einer Überwachungskamera an einem Geldautomaten, an dem Hoffman am Samstagabend eine größere Summe abgehoben haben soll. Ein Zeuge will ihn später im Gespräch mit zwei Männern gesehen haben. Er sei "schweißgebadet" gewesen und habe schlecht ausgesehen, berichtete der Zeuge dem Sender Fox.

In den vergangenen Wochen war es im Nordosten der USA zu mehreren Todesfällen durch gepanschtes Heroin gekommen: Die Droge enthielt Fentanyl, ein synthetisches Schmerzmittel, dessen Wirkung 70 bis 100 Mal stärker ist als Morphin. Nach Angaben der Behörden ist die Droge auf dem Vormarsch.

Hoffmans langjährige Partnerin, mit der er drei Kinder hatte, soll den Schauspieler am Tag vor seinem Tod gesehen und mit ihm telefoniert habe, berichtete das "Wall Street Journal" am Montag. Die Kostümbildnerin Mimi O'Donnell habe den Ermittlern gesagt, dass Hoffman dabei den Eindruck erweckte habe, unter Drogen zu stehen, schrieb das Blatt unter Berufung auf Polizeikreise.

Eine Obduktion soll die Todesursache klären. Alle Anzeichen sprechen dafür, dass Hoffman an einer Überdosis Heroin gestorben ist, ein offizielles Statement der Behörden liegt aber noch nicht vor. In New York sollen am Mittwoch zu Ehren Hoffmans in allen Theatersälen am Broadway die Lichter für eine Minute gedimmt werden.

mit Agenturen

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