Er starb vor neun Jahren unter tragischen Umständen: US-Schauspieler Philip Seymour Hoffman wurde am 2. Februar 2014 mit nur 46 Jahren tot in seiner Wohnung in New York aufgefunden. Als Todesursache stellten Gerichtsmediziner damals eine Überdosis an einem Drogencocktail und Medikamenten bei dem Oscarpreisträger („Capote“) fest. Einen seiner letzten Filme drehte Hoffman zusammen mit der deutschen Schauspielerin Nina Hoss. Die verrät jetzt im Podcast „Zeit fürs Gehen“ von Apple Fitness+, was sie von ihm gelernt hat.
„Es war einer der größten Momente in meinem Leben“, sagt Hoss über die Dreharbeiten für „A Most Wanted Man“, die 2014 stattfanden. Regisseur Anton Corbijin sei mit ihrem Mann befreundet gewesen, dadurch sei sie auf das Casting zu dem Spionagethriller aufmerksam geworden. „Ich habe nicht gewusst, dass Philip Seymour Hoffman die Hauptrolle spielen sollte“, erinnert sich Hoss im Apple-Podcast. Sie habe den Schauspieler bereits damals bewundert und verehrt, darum habe sie die Rolle der Erna Frey sofort zugesagt. „Und so habe ich Hoffmann kennengelernt und durfte mit ihm arbeiten.“
Die Zusammenarbeit sei für sie „lebensverändernd“ gewesen, sagt Hoss. „Es war bereichernd und hat meinen Horizont erweitert.“ Hofmann, dessen Drogenvergangenheit bekannt war, sei seine Verletzlichkeit anzumerken gewesen. Trotzdem sei er bei der Arbeit bis ans Äußerte gegangen und habe nie seinen Humor verloren. Die damals bereits 39-jährige Hoss hat sich über eine Angewohnheit des Oscargewinners gewundert. Doch sie selbst behält sie bis heute bei.
Hoffman lernte am Monitor
„Er ging nach jeder Szene an den Monitor und hat sich den Dreh vorspielen lassen“, erzählt Hoss während des Spaziergangs. Jedes Mal, wenn er zurück in die Szene ging, habe er kleine Veränderungen vorgenommen. "Und ich dachte nur immer: ‚Ja, genau. So musst du es machen.‘" Hoffman habe sich kontinuierlich verbessert, indem er sich die gedrehte Szene sofort zeigen ließ. Sie greife deshalb heute ab und an auf genau diesen Schauspieltrick zurück.
„Ich lasse mir zwar nicht jede Szene zeigen“, sagt Hoss. Aber immer wenn ein Regisseur ihr verbieten wolle, lasse sie sich das nicht gefallen. Sie sage dann: „Philip Seymour Hoffman hat es so gemacht, also treten Sie zurück.“ Jemanden wie Hofmann bei der Arbeit beobachten zu dürfen, habe ihr sehr viel für ihre Arbeit gegeben. „Und wie ich Dinge angehen möchte.“