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Indiepop-Künstlerin Antje Schomaker setzt mit ihrem neuen Song "Auf Augenhöhe" ein Zeichen für Gleichberechtigung in der Musikbranche

Antje Schomaker vor blauem Himmel
Mit ihrem neuen Song macht sich Antje Schomaker für Gleichberechtigung und Kommunikation "Auf Augenhöhe" stark
© Jonas Gödde
In ihrem neuen Song geht es vor allem um Kommunikation "Auf Augenhöhe". Um ihrer Message mehr Gewicht zu verleihen, hat sich Antje Schomaker nun Unterstützung von Spotify und 124 weiteren Sängerinnen geholt.

"Wir haben so viele talentierte Sängerinnen, aber wenn wir uns wirklich die Zahlen anschauen, hören wir im TV, Radio, in Playlisten und Line-ups 80 Prozent Männer", schreibt die 28-jährige Sängerin auf Instagram. In ihrem neuen Song geht es darum, wie es sich anfühlt, wenn einem jemand nicht "Auf Augenhöhe" begegnet. Es geht um das Thema Gleichberechtigung – weit über stereotype Geschlechterrollen hinaus, in jedem Bereich des Lebens.

Spotify unterstützte die Indiepop-Musikerin bei ihrem Projekt: Im Rahmen der "Momentum"-Kampagne möchte der Musikstreaming-Anbieter die Sichtbarkeit von Künstlerinnen auf der Plattform und in der Branche erhöhen. Als Antje erfuhr, dass sie für die Kampagne ausgewählt wurde, habe sie sich sehr gefreut, aber auch gemerkt, dass sie dieses Geschenk der Aufmerksamkeit gerne mit anderen Sängerinnen teilen würde, sagt sie.

Geballte Frauenpower

Gemeinsam mit Spotify baute Schomaker kurzerhand die Stimmen von 124 Sängerinnen als Chor in ihren Song ein und veröffentlichte ihn am vergangenen Freitag. Im Rahmen des Projektes übernimmt die Künstlerin zusätzlich die Spotify-Playlist "Wilde Herzen" für eine Woche und hat sie "selbstverständlich paritätisch befüllt", wie sie auf Instagram dazu schreibt.

Dort teilte sie auch das Cover ihres neuen Songs. Darauf ist ein farbiger Hintergrund zu sehen, auf dem neben ihrem eigenen noch 124 weitere Namen oder Bandtitel von Sängerinnen stehen. Weniger bekannte Namen direkt neben den größeren Musikerinnen der Branche: LEA, Stefanie Heinzmann, Christina Stürmer und viele mehr.

Ein echtes Herzensprojekt

Schon im Sommer teilte die Sängerin ihren Song mit ihrer Community auf einem Musik-Festival, das sie mit anderen Künstlerinnen und Künstlern gemeinsam auf Instagram via Livestream veranstaltete. Dort erklärte sie schon, bei einer der für sie typischen langen Ansagen vor dem Spielen eines Songs, wie sie den Song sieht: "Es soll kein Zeigefinger sein, sondern eigentlich mehr so ein Gefühl darstellen." Sie fügte hinzu, dass sie glaubt, man könne den Text auf viele Ebenen und Themen projizieren, nicht nur auf Ungerechtigkeiten zwischen Männern und Frauen.

Denn daraus ist der Song entstanden, wie sie nun auch in einem aktuellen Video auf Instagram verrät: Aus dem Gefühl von Wut darüber, ungehört zu sein. "Ob es jetzt im Studio war oder auf Tour, aber vor allem in Alltagssituationen." Antje fühlte sich oft ungehört oder ungesehen. Sie dachte sich dann: "Wenn ich jetzt ein Mann wäre, dann würde ich es einmal sagen können, da ich aber eine Frau bin, muss ich das jetzt hier fünf Mal sagen, bis mir zugehört wird." 

Als Antje Schomaker im Gespräch mit weiblichen Familienmitgliedern und Freundinnen erfuhr, dass viele Frauen und Mädchen auch und immer noch solche Situationen erleben, schrieb sie innerhalb von 20 Minuten den Song "Auf Augenhöhe". 

124 Sängerinnen im Gepäck

Sie klagt, dass es leider nicht abzustreiten sei, dass Frauen oft ihre Kompetenzen abgesprochen würden, nur weil sie eben Frauen seien. Und genau dagegen stellt sie sich in ihrem neuen Song: Sie wirbt für Gleichberechtigung und plädiert dafür, sich in keiner Situation über jemand anderen zu stellen. Beim Zuhören klingt es, als würden Schomaker und die 124 Sängerinnen in ihrem Rücken zu einem großen Appell ansetzen und laut schreien, dass sie nicht länger anders behandelt werden wollen, nur weil sie Frauen sind.

"Ich bin nicht alleine mit dem was ich fühle, denn hinter mir stehen ganz schön viele", leitet Schomaker den Chor ein. Danach ertönen 125 Stimmen und verbreiten die Botschaft, sie seien nicht bloß "halb so gut" oder "halb so schlau", sondern befänden sich "auf Augenhöhe". 

Hier geht es zum Youtube-Video des Tracks.

eli

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