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Video auf Facebook Jennifer Rostock und ihr gefeierter Anti-AfD-Song

Am Sonntag wählt Mecklenburg-Vorpommern – die Umfragen sehen einen Siegeszug der AfD ins Schweriner Parlament vorher. Warum soll man der Partei rechts der Union die Stimme geben? Die Rockband Jennifer Rostock singt auf Facebook eine Wahlempfehlung der etwas anderen Art.

Niemand scheint die AfD aufhalten zu können – das "ZDF-Politbarometer" sah die Partei in der vergangenen Woche in Mecklenburg-Vorpommern bei 21 Prozent. Am kommenden Sonntag stellt sich also nur noch die Frage, ob die Partei rechts von der Union mit einem sehr guten oder einem phänomenalen Ergebnis in den Schweriner Landtag einzieht. Co-Bundeschef Jörg Meuthen will jetzt offenbar auch noch die ganz, ganz rechten Wähler abgreifen. Meuthen ist der Ansicht, dass man auch für Anträge der NPD stimmen werde, wenn die Partei vernünftige Vorschläge mache. Schließlich gehe es bei der Parlamentsarbeit ja um Sacharbeit.

Eine Art vernünftigen Vorschlag macht auch die Rockband Jennifer Rostock. Sie veröffentlichte am Dienstag ein Video auf Facebook, das bis Mittwochvormittag schon dreieinhalb Millionen Mal angesehen wurde. In gemütlicher Wohnzimmeratmosphäre und nur begleitet von einem Klavier singt Frontfrau Jennifer Weist, was sie von der AfD hält. Refrain: "Aber nur die dümmsten Kälber wählen ihren Metzger selber". 

Wer in Mecklenburg-Vorpommern also noch unentschlossen ist, wo er am Sonntag in der Wahlkabine sein Kreuz macht – hier ein paar Auszüge aus dem Song:

"Bist Du alleinerziehend und willst nicht, dass der Staat dich unterstützt – dann wähl die AfD

Willst Du 'ne Steuerpolitik, die nur dem Großverdiener nützt, dann wähl die AfD."

So zerpflückt Weist Teile des Wirtschaftsprogramms der Partei und fragt sarkastisch: "Was spricht schon gegen Arbeit unterm Mindestlohnniveau?"

Dann knöpft sich die Band das Weltbild der Partei vor: Das sehe so aus: "Drei Kinder pro Familie, Mann im Job und Frau am Herd". Und auch alle, die gegen Inklusion und für ein Abtreibungsverbot seien, sollten die AfD wählen.

Zum Schluss kriegen die AfD-Wähler dann eine richtige Klatsche:

"Bist Du ein bisschen chauvi und ganz schön homophob?

Scheißt Du auf gesellschaftlichen Fortschritt, sag der freien Welt adé.

Willst Du 'ne Partei, die ihre Wähler manipuliert? Die deren Ängst instrumentalisiert?

Eine Religion als Feindbild, rechter Terror – und was weiß ich. Das alles riecht verdammt nochmal nach 1933".

Weist schließt mit der Empfehlung, dass man doch bitte wählen gehen möge, wenn sich etwas zum Guten wenden soll. "Aber bloß diesen Scheiß nicht".

Auf Jennifer Rostocks Facebook-Seite tobt die Debatte

Auf der Facebook-Seite von Jennifer Rostock wird heftig kommentiert – viele finden das Video gut. "Jenny for President" fordert ein Kommentator. Aber etliche sind auch sauer über den Song. Ein Kommentator fasst die Stimmung ganz gut zusammen: "Dass die AfD scheiße ist, haben wir ja nun alle verstanden, es wäre trotzdem nett, wenn sie uns mitteilen würde welche Partei denn jetzt gewählt werden sollte".

Auf solch einen Song von Jennifer Rostock sollte man sich aber lieber keine Hoffnungen machen. 

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anb

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