Der Rapper Parham Vakili alias PA Sports ist ein gläubiger Muslim – daran besteht kein Zweifel. Doch der 26-Jährige aus Essen hat ganz offensichtlich große Probleme mit der Art, wie viele andere Muslime ihren Glauben auffassen. In einem Interview mit dem Magazin "TV Strassensound" hat der Musiker mit iranischen Wurzeln jetzt klar Stellung bezogen (Viral geht der Ausschnitt, den "RapUpdate" davon auf Facebook gepostet hat). Und nicht nur das: Vakili hat ein leidenschaftliches Plädoyer gegen Nationalismus, Hass und religiösen Radikalismus gehalten, das sich gewaschen hat. Das Video des Interviews, das Rapupdate.de auf seiner Facebookseite veröffentlichte, wurde schon über 1,3 Millionen Mal abgerufen und tausendfach geteilt.
PA Sports gegen SadiQ
Eigentlich sollte es in dem Interview um einen Streit mit dem umstrittenen Rapper SadiQ gehen, der in seinen Songs den Dschihadismus verherrlicht. Vikali nutzte die Gelegenheit jedoch für eine Generalaberechnung: "Ich hasse nationalistische Menschen", sagt er. Und er redet sich viereinhalb Minuten lang in Rage: "Ich hasse diese Menschen, die nichts anderes in ihrem Leben haben als 'Das ist meine Flagge, das ist mein Land'". Er fährt fort: "Ich bin ein Muslim. Bist du ein Jude? Interessiert mich nicht. Ich ess mit dir, ich trink mit dir. Wenn ich dein Herz mit dem Islam nicht erreichen kann, soll ich dich dann hassen? Soll ich dir den Kopf abschneiden?”
Seine Worte richten sich vor allem an Kinder und Jugendliche, die ihn auf Facebook anschreiben. Und deren Denken schon beeinflusst ist durch den fundamentalen Islam und den Nationalismus. Sie würden ihr "Halbwissen von ihren Bauerneltern" übernehmen. Die hätten "keinerlei Bildung“ und "kein freies Denken". Und weiter: "Leider Gottes findest du diese Menschen am meisten in unseren eigenen Reihen.“
Er kommt zu der Erkenntnis: "Meine Nation ist Mensch. Mein Land ist die Welt. Mein Glaube ist eine Sache zwischen mir und Gott.” Am Ende schließt er mit den Worten: "Ich bin gegen alles, was einem Menschen das Recht gibt, eine Pistole in die Hand zu nehmen und jemanden zu erschießen." Das ganze Interview sehen Sie hier.