"The Magdalene Song" Bislang unveröffentlichtes Lied von Sinéad O'Connor in TV-Serie präsentiert

Sinéad O'Connor singt mit geschlossenen Augen auf einer Bühne
Die Serie "The Woman in the Wall" ist auf der Website der BBC verfügbar.  Sinéad O'Connors "The Magdalene Song" bildet darin die Untermalung des Finales der letzten Folge (Archivbild von 2020).
© Pacific Press Agency / Imago Images
Die im Juli dieses Jahres verstorbene Sängerin Sinéad O'Connor produzierte vor ihrem Tod einen Song für eine britische TV-Serie. Nun ist er erstmals zu hören – eine Komposition voller "Schmerz und Trotz".

Die irische Künstlerin Sinéad O'Connor starb am 26. Juli 2023. Weltweit bekannt wurde sie mit dem 1990 erschienenen Welthit "Nothing Compares 2 U" den einst Prince für sie komponierte. In der letzten Episode der britischen Serie "The Woman in the Wall" wurde nun, knapp zwei Monate nach ihrem Ableben ein bis dato noch unveröffentlichtes Lied von ihr präsentiert: The Magdalene Song.

Edith Stehfest spricht in dem Formt #VoxStimme über sexualisierte Gewalt.
Edith Stehfest spricht in dem Formt #VoxStimme über sexualisierte Gewalt.
Edith Stehfest zu sexuellem Missbrauch: "Ich musste mir ein Video meiner eigenen Vergewaltigung anschauen"

Die von der BBC produzierte Drama-Serie "The Woman in the Wall" dokumentiert die grausamen Zustände in den von der katholischen Kirche geführten Heimen für unverheiratete schwangere Mädchen und Frauen in Irland – den sogenannte Magdalenen-Heimen. Diese Einrichtungen wurden seit Mitte der zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts von Nonnen geführt und funktionierte vielfach als "religiöse Arbeitslager", wie der in Großbritannien erscheinende "Guardian" zusammenfasst.

Sinéad O'Connors Songtext zwischen Schmerz und Trotz

Auch Sinéad O'Connor selbst sorgte zu Beginn ihrer Karriere mit Anklagen gegen den Katholizismus in Irland für Aufsehen. Ihre Ablehnung begründete sie mit der Geschichte dieser Glaubensform in der spezifischen Ausprägung in ihrem Heimatland in Form von Missbrauch und Unterdrückung.

"Die erste Hälfte des Stücks ist vollkommen herzzerreißender Schmerz und die zweite Hälfte ist purer Trotz“, beschreibt David Holmes, der in ihren letzten Jahren als Produzent O'Connors fungierte, in einem Gespräch mit dem "Guardian" die Wirkung des Stückes. "Ich habe das Lied auf Sinéads Stimme reduziert und dann in der zweiten Hälfte die volle Kraft entfalten lassen. Es ist unglaublich, wie die Bedeutung des Liedes mit dieser Geschichte zusammenkam“, ergänzt er.

Magdalenen-Heime

O'Connor persönlich war in eine den Magdalenen-Heimen ähnliche Einrichtung eingewiesen worden, als sie im Alter von 15 Jahren einmal beim Ladendiebstahl erwischt wurde. "Sie hat nie wirklich über die Bedeutung ihrer Lieder gesprochen. Sie scherzte immer darüber und erzählte den Leuten oft, dass es in ihren Liedern um etwas völlig anderes ginge als das, was andere hineininterpretierten. Aber dieses Lied hier – nun ja – es heißt Das Magdalena-Lied.“, erklärt Holmes die Genese der Songs und belegt damit die Eindeutigkeit des Stücks in Bezug auf die Intention O'Connors, dieses Stück aufzunehmen und beschreibt ihren kämpferischen Trotz: "In den Texten wollte Sinéad meiner Meinung nach zum Ausdruck bringen, dass sie trotz großer Schwierigkeiten im Leben nicht daran gehindert werden würde, die zu sein, die sie sein wollte“.

Die Serie "The Woman in the Wall" ist auf der Website der BBC verfügbar.  Sinéad O'Connors "The Magdalene Song" bildet darin die Untermalung des Finales der letzten Folge.

Quellen:  "Guardian", BBC

Transparenzhinweis: Der stern gehört wie BMG zum Bertelsmann-Konzern.

km

PRODUKTE & TIPPS