Stell dir vor... Wenn Bassam einen Satz mit diesen Worten einleitet, dann folgen Szenen, die sich der schieren Vorstellungskraft entziehen. Vom pausenlosen Bombardement seiner Heimat, der syrischen Stadt Darʿā. Von seiner Flucht aus dem Elend, hinein in die Hände von IS-Terroristen. Der Überqueerung des Mittelmeers, mit leeren Taschen in einem löchrigen Schlepperboot. Seiner Odyssee quer durch Europa, die ihn schließlich nach Hamburg führt – und damit in den deutschen Alltag, auf größtmögliche Distanz zu allem, was er bisher wusste und kannte.
Stell dir vor, ein 15-jähriger Jugendlicher kann dem Krieg in seinem Land nur entkommen, indem er seine Familie zurücklässt und sich auf eine lebensgefährliche Flucht begibt: Das ist Bassams Geschichte, er hat das Unvorstellbare erlebt. Und macht es nun in "Bassam", dem ersten Storytelling-Podcast von Podstars by OMR, auf berührende wie bedrückende Weise für Hörer:innen vorstellbar.
"Bassam", eine einmalige Geschichte
Der mittlerweile 22-Jährige ist der Protagonist dieser verdammt wahren Geschichte, die er über sechs Folgen selbst erzählt und aktueller nicht sein könnte: Jede:r kann Geflüchtete:r werden, das führt auch der Krieg in der Ukraine einmal mehr und schmerzlich vor Augen.
"Wir haben neun Monate an dem Podcast gearbeitet. Nie im Leben hätten wir damit gerechnet, dass die Themen Krieg und Vertreibung zum Zeitpunkt des Podcast-Release so aktuell sein würde", sagt Tim Sohr, Autor und einer der Sprecher des Podcasts. "Für mich als Autor ist es das erste Projekt, bei dem es mir wirklich so richtig wichtig ist, dass es so viele Menschen wie möglich erreicht." Für den früheren stern-Journalisten ist es Auftrag und Anliegen zugleich, dass Bassams Geschichte Gehör findet. "Weil die Geschichte gerade in diesen Zeiten so wichtig ist", sagt er, "aber vor allem auch, weil Bassam es verdient hätte."

Mutig und warmherzig schildert Bassam seine Geschichte, die eine von Krieg und Vertreibung ist, aber auch von Aufbruch und Ankunft. Er sagt entwaffnende Sätze, wie: "Ich hatte eine schöne Kindheit, aber nicht genug" oder "Ich glaube, es wird noch eine schönere Zukunft geben für mich". Tonschnipsel aus der "Tagesschau", das bedrohliche Rauschen des Mittelmeers und Zischen von Artillerie bringen das Kopfkino der Hörer:innen zum Rattern und setzen Bassams erdrückend ehrliche Schilderungen in einen kontextuellen Rahmen.
Es dürfte auch der persönlichen Beziehung zum Autor zu verdanken sein, dass Bassam kein Blatt vor den Mund nimmt. "Ich habe Bassam im Januar 2016 bei einem sogenannten Welcome Dinner kennengelernt", erzählt Sohr. "Seitdem habe ich in den letzten Jahren immer wieder nach einem geeigneten Format für seine Geschichte gesucht. Mit diesem Podcast habe ich es endlich gefunden, weil wir die Geschichte nur hier wirklich gemeinsam erzählen können: gemeinsam mit Bassam natürlich, und gemeinsam mit der großartigen Ariana Baborie, mit der wir die perfekte Stimme für das Projekt gefunden haben."
Das Ergebnis ist ein Hörerlebnis, das eine hochaktuelle Geschichte auf aufwühlende und berührende Weise verhandelt, Hoffnung macht und ein neues Bewusstsein für das Thema schafft. Kurzum: Man hört Bassam gern zu.
Alle sechs Podcast-Folgen von "Bassam" können Sie hier, bei AudioNow oder allen anderen gängigen Podcast-Plattformen hören.