Die aktuelle Ausgabe von "Bares für Rares" stand ganz unter dem Zeichen der gefüllten Brottasche. Gleich zu Beginn erzählte Moderator Horst Lichter: "Es gibt Leute, die rechnen alles in Döner um."
Gleich sein erster Verkäufer bestätigte diese Aussage. Der aus München kommende Erzieher Max Singer brachte eine Silberdose mit, die er in der ZDF-Sendung versteigern lassen wollte. Erstanden hat der 31-Jährige diese Dose zuvor bei einer Haushaltsauflösung. Er handelte sie einer älteren Dame für einen Döner ab, wie er Horst Lichter erzählte, und kaufte sie für vier Euro.
Wendela Horz zeigte sich von dem Objekt beeindruckt, in dem der Erzieher zuletzt seinen Zucker gelagert hatte. Echtes Silber, stellte die Expertin fest, der Deckel zeigte zudem ein Selbstporträt des Malers Peter Paul Rubens. Laut ihrer Einschätzung stammt die Dose aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Den Wert schätzt sie auf 200 Euro.
"Bares für Rares" macht hungrig
Nicht schlecht für ein Stück, dass Max Singer für einen Döner erwarb. Dabei wäre der Erzieher schon mit 100 Euro zufrieden gewesen. Genau das war auch das Einstiegsgebot von Fabian Kahl im Händlerraum.
Das höchste Gebot kam von Wolfgang Pauritsch, der bereit war, 180 Euro zu zahlen. "Sie haben den Gewinn Ihres Lebens gemacht. Da springen einige Döner raus", sagte er mit Blick auf den Kaufpreis. "Und für meine Kindergartenkinder jeder ein Eis", ergänzte Singer.
Das sind die Händler bei "Bares für Rares" – Wetten, dass Sie nicht alle kennen?

Was wäre "Bares für Rares" ohne seine 80 Euro: Das ist das Lieblingsstartgebot von Walter Lehnertz, der von allen nur "Waldi" genannt wird. Der gelernte Pferdewirt stammt aus Prüm in der Eifel und betreibt dort einen Antiquitätenhandel. Seine lockeren Sprüche wie "Ich fang dann mal mit 80 Euro an" (selbst wenn das Objekt erkennbar ein Vielfaches wert ist) oder "Engelschen" (so nennt er viele Verkäuferinnen) oder "Prügel" (seine Bezeichnung für Kunstobjekte) machen ihn zum Publikumsliebling. Ein Bieterduell mit Lehnertz kann teuer werden: Er mag ausgefallene Objekte wie alte Spielautomaten oder Militaria und bezahlt dafür gern auch deutlich mehr als den Schätzpreis. So bot er für einen alten Kicker 1750 Euro, obwohl die Expertise nur bei 600 Euro lag.
Da legte Pauritsch gleich noch einen Zehner drauf. Und weil er es nicht passend hatte, wechselte die Dose schließlich für 200 Euro ihren Besitzer. "Wer kauft schon einen Peter Paul Rubens für 200 Euro?", freute sich der Händler aus Österreich. Und auch Verkäufer Max Singer war mehr als zufrieden - immerhin hatte er das Doppelte dessen erlöst, was er eigentlich haben wollte.
Am Ende der Sendung knurrte dann Wendela Horz der Magen. "Ich hab so Heißhunger auf Döner jetzt", sagte die Expertin - und verschwand zum nächstgelegenen Imbiss.
Quelle: ZDF-Mediathek