In der Sendung "Bares für Rares - Lieblingsstücke" erinnert sich Experte Albert Maier an ein Meissener Porzellanservice, das Verkäufer Bokar Sy in die Sendung brachte: "mit dem ganz berühmten Streublümchendekor." Moderator Horst Lichter ist sicher: "Es ist unfassbar teuer." In der Tat kostet das Service neu über 10.000 Euro. Doch was ist es gebraucht wert?
Experte Maier gerät sofort ins Schwärmen: "Jeder Teller ist einzeln von Hand bemalt, jede Blume. Da steckt in jedem Stück eine mehrstündige Arbeit drin." Leider fehle die Suppenterrine beim Meissener Service von Verkäufer Sy. "Allein die kostet 2500 Euro", weiß der Experte. Das Geschirr sei ein Erbstück vom Urgroßvater, erklärt der Verkäufer. Maier bestätigt das Alter. Die meisten Teile stammten aus der Knauf-Zeit, die von 1860 bis 1924 dauerte. Somit sind viele der 51 Stücke über 100 Jahre alt.
"Es ist die Krux bei Porzellan heute, dass es nicht mehr so hoch bewertet wird", klagt Maier. Denn leider könne er für das edle Service keinen höheren Preis als 1800 bis 2000 Euro ansetzen. Das liegt immerhin etwas höher als die Schmerzgrenze von 1400 Euro, die sich Sy gesetzt hat. "Ich bin gespannt, wie das Streublümchendekor bei den Händlern ankommt", sagt er. Leider wird er eine Enttäuschung erleben.
Die "Bares für Rares"-Händler sind wenig begeistert
Daniel Meyer startet mit 500 Euro, korrigiert aufgrund der 51 Teile auf 510 Euro. "Man muss sich vorstellen, pro Teile zehn Euro: Das geht nicht", empört sich Experte Albert Maier. Doch weder Walter "Waldi" Lehnertz ("Ich habe die ganze Vitrine voll und habe immer Pech mit Porzellan") noch Susanne Steiger ("Ich hab schon eins") wollen mitbieten. Nur Ludwig "Luki" Hofmaier erbarmt sich und geht mit. Doch bei 900 Euro von Meyer steigt auch er aus.

Kommen die beiden ins Geschäft? "1400 Euro ist meine Schmerzgrenze", sagt Verkäufer Sy. Doch darauf will sich Meyer nicht einlassen. "Ich bin bereit, noch 1000 Euro zu geben", bietet er als Kompromiss an. "Um Gittes Willen, geben sie es ihm nicht für 1000 Euro", kommentiert Experte Maier. Als hätte er das gehört, bleibt Sy hart. Er nimmt das Service lieber wieder mit nach Hause. Maier atmet auf: "Ich finde es absolut richtig, dass er das schöne Meissener Porzellan nicht unter seinem Wunschpreis verkauft hat."
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