"Das Unglück, das da auf dem Tisch passiert", beschreibt Horst Lichter das Gemälde, das Norbert Frey bei "Bares für Rares" verkaufen möchte. "Der Korb ist umgekippt, es ist alles rausgefallen, die Vögel sind gestorben. Mein lieber Herr Gesangsverein", scherzt Moderator Lichter in der Trödel-Sendung vom Mittwoch über die Darstellung auf dem Stillleben. Der Partnerin des Verkäufers ging es wohl ähnlich. "Was willst du mit den toten Vögeln?", habe sie ihn gefragt, als er mit dem Gemälde, auf dem drei tote Fasane abgebildet sind, nach Hause kam. Deshalb soll es jetzt weg.
Das Gemälde stamme von Max Otto Beyer, klärt "Bares für Rares"-Expertin Friederike Werner auf. Der Künstler habe mehrere Stillleben gemalt. Künstlerisch sei es aber nicht so wertvoll wie die Darstellungen anderer Maler zum Ende des 19. Jahrhunderts. "Die Malweise ist zum Teil detailliert, aber es gibt auch Stellen, die sind von der Qualität nicht besonders gut", sagt die Expertin.
Da das Bild keine Beschädigungen aufweist, will Verkäufer Frey gerne 250 bis 300 Euro dafür. Dem kann Werner allerdings nicht folgen. Vor allem, da Stillleben im Moment nicht sehr gefragt seien, setzt sie den Wert des Gemäldes auf höchstens 180 bis 250 Euro. Doch das sehen die Händler ganz anders.
"Bares für Rares"-Händler Fabian Kahl ist Stillleben-Fan
Schon das erste Gebot im Händlerraum liegt genau auf dem Schätzpreis. 250 Euro ist David Suppes aus Wiesbaden bereit zu zahlen. Fabian Kahl überbietet direkt mit 300 Euro. Dann schraubt sich das Gebot in 50er-Schritten nach oben. Markus Wildhagen steigt bei 550 Euro aus, Kahl bietet schließlich 600 Euro. Doch auch Suppes ist noch interessiert. Er überbietet den Leipziger um zehn Euro. Das lässt sich Kahl nicht gefallen und bietet 611 Euro. Für 660 Euro geht das Stilleben schließlich an Kahl.
"Es war ja klar, dass der Vegetarier die toten Fasane kauft", scherzt Kahl, der fast das dreifache des Schätzpreises bezahlt. Verkäufer Frey ist glücklich. "Ich bin zufrieden", sagt der 71-Jährige. Wie viel er selbst für das Bild bezahlt hatte, verrät er nicht.
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