Schlechte Stimmung bei "Bares für Rares". In der ZDF-Trödelshow kommt es nur selten zu Unstimmigkeiten zwischen Händlern und Verkäufern. Meist werden sie sich handelseinig. Doch die Bergkristallsammlung von Wolfgang und Charlotte Woop sorgt für Unmut bei Walter "Waldi" Lehnertz". Der Grund: Er schätzt das Objekt falsch ein.
"Das ist toll", sagt "Bares für Rares"-Expertin Wendela Horz bei ihrer Expertise zu Moderator Horst Lichter. Sie begutachtet die Steinsammlung und erklärt, dass Hersteller Emil Juchem die bekanntesten und größten Diamanten der Welt nachgeschliffen habe – allerdings als Modelle aus Bergkristall. Darunter seien der "Hope", der "grüne Dresdner" und der "Cullianan II", der als Original in der englischen Königskrone zu finden sei. Derartige Repliken seien Häufig in Museen zu finden.
"Ich habe das einem Juwelier bei dessen Geschäftsaufgabe abgekauft", erklärt Verkäufer Woop die Herkunft des Konvoluts. Er hätte gerne 1800 Euro dafür, um damit seine Enkeltochter zu unterstützen, sagt der Rentner. Expertin Horz hat gute Nachrichten für ihn. "Es ist unglaublich viel Arbeit diese Kristalle in Form zu bringen und zu schleifen. Neu wäre diese Sammlung sehr teuer", sagt Horz. Ihr Schätzpreis liege deshalb höher, nämlich bei 1800 bis 2300 Euro. Doch die Händler sehen das zunächst ganz anders.

"Bares für Rares"-Händler Walter "Waldi" Lehnertz beleidigt
"Das kenne ich", sagt Wolfgang Pauritsch. "Das sind Darstellungen der bekanntesten Diamanten. Sehr interessant." Doch sein Startgebot liegt mit 200 Euro weit von der Expertise entfernt. Als der Preis nur in 50er-Schritten steigt, meint Verkäufer Woop: "So kommen wir zu keinem Ergebnis." Doch Händler Lehnertz ist da ganz anderer Meinung.
"Wie, das sind doch gar keine echten Steine", sagt "Waldi" etwas unwirsch. "Das hat damit nichts zu tun", erwidert der Verkäufer. "Entschuldigung Herr Doktor, ich habe keine Ahnung", entgegnet Lehnert darauf beleidigt. Er bietet nicht mehr mit. Doch die anderen Händler agieren klüger. Pauritsch erhöht auf 800 – und schließlich steigt der Preis. Elke Velten-Tönnies bietet schließlich 1700 Euro und erhält dafür den Zuschlag.
Das Ehepaar Woop ist glücklich. Sie haben fast ihren Wunschpreis bekommen. Über den zähen Verkauf sagt Wolfgang Woop: "Es hat sich schwer angelassen. Aber das Objekt hat für sich selbst gesprochen."