Es war schon eine kleine Revolution, die vor wenigen Wochen in der englischen Boulevardzeitung "Daily Mail" verkündet wurde: Das britische Dschungelcamp wolle künftig auf den Verzehr lebendiger Tiere verzichten. Für eine Sendung, deren bekanntestes Merkmal ist, dass dort Maden und Kakerlaken gegessen werden, ist das eine beachtliche Entscheidung.
Im vergangenen Jahr seien Strandwürmer als einzige Lebewesen verspeist worden, zitiert der Bericht einen Insider der Produktionsfirma ITV. Künftig wolle man ganz darauf verzichten. Das gelte allerdings nicht für den Einsatz von Tieren generell: Bei Dschungelprüfungen kämen auch weiterhin Lebewesen wie Kakerlaken, Würmer oder Krokodile zum Einsatz, etwa wenn Kandidaten ein lebendes Tier im Mund halten oder sie sich in einen mit Kakerlaken gefüllten Sarg legen müssen. Nur essen werden sie die Tiere nicht mehr.
Dschungelcamp ohne Tiere
Das fordert PETA Deutschland seit Jahren: Tieren dürften nicht zu Unterhaltungszwecken im Fernsehen eingesetzt werden. Mehrfach hat sich die Tierschutzorganisation bereits an RTL und den deutschen Ableger der Produktionsfirma ITV gewandt, die das Dschungelcamp produziert. Die aktuellen Berichte über das britische Dschungelcamp nahm PETA Deutschland zum Anlass, um auch für die deutsche Ausgabe der Show den Verzicht lebender Tiere zu fordern.
"Tiere sind nicht dazu da, dass sie für unsere Unterhaltung leiden", sagt Peter Höffken, Fachreferent bei der Tierschutzorganisation und fordert, auch das deutsche Tochterunternehmen der Produktionsfirma ITV solle ein Zeichen für den Tier- und Umweltschutz setzen, indem ausschließlich vegane Speisen serviert werden. "Schließlich gibt es neben dem Essen von Tieren noch genug andere ekelige Aufgaben, die sich als Dschungelprüfung eignen würden."

Die 14. Staffel des Dschungelcamps startet am 10. Januar 2020, ob dann tatsächlich lebendige Tiere verspeist werden, ist noch nicht bekannt. Der Sender hat sich bislang auf Anfrage noch nicht dazu geäußert.
Verwendete Quellen: "Daily Mail", PETA