Dschungelcamp 2013, Tag 11 Allegra bettelt um den Rauswurf

  • von Jens Wiesner
Dschungelmüde und heimwehkrank weinte sich Allegra durch die vergangenen Sendungen. Heute zeigten die Zuschauer endlich Erbarmen - und der Curtis-Tochter die Tür.

Zum Schluss gab's ausnahmsweise keine Tränchen. Allegra Curtis hat das Dschungelcamp verlassen. Dass es die hochemotionale Berufstochter dabei schaffte, noch glücklicher zu wirken als Arno, Klaus und Silva zusammen, ist freilich ein starkes Stück. Aber seien wir ehrlich: Der Dschungel war niemals das Revier der Vollblutmama mit dem berühmten Papi. Spätestens, als jene infame Zecke ihre Beißerchen in das gut durchgeliftete Fleisch der Teilzeit-Schauspielerin geschlagen hatte, wusste der Dschungel-Veteran wo die Palme wächst: Allegra. Will. Nicht. Mehr.

Das Tränenfass zum Überlaufen brachte nun Briefträger(in) Olivia mit Post aus der Zivilisation. Erinnern wir uns: Seit elf (sic!) Tagen leben die Dschungelcamper abgeschnitten von der Außenwelt und ihren lieben Liebenden. Doch RTL zeigte ein Herz für seine emotional ausgetrockneten Adepten und schickte - Stalingrad lässt grüßen - Feldpost von der Heimatfront ins Lager. Erfrischend unsentimentale Kiezkurzgrüße gab's für Olivia, von Joeys Freundin einen Tränendrüsensermon ("Ich möchte am liebsten zu dir in den Fernseher reinkrabbeln" Hat die nie "The Ring" gesehen?), der Rest der Neun ergötzte sich an Durchhalteparolen und Liebesschmalz. Allegras Rotz und Wasser tropften derweil auf ein selbst gekritzeltes Herzchen samt Nachricht des neunjährigen Filius: "I hope you win. I miss you."

Ob's am eingerosteten Englisch lag oder an der emotionalen Aufruhr - Allegra verstand die Botschaft ihres Sprößlings gründlich falsch: "Tut mir den Gefallen und wählt mich nach Hause", bettelte sie die Zuschauer beim Telefonvoting an. Und die hatten ein Einsehen - oder wollten einfach kein verheultes Second-Hand-Gesicht mehr sehen.

"Wir wollen sie eleme... elimi... eli... töten!"

Für Iris Klein endete Tag elf im Herz der Finsternis dagegen schlüpfrig und schmerzhaft: Für die Katzenberger-Mami und Patrick Nuo galt es, möglichst lange auf einem künstlichen Känguru auszuharren, mit Ahornsirup bespritzt zu werden und gleichzeitig Schätzfragen zum Thema Australien zu beantworten. Beim ersten Rodeoritt konnte sich die Klein zwar noch am Plastikschwanz des Beuteltieres festklammern, doch dann bockte das Tier einmal zu heftig - und, plumps, lag sie mit dem Gesicht nach unten in der Matschepampe. Dr. Bob diagnostizierte im Eilverfahren eine verzogene Rippe, Porno-Patrick klagte über gequetschte Hoden. Aber was sind schon eine lädierte Rippe und Rührei in der Unterhose, wenn man mit sieben von acht Sternen die Dschungelprüfung verlässt?

Zwischen Fiona Erdmann und Georgina Fleur bahnt sich unterdessen ein neuer Zickenkrieg an. Schuld daran trägt auch hier das Geschreibsel von Zuhause: "Deine Mission ist es immer noch, das 'Sams mit Haarverlängerung' zu eliminieren," textete der Freund des "roten Engels" in feinstem Bond-Sprech. Da der Brief aber laut vorgelesen wurde und sich nicht etwa in zehn Sekunden selbst zerstörte, wie bei vergleichbaren Aufträgen eigentlich Usus, bekamen's alle mit. "Eliminieren, das ist doch sowas wie töten!" übersetzte Fremdwortfibel Jones mit einem süffisanten Grinsen - und sogleich fühlte sich Georgina a) angesprochen und b) aufs äußerste bedroht.

Entwickelt sich das Dschungelcamp nun zum Fightclub auf Leben und Tod? Oder erwartet den sabbernden Zuschauer doch nur "American Gladiators" für Arme; zwei Zicken, die sich mit überdimensionierten Ohrenstäbchen eins auf die Mütze geben? Fortsetzung folgt... und das ist ein Versprechen, keine Drohung.

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