Der frühere WDR-Intendant Fritz Pleitgen ist tot. Der bekannte Journalist starb im Alter von 84 Jahren, teilte der Westdeutsche Rundfunk in Köln mit. Pleitgen hatte seit 1963 als Journalist beim WDR gearbeitet und war von 1995 bis 2007 dessen Intendant - er galt als einer der einflussreichsten deutschen Journalisten und Medienmacher. Für die ARD war er Korrespondent in Moskau, Ost-Berlin und Washington. In der Öffentlichkeit galt er "Linker" und übernahm 1994 in einem "Akt der Solidarität" (Pleitgen über Pleitgen) das Amt des WDR-Hörfunkdirektors.
Pleitgen und die Schleichwerbungs-Affäre
In seine Amtszeit als Intendant fiel 2005 auch die Schleichwerbungs-Affäre, die er als "schwerwiegendsten Fall, den ich in meiner ganzen Amtszeit hatte", wie er sagte. Damals hatte die Produktionsfirma Bavaria Film, deren größter Anteilseigner der WDR ist, und deren Tochter Colonia Media in Zusammenarbeit mit sogenannten Placement-Agenturen über Jahre hinweg vertragswidrige Schleichwerbung in Sendungen wie "Tatort", "Marienhof", "In aller Freundschaft", "Der Fahnder" betrieben.