"Er verträgt keinen Alkohol und ist schon nach einer halben Flasche betrunken", hatte seine Ehefrau Larissa im Interview mit Sat.1 gesagt. Doch nach halber Flasche sah das an Tag 12 im "Promi Big Brother"-Container ganz und gar nicht aus - eher nach halbem Weinkeller. Nino de Angelo machte seinem Spitznamen als "Vino" de Angelo alle Ehre. Bei der Live-Schaltung ins Haus war er sichtlich angetrunken. Das hielt ihn allerdings nicht vom Reden schwingen ab.
Im Sprechzimmer sollte Nino de Angelo sagen, wer seiner Meinung nach den Sieg bei "Promi Big Brother" verdient habe und warum. Dann ging es los. "Big Brother, ich werde dir jetzt eins sagen und das meine ich aus tiefstem Herzen, auch wenn ich jetzt schon eine Flasche Champagner gekillt habe", begann de Angelo sichtlich angeschlagen. Seiner Meinung nach hätten Menowin oder er selbst den Sieg verdient. "Ich als Meister, der Meister, der vieles gemeistert hat - in seinem Leben", faselte der 51-Jährige und reihte mühsam Wort an Wort. Dass Sat.1 dazu die Filmmusik von "Der Pate" unterlegte, macht diese Szene zum Highlight der aktuellen Staffel.
"Entweder gewinne ich oder mein Junge gewinnt", fuhr De Angelo fort. Mit "mein Junge" meinte er Menowin Fröhlich. Die beiden haben sich in zwölf Tagen "Big Brother" angefreundet, verstehen sich gut. "Ich habe diesen Jungen in mein Herz geschlossen." Warum, beantwortet er auch gleich: "Er ist ehrlich, das habe ich an seinen Augen gesehen", sagte Nino de Angelo in die Kamera. Aha. Und dann holt er zum Schlag gegen Désirée Nick aus. "Wer sollte denn von den Frauen gewinnen? Wenn dann nur Désirée - und die kannst du in der Pfeife rauchen." In Nino veritas.
Die Zuschauer scheinen Gefallen an dem weinseligen "Jenseits von Eden"-Sänger gefunden zu haben. Im Duell zwischen Nina Kristin und ihm entschieden sich die Anrufer dafür, dass die blonde Millionärstochter nach Hause gehen muss. "Du brauchst das Geld ja auch nicht", rief de Angelo ihr noch zu. Als dann auch noch Désirée Nick das Spiel gegen David Odonkor verlor - sie mussten beide in Röhrchen blasen, war klar, dass de Angelo im Luxusbereich weiter trinken darf. Und das tat er offenbar auch.
Zurück im Container drehte de Angelo dann völlig durch. Er stürmte auf die Terrasse und begann auf die Möbel einzutreten und Selbstgespräche zu führen. "Der kann nicht verlieren der Typ, ne', kann der nicht", sagte er. Vermutlich meinte er damit David Odonkor, in dem er offenbar seinen größten Konkurrenten um den Sieg bei "Promi Big Brother" wähnt. "Scheiß drauf, was ist das? 100.000 beschissene Euros, was meinst du wohl, wie weit man damit kommt? Hmh?", setzte er sein Selbstgespräch fort. Und dann bekommen die Zuschauer einen Einblick ins Seelenleben eines Sängers, der seinen größten Hit im Alter von 20 Jahren hatte: "Nirgendwo hin kommst du damit. Selbst mit einer Million kommst du nicht weit, wenn du nicht weißt, wer du bist. Wenn du nicht ehrlich bist, dann bist du direkt weg. Ich habe diese Erfahrung gemacht. Warum hat der nicht verloren, warum? Der hat's wohl ganz dringend nötig."
Danach scheinen sich die Ereignisse im Container zugespitzt zu haben. Als Sat.1 schon nicht mehr auf Sendung war, mussten plötzlich alle Bewohner in den Keller. In der "Promi Big Brother Late Night Show" mit Jochen Bendel auf Sixx war dann zu sehen, wie Nino de Angelo schluchzend im Raum steht. "Guck mal, was sie aus meinem Rudi gemacht haben", sagte er über eine Puppe, die er sich aus Papier und einem Handtuch gebastelt hatte. Das war selbst Menowin Fröhlich zu viel: "Leute, ihr müsst jetzt was tun, sonst knallt's hier wahrscheinlich", sagte er mit erhobenem Zeigefinger in die Kamera. Danach verschwand de Angelo in der Ausnüchterungszelle, ähm, im Sprechzimmer. Ob er weiter dabei ist, verriet der Sender nicht.